Griechenland seit 1949

Seit 1949 hat in Griechenland eine neue Zeit begonnen. Der Zweite Weltkrieg war vielen noch gegenwärtig, aber in der öffentlichen Wahrnehmung durch die schrecklichen Ereignisse im Griechischen Bürgerkrieg überlagert. Als dieser auch vorbei war, hatte Griechenland die Chance eine neue Zeit zu beginnen.

Was passierte in Griechenland seit 1949?

Im Grunde genommen musste die griechische Gesellschaft sehr viele Verwerfungen bewältigen, die aus den Jahren davor noch spürbar waren. Sowohl der 2. Weltkrieg als auch der anschließende Bürgerkrieg haben in der griechischen Gesellschaft tiefe Narben gerissen. Auch waren die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus Kleinasien noch nicht voll integriert. Zugleich rang die griechische Gesellschaft sehr mit sich selbst auf ihrem Weg in die Moderne.

1949 wurde die Einführung des Frauenwahlrechts beschlossen. 1952 tritt Griechenland der NATO bei. Der Marshall Plan sowie der einsetzende Tourismus bringen dem Land wirtschaftliche Erholung. 1961 schließt Griechenland ein Assoziierungsabkommen mit der EWG.

Militärdiktatur

Am 21. April 1967 putscht das Militär unter der Führung von Georgios Papadopoulos (Γεώργιος Παπαδόπουλος). Die Zeit der Militärdiktatur beginnt. Man auch von der Junta der Obristen (Χούντα των Συνταγματαρχών). Die Diktatur geht einher mit Massenverhaftungen, einem Inlandsgeheimdienst der vor Folter und Mord nicht zurückschreckt und vielem anderen Unrecht. König Konstantin II laviert zwischen Ablehnung der Diktatur und Kooperation. Schließlich ringt er sich zu einem Gegenputsch durch. Der scheitert, Konstantin muss das Land verlassen und lebt im Exil. Zunächst setzen die Militärs einen der ihren als Regenten (= Vizekönig) ein. Später schaffen sie die Monarchie ab. Später stürzen die griechischen Militärs den Präsidenten Zyperns, um eine Vereinigung beider Länder zu ermöglichen. Das ruft die Türkei auf den Plan, die in Zypern interveniert. Es kommt nicht nur zur Spaltung der Insel, sondern beinahe auch zum Krieg zwischen Griechenland und der Türkei. Hier geht das Militär jedoch mit den Machthabern nicht mit. In der Folge bricht die Militärdiktatur zusammen.

Die Rückkehr zur parlamentarischen Demokratie

Sie holten Konstantinos Karamanlis aus seinem Exil in Paris zurück. Dieser bildete eine Regierung der nationalen Einheit und leitete die Rückkehr zur Demokratie ein. Im Herbst 1974 gründete er die Nea Demokratia, die bis heute in Griechenland bestimmend ist. Am 17. November 1974 fanden Wahlen statt, zu denen auch die Kommunisten zugelassen waren. Am 8. Dezember 1974 fand ein Referendum über den politischen Status des Landes statt. Es blieb bei der Abschaffung der Monarchie, Griechenland war nun demokratisch legitimiert eine Republik.

Im Juni 1975 wurde per Referendum eine neue Verfassung angenommen. Die Mitglieder der Junta wurden verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt.

Griechenlands Weg nach Europa

Aufgrund der Militärdiktatur gelingt der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft erst 1981. Griechenland wird 2001 Gründungsmitglied der Gemeinschaftswährung Euro. Erst im Zuge der Euro- und Finanzkrise wird bekannt, dass dem Land der Beitritt zum Euro nur mit Hilfe von gefälschten Zahlen gelungen ist.

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