Festland

Erweiterung des Archäologischen Nationalmuseums

Die Erweiterung des Archäologischen Nationalmuseums in Athen ist beschlossen. Eines der bedeutendsten Museen seiner Art auf der Welt bekommt deutlich mehr Ausstellungsfläche.

Das archäologische Nationalmuseum in Athen
Das archäologische Nationalmuseum in Athen

Sein Bau stammt von Ludwig Lange, Panagiotis Kalkos und Ernst Ziller. 1874 ist der Hauptflügel eingeweiht worden. 1881 und 1885 folgten die beiden Seitenflügel.

Die letzte große Erweiterung folgte 2009. Damals hat man das Museum um rund 24.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert, was Platz für weitere 2000 Exponate geschaffen hat.

Jetzt soll das Museum noch einmal deutlich erweitert werden.

Baunetz.de berichtet, dass hier eine sehr große Umgestaltung geplant ist.

Am 15. Februar verkündete der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis in einer feierlichen Veranstaltung, dass David Chipperfield Architekten den Zuschlag für den großen Umbau bekommen.

Das Museum bekommt einen Vorbau

Vor dem Museum läuft die Straße des 28. Oktober. Zwischen dem Gebäude und der Straße liegt ein kleiner Park. An dessen Stelle entsteht ein Vorbau, der zwei Stockwerke in die Tiefe geht. Dessen Dach wird bepflanzt, den Park heben die Architekten also gewissermaßen an. Der Zugang wird etwas abgesenkt, die Besucher werden so kanalisiert. Dieses Konzept kennen wir vom vom Centre Pompidou in Paris. Ich denke, dass hier etwas ganz besonderes entsteht.

David Chipperfiels Architekten haben auf ihrer Homepage mehrere Bilder ihres Entwurfs veröffentlicht.

Eine treibende Kraft hinter dem Vorhaben ist der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Ihm geht es um mehr als nur darum, dieses Vorzeigestück eines öffentlichen Bauwerks aufzupeppen.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die Erweiterung des Museums und über die Vorhaben der Regierung. Sie hat das Archäologische Nationalmuseum und andere Museen durch ein neues Gesetz in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt. Es bekommt eine größere Unabhängigkeit als bisher. Das bedeutet aber auch eine größere Eigenverantwortung: Das Museum ist in höherem Maße als bisher dazu verpflichtet, eigene Finanzquellen zu erschließen. Das heißt auch, dass die Verantwortlichen Spenden akquirieren müssen. Zudem hat bekommt die Regierung einen größeren Einfluss auf die Leitungen der Museen. Es ändert sich also einiges.

Ich bin mal gespannt, wie schnell der Umbau wirklich entsteht. Ob es zu Einschränkungen beim Betrieb des Museums kommt, steht noch nicht fest. Die Entwürfe gefallen mir auf jeden Fall sehr gut.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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