Geschichte

Antikes Olympia: Betritt das Stadion durch den Bogen

Kommst Du nach Olympia (altgriechisch: Ὀλυμπία; neugriechisch: Ολυμπία) und gehst durch die beeindruckende archäologische Anlage, wirst Du unweigerlich auf einen intakten Torbogen stoßen. Dieser führt Dich ins Stadion.

Das Stadion von Olympia und sein Bogen

Das Stadion war der Austragungsort vieler Wettkämpfe der antiken Olympischen Spiele. Es ist 212,54 m lang und zwischen 30 und 34 m breit. Hauptsächlich diente es als Laufbahn, auf denen sich die schnellsten Läufer ihrer Zeit maßen. Die Länge der Laufbahn betrug 192,24 m.

Bogen am Stadion in Olympia
Bogen am Stadion im antiken Olympia
(Foto: Monika Hochscheid)

Die Bahn des Stadions wurde aus hartem Lehm gebaut. Das sollte den Läufern die Traktion erleichtern. Das ist im Prinzip nichts anderes als bei den modernen Laufbahnen unserer heutigen Stadien. Und noch etwas ist in den letzten 2.500 Jahren geblieben. Am Start des Laufs war ein weißer Block platziert. An diesem haben die Athleten sich aufgestellt und ihre Füße platziert. Mit Hilfe dieses weißen Blocks wurden die Athleten so aufgestellt, dass sie alle die gleiche Distanz auf der Bahn laufen. Gestartet sind die Läufer in Richtung der Altis, also dem Heiligen Hain von Olympia.

Umgeben ist das Stadion von Graswällen. Auf diesen fanden in der Antike bis zu 45.000 Zuschauer Platz.

Die Athleten betraten das Stadion durch einen überwölbten Gang, von dem heute noch ein Bogen erhalten ist. Dieser führte von der Altis kommen unter dem westlichen Besucherwall hindurch in das Stadion.

Kommst Du nach Olympia, kannst auch Du durch den Bogen gehen. Schließe die Augen und denke daran, wie sich das für einen Athleten in der Antike angefühlt haben mag. Wer weiß, vielleicht spürst auch Du, was für ein besonderer Ort dieser Bogen ist. Für die Wettkämpfer in der Zeit vor 2000 Jahren ist er es auf jeden Fall gewesen.

Moderne Nutzung

Das Stadion von Olympia ist 1961 so wieder hergerichtet worden, wie es im 4. Jahrhundert v. Chr. gewesen ist. Für sportliche Wettkämpfe genutzt hat man es bis auf eine Ausnahme seitdem nicht.

Seit 1936 wird im Stadion von Olympia das olympische Feuer für die Sommerspiele der Neuzeit entzündet. Dazu hält ein Athlet die Fackel in einen Hohlspiegel, bis das Feuer zu brennen beginnt. Mittels eines mehrwöchigen Fackellaufs bringt man das Feuer dann an den Austragungsort der Spiele. Für die Winterspiele wird die Fackel manchmal, aber nicht jedes Mal, ebenfalls im Stadion von Olympia entzündet.

Das ist aber noch nicht die Ausnahme von der Regel, das antike Stadion nicht für Sportwettkämpfe zu nutzen. Diese besondere Ausnahme hat man bei den Olympischen Sommerspielen 2004 gemacht. In diesem für Griechenland sehr bedeutsamen Ereignis fanden im Stadion des antiken Olympia die Wettbewerbe im Kugelstoßen statt.

Dazu gibt es ein Video bei YouTube. Der Kommentar ist auf Englisch, aber das macht nichts. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Anschauen.

Olympia 2004 im Stadion von Olympia (Quelle: YouTube)

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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