FestlandInseln

Die Brücke über den Evripos verbindet Euböa mit dem griechischen Festland

Die Insel Euböa (Εύβοια) ist vom griechischen Festland durch einen natürlichen Kanal getrennt, den Evripos. Diese Meerenge ist an ihrer schmalsten Stelle nur 40 m breit und heißt Evripos (Εύριπος). Heute berichte ich Euch über die neue Brücke über den Evripos.

Die heutige Brücke über den Evripos

Die Brücke über den Evripos ist eine drehbare Brücke. Sie besteht aus zwei getrennten Brücken, die durch einen 40 Meter breiten Kanal getrennt sind. Der Kanal muss für die Schifffahrt offen bleiben. Die Brücke wurde so konzipiert, dass sie sich bei Bedarf aufdreht, um die Schifffahrt durchzulassen.

Die Brücke über den Evripos
Die Evripos Brücke verbindet die Insel Euböa mit dem griechischen Festland

Die Hauptstadt von Eböa heißt Chalkida (Χαλκίδα). Ihr Gebiet erstreckt sich auf beiden Seiten des Evripos. Da lag es nahe, dass die Teile der Stadt mit einer Brücke verbunden werden sollten.

Chalkida ist eine sehr alte Stadt. Früher hieß sie Chalkis (Χαλκίς). Als erstes siedelten hier vermutlich Phönizier, die als Purpurfischer und Händler zu Wohlstand kamen. Unter anderem eroberten sie die Halbinsel Chalkidiki, von der Chalkida / Chalkis den Namen hat.

Die Menschen bauten im Jahr 411 v. Chr. eine erste Brücke über den Evripos. Etwas nördlich von Chalkida liegt die engste Stelle des Evripos. Mit einer Breite von nur 40 m bietet sie sich dafür geradezu an.

Die heute an dieser Stelle stehende alte Brücke stammt aus dem Jahr 1962. Es hat sich gezeigt, dass diese Brücke den Anforderungen des modernen Verkehrs nicht gewachsen war. Da die alte Brücke nördlich von Chalkida liegt, fuhr der Autoverkehr von der Insel durch das Stadtzentrum. Das bedeutete für den Verkehr in der Stadt und die Menschen dort eine große Belastung.

Die Neue Evripos Brücke
Die Neue Evripos Brücke

Also musste eine neue Brücke her. 1985 begannen die Bauarbeiten. Man hat sie am 9. Juli 1993 eingeweiht. Die neue Brücke war damals die erste Schrägseilbrücke in Griechenland.

Die Brücke ist 694,5 m lang und 13,5 m breit. Die Pylone sind Die Fahrbahndecke ist nur 45 cm dick. Die Brücke ist technisch sehr anspruchsvoll und sieht elegant aus.

Erdbebensicherheit

Wichtig ist auch die Erdbebensicherheit. Die damit verbundenen Anforderungen waren maßgeblich für die Konstruktion der Brücke. Ein System von Sensoren meldet, wenn es Probleme mit der Sicherheit infolge eines Erbebens gibt. Dieses Messnetzwerk ist vom Institut für Seismologie und Erdbebeningenieurwesen der Universität Thessaloniki entwickelt worden. Das Institut ist heute auch noch mit der Aufgabe betraut, die Brücke zu überwachen. 

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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