Straßenverkehr in Griechenland
Wie in Deutschland auch hat der Straßenverkehr in Griechenland seine eigenen Regeln und Besonderheiten. Die Verkehrsregeln in Griechenland sind im Großen und Ganzen die, die wir auch in Deutschland haben. Der Teufel steckt dabei jedoch im Detail.
Disclaimer: Stand dieser Seite ist März 2024. Ich mache ausdrücklich keine Rechtsberatung. Wenn Du Fragen zu Verkehrsverstößen oder dem tieferen Verständnis der griechischen Verkehrsregeln hast, konsultiere bitte einen Rechtsanwalt. Ausdrücklich übernehme ich trotz sorgfäliger Recherce keine Haftung für die Inhalte dieser Seite.
Tempolimit in Griechenland
In Griechenland gelten folgende Höchstgeschwindigkeiten:
- Innerorts: 50 km/h
- Außerorts: 90 km/h oder 110 km/h, je nach Verkehrsschild
- Autobahn: 130 km/h
Abweichungen sind möglich und durch Schilder angeordnet.
Alkohol am Steuer
Griechenland hat eine 0,5 Promillegrenze, wenn der Alkohol im Blut gemessen wird. Das ist aber nicht immer der Fall, und beim Atemalkohol gilt eine Grenze von 0,25 Promille. Die kann nach einem guten Glas Wein schon erreicht sein.
Solltest Du in Griechenland mit Alkohol am Steuer erwischt werden, musst Du mit folgenden Bußgeldern rechnen:
- Blutalkohol 0,5 bis 0,8 Promille / Atemalkohol 0,25 bis 0,4 Promille: 200 Euro
- Blutalkohol 0,8 bis 1,1 Promille / Atemalkohol 0,4 bis 0,6 Promille: 700 Euro
- Blutalkohol über 1,1 Promille / Atemalkohol über 0,6 Promille: 1200 Euro
Zusätzlich musst Du mit einer Freiheitsstrafe rechnen.
Meine dringende Empfehlung ist, gar nichts zu trinken, falls Ihr mit dem Fahrzeug unterwegs seid. Das gilt nicht nur für Griechenland, das gilt überall.
Parken
In Griechenland muss man aufpassen, wenn man sein Auto irgendwo im öffentlichen Verkehrsraum abstellen möchte. Wo ist Parken erlaubt? Wo verboten? Und was kann passieren, wenn man ein Parkverbot missachtet?
In Griechenland gibt es nicht nur Parkverbotsschilder. Sind auf der Straße gelbe Markierungen angebracht, ist das Parken ebenfalls verboten.
Man kann ein Parkverbotsschild so gestalten, dass es jeder Esel kapiert: Hier ist Parken nicht erlaubt. Ein Beispiel für solch ein Schild seht Ihr hier auf dem Foto. Ich habe es in Fira auf Santorin aufgenommen. Es handelt sich um kein offizielles Schild des griechischen Staates. Aber es ernst gemeint: An dieser Stelle darf man nicht parken. Dort fahren Autos ein und aus.
Die Schilder für das Parkverbot sehen im Prinzip genau so aus wie bei uns. Aber es gibt in Sachen Parkverbot noch eine Besonderheit.
So kann es sein, dass es einen oder zwei senkrechte weiße Balken im Schild gibt. Verbotsschilder mit einer senkrechten Linie gelten an ungeraden Tagen. Hat ein Schild zwei senkrechte Linien, so ist das Parken an geraden Tagen nicht erlaubt.
Außerdem lohnt es sich, die Fahrbahnmarkierung zu beachten. An gelb markierten Plätzen ist das Parken verboten. Blau markiert sind gebührenpflichtige Parkplätze. In Athen sind auch Anwohnerparkplätze blau markiert. Kostenlose Parkzonen sind weiß markiert.
Richtig ärgerlich ist es natürlich, wenn das Fahrzeug abgeschleppt wird. Wie bei uns ist dann damit zu rechnen, wenn es behindernd abgestellt ist.
Eine Alternative zum Abschleppen ist, dass die Nummernschilder abmontiert werden. Die muss man dann bei der zuständigen Behörde auslösen. Besonders wenn Du kein Griechisch sprichst, sind Behördengänge kein Vergnügen. Vor allem musst Du erst einmal herausfinden, wo die Behörde ist und – ohne Auto – dort hin kommen.
Beliebt sind natürlich auch Bußgelder. Bei einem Parkverstoß müsst Ihr mit mindestens 40 Euro rechnen.
Ich empfehle auch, die zu zahlen. Bußgelder können in Europa vollstreckt werden, und wegen der dann anfallenden Kosten und Gebühren wird die Sache richtig teuer. Zwar gibt es eine Bagatellgrenze von 70 Euro, unter der nicht vollstreckt wird. Die kann aber durch die in Griechenland aufgeschlagenen Gebühren überschritten werden. Und dann müsst Ihr zahlen, da gibt es kein Vertun.
Mautstraßen
Auf einigen Straßen musst Du Maut bezahlen. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach Größe des Fahrzeugs und seiner Kategorie. An den Mautstationen werden die Preise angezeigt.
Achte vor den Mautstationen darauf, dass Du Dich auf die richtige Spur einordnest. Fahrzeuge, die einen E-Pass besitzen und die Gebühr schon bezahlt haben, können ohne weiteres passieren. Lastwagen fahren in der regel auf der rechten Spur. Alle anderen Fahrzeuge nutzen die dafür gekennzeichnete Fahrbahn und zahlen vor Ort.
Mit dem Fahrrad im Straßenverkehr
Fahrräder waren früher in Griechenland die ganz große Ausnahmeerscheinung. Wer etwas auf sich hielt, fuhr ein motorisiertes Zweirad der ein Kraftfahrzeug.
Das hat sich inzwischen geändert. Seit 2010 ist die Zahl der Radfahrer im Straßenverkehr in Griechenland erheblich angestiegen. Es sind viele Geschäfte und für und Vermietungen von Fahrrädern entstanden. Immer mehr Griechen nutzen das Zweirad. Und leider kommt es auch zu Unfällen mit teils schlimmen Folgen. Eine Helmpflicht gibt es nicht. Im März 2022 hat die Griechische Post eine Kampagne für den Fahrradhelm gestartet.
Ich kann Radfahrern nur empfehlen, sich an die auch für Radfahrer geltenden Verkehrsregeln zu halten. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet, die teils deutlich über denen liegen, die wir aus Deutschland kennen. So kostet ein Rotlichtverstoß mit dem Fahrrad (wie auch mit dem Auto oder einem KRAD) stolze 700 Euro. Das muss nicht sein.
Bußgelder für Verkehrsverstöße in Griechenland
Hältst Du Dich nicht an die Regeln für den Straßenverkehr in Griechenland, kann es schnell teuer werden. Hier ein Auszug aus dem griechischen Bußgeldkatalog:
- Handy am Steuer: 100 Euro
- Geschwindigkeitsüberschreitung um 20 km/h: 100 Euro und mehr
- Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 50 km/h: 350 Euro und mehr
- Alkohol am Steuer: 80 Euro und mehr
- Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes: 350 Euro
- Rotlichtverstoß: 700 Euro
Als Ausländer mach Dir keine Illusionen: Die Bußgelder können in der gesamten EU vollstreckt werden. Zahlst Du als Deutscher oder Österreicher nicht, wird es noch deutlich teurer.
Wird in Griechenland aufgrund Deines Verkehrsverstoßes ein Fahrverbot fällig, soll auch das nach dem Willen der EU-Kommission künftig europaweit vollstreckt werden können. Noch ist es aber nicht so weit.