Griechenland
Griechenland besteht aus Festland und sehr vielen Inseln.
Man kann das Land auch anders untergliedern, zum Beispiel anhand der politischen Gliederung plus der Mönchsrepublik Athos. Aus diesem Grund gehe ich kurz darauf ein.
Griechenland ist eine republikanische und parlamentarische Demokratie. Das steht so in Artikel 1 Absatz 1 der Verfassung der Griechischen Republik.
Aktuelle Staatspräsidentin ist Katerina Sakellaropoulou. Der Regierungschef ist Kyriakos Mitsotakis.
Die politische Gliederung Griechenlands
Seit dem 1. Januar 2011 ist Griechenland auf drei Ebenen untergliedert.
Auf oberster Ebene steht die Regierung in Athen, die vom Parlament gewählt wird. Sie übt ihre Tätigkeit im Land durch sieben dezentrale Behörden aus. Diesen steht ein von der Regierung ernannter Generalsekretär vor.
Die 13 Regionen Griechenlands
Griechenland ist unterteilt in 13 Regionen. Das griechische Wort für Region ist Periferia. Jede von ihnen hat eine eigene Verwaltung, einen Gouverneur (περιφερειάρχης) und einen Regionalrat (Περιφερειακό Συμβούλιο). Gouverneur und Regionalrat werden direkt vom Volk gewählt. Diese Wahlen verleihen der regionalen Verwaltung eine hohe demokratische Legitimation.
Ich finde, dass die 13 Regionen in gewisser Weise mit den Bundesländern in Deutschland und Österreich oder den Kantonen in der Schweiz verglichen werden können. Im Detail hinkt dieser Vergleich natürlich. Aber sie sind eben die politische Gliederung des Landes unterhalb des Gesamtstaates.
Die Regionen in alphabetischer Reihenfolge sind:
- Attika
- Epirus
- Ionische Inseln
- Kreta
- Mittelgriechenland
- Nördliche Ägäis
- Ostmakedonien und Thrakien
- Peloponnes
- Südliche Ägäis
- Thessalien
- Westgriechenland
- Westmakedonien
- Zentralmakedonien
Die kommunale Ebene besteht aus 332 Gemeinden (δήμος, ausgesprochen: dimos). In diesen werden sowohl der Bürgermeister als auch der Gemeinderat alle 5 Jahre gewählt. Von Aufgabe und Funktion her kann man die Gemeinden mit den deutschen Landkreisen vergleichen.
Dezentrale Verwaltungen in Griechenland
Eine Besonderheit der staatlichen Organisation von Griechenland sind dezentrale Verwaltungen (Αποκεντρωμένες Διοικήσεις της Ελλάδας). Sie nehmen Aufgaben wahr, die in Deutschland teils beim Bund, bei den Ländern oder den Kommunen liegen.
Damit sind diese dezentralen Verwaltungen keine staatlichen Elemente, die mit einem Bundesland in Deutschland oder Österreich oder gar einem Kanton in der Schweiz zu vergleichen sind. Es handelt sich um eine Ebene der griechischen öffentlichen Verwaltung. Örtlich sind sie für eine bis drei der griechischen Regionen zuständig. Dort haben sie die Aufgabe, die Politik der Regierung in Athen auf lokaler Ebene umzusetzen.
Diese Verwaltungen besitzen kein Parlament und deren Leitung wird auch nicht gewählt. Einem Generalsekretär leitet die Verwaltung, den die Regierung in Athen ernennt. An deren Weisungen ist der Generalsekretär gebunden.
Die dezentralen Verwaltungen nehmen Aufgaben wahr, die ihnen entweder die Verfassung übertragen hat oder die aufgrund ihrer Natur nicht den lokalen Gebietskörperschaften übertragen sind. Sie sind zuständig für:
- Stadt
- Umwelt
- Energie
- Forstwirtschaft
- Einwanderung
- Unionsbürgerschaft
Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten verfügen die dezentralen Verwaltungen über eine administrative und finanzielle Autonomie.
Dezentrale Verwaltungen sind in Griechenland nicht unumstritten. Als SYRIZA 2015 die Wahlen in Griechenland gewann, erklärte der damalige Innenminister Nikos Voutsis, die dezentralen Verwaltungen abschaffen zu wollen. Ihre Kompetenzen sollten an die Regionen gehen werden. Das ist jedoch nie geschehen.
Mönchsrepublik Athos
Eine Besonderheit ist der Berg Athos, der eine autonome Mönchsrepublik ist. Durch einen ernannten Gouverneur übt der griechische Staat über dessen Territorium die Souveränität nach Außen aus. Der Gouverneur untersteht dem griechischen Außenministerium. Zusammen mit einigen Beamten und Polizisten ist er für die Einhaltung der Verfassung des Athos und für die Wahrung von Sicherheit und Ordnung verantwortlich.
Von 2008 bis 2017 gab die Mönchsrepublik Berg Athos eigene Briefmarken heraus, die durch den Weltpostverein autorisiert waren. Sie waren aber nur für Sendungen gültig, die auf dem Gebiet der Mönchsrepublik Athos aufgegeben wurden.
Im Inneren besitzt diese Mönchsrepublik eine vollständige Autonomie. Zwar haben alle Einwohner dieses Gebietes automatisch immer auch die griechische Staatsbürgerschaft. Die Jurisdiktion unterliegt dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel.
Eine Besonderheit ist das absolute Zutrittsverbot für Frauen. Es ist seit 1045 in Kraft. Selbst Schiffe mit Frauen an Bord müssen vor der Küste des Berg Athos einen Abstand von mindestens 500 m einhalten.
Bei Aufnahme Griechenlands in die Europäische Gemeinschaft (1981) hat Europa den politisch-rechtlichen Sonderstatus der Mönchsrepublik auf dem Athos anerkannt. Dennoch führt das Zutrittsverbot immer wieder zu Kontroversen.
Auch haben Frauen dieses Verbot immer wieder übertreten, zuletzt im Januar 2008.