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Das Leid der Christen im Gaza-Streifen

In der letzten Woche hat eine von israelischen Soldaten abgefeuerte Granate die einzige katholische Kirche im Gaza-Streifen getroffen, was ein Schlaglicht auf das Leid der Christen dort wirft.

Die Christen im Gaza-Streifen und das Leid im Krieg

Im Gaza Streifen leben etwas mehr 2 Millionen Millionen Menschen, nur etwa 1.000 von ihnen sind Christen. Deren Situation ist nicht einfach.

St.-Porphyrius-Kirche
St.-Porphyrius-Kirche
(Bildquelle: Wikipedia)

Die St.-Porphyrius-Kirche (Ιερός Ναός του Αγίου Πορφυρίου) ist die Kirche der orthodoxen Christen. Benannt ist sie nach Porphyrios von Gaza, der hier gegen Ende des 4. Jahrhunderts und zu Beginn des 5. Jahrhunderts nach Christus wirkte. Porphyrios wird als als Heiliger verehrt.

Um 1150/1160 hat man den heutigen Kirchenbau errichtet. Es war eine unsichere Zeit, die vom Auftreten der Kreuzfahrer in der Region und den muslimischen Eroberungen geprägt war. Entsprechend dick und sicher sind die Kirchenmauern. Das Fußbodenniveau liegt etwa 3 m unter dem Niveau der Straße, was für einen Vorgängerbau in frühbyzantinischer Zeit spricht. Im Jahr 1956 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen.

Im Oktober 2023 gab es einen schlimmen Treffer in die Kirche mit vielen Toten und Verletzten. Der Angriff galt einer Kommando-Zentrale der Hamas in der Nähe. Getroffen hat es die Kirche, in der viele Gemeindemitglieder Schutz vor dem Kampfgeschehen im Gaza-Streifen gesucht hatten.

Am 17. Juli 2025 hat die katholische Kirche der Heiligen Familie in Gaza einen schlimmen Treffer erhalten. So meldete es das Lateinische Patricharchat in Jerusalem auf seiner Seite bei Facebook. Die NZZ berichtet, dass drei Menschen getötet und mindestens 9 weitere Menschen verletzt worden seien. In einer Stellungnahme bedauerte die Israelische Armee den Treffer. Religiöse Stätten sollten nicht das Ziel von Angriffen sein.

Der Krieg in Gaza und die Not der Menschen

Am 7. Oktober 2023 griffen Terroristen der Hamas Menschen in Israel an, die ohne jede böse Absicht ein Festival besucht haben. 1.139 Menschen haben die Angreifer dabei getötet. Das ist die größte gezielte Mordaktion an Juden seit dem Holocaust. Zudem haben die Terroristen über 100 Menschen entführt und in den Gaza-Streifen verschleppt.

Es war klar, dass diese Aktion nicht ohne Konsequenzen bleiben konnte. Israel rückte mit seinen Streitkräften in den Gaza-Streifen ein. Seitdem tobt dort der Krieg.

Ich möchte in diesem Blogbeitrag nicht auf alle Details dieses Konflikts eingehen. Ganz klar ist für mich, dass der Angriff der Hamas ein Verbrechen war, und dass die militärische Antwort Israels ganz klar gerechtfertigt ist. Aber so schwarz-weiß ist die Sache nicht. Das Leid der Christen in Gaza wirft ein bezeichnendes Licht darauf.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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