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Zwei Zwischenfälle mit Bären in Nordgriechenland

Die Griechenlandzeitung berichtet, dass es in Nordgriechenland zwei Zwischenfälle mit Bären gegeben hat.

Über die Zwischenfälle mit Bären in Nordgriechenland

Zunächst einmal fasse ich zusammen, was ich über die beiden Begebenheiten erfahren konnte, von denen die Griechenlandzeitung berichtet hat.

Ein Bär streift durch die Wälder bei Kastoria
Ein Bär streift durch die Wälder
(Bild generiert durch KI)

Der erste Zwischenfall hat sich im kleinen Dorf Doliani ereignet. Es liegt sehr ländlich in der Region Epirus, gut eine Autostunde nordöstlich von Ioannina. Hier leben laut der Volkszählung 2021 ganzjährig 51 Menschen.

Ausführlich berichtet die epirusPost über den Vorfall. Ein älterer Mann befand sich im Hof seines Hauses. Dort drang der wild lebende Bär ein auf der Suche nach Nahrung. Der Bär griff den Mann an und verletzte ihn schwer.

Nachbarn haben seine Rufe gehört und sind sofort herbeigeeilt. Da war die Sache aber schon passiert. Der Verletzte ist ins Krankenhaus gebracht worden. Gegenüber der epirusPost gaben Dorfbewohner an, dass Bären in letzter Zeit vermehrt in die Dörfer kamen. Sie richten auf Feldern und an Obstbäumen großen Schaden an. Einen ähnlichen Angriff habe es bisher aber noch nicht gegeben.

Der zweite Vorfall ist in Nymfaio passiert. Die kleine Siedlung liegt in der Region Westmakedonien. Hier ist ein Bär in einen Schafstall eingedrungen und hat 15 Schafe gerissen. Darüber berichten die griechischen Medien, zum Beispiel ERT News. Die Anwohner haben die Behörden und die Organisation ARCTUROS aufgefordert, den Bären aus der Gegend zu entfernen. Solch ein Ereignis soll sich nicht wiederholen.

Konflikte zwischen Menschen und Bären

Im Juli habe ich darüber geschrieben, dass laut Medien die Konflikte zwischen Bären und Menschen zunehmen. Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, dass die Bärenpopulation in Nordgriechenland gesundet ist.

Die Einwohner sind in Sorge. Das kann ich gut nachvollziehen. Die beiden jüngsten Vorfälle dokumentieren, dass Bären gefährlich sein können.

Zuständig für die Umsiedlung sind staatliche Behörden. Die bleiben aber oft untätig. In ihrer Not wenden die Menschen in Nordgriechenland sich oft an die Naturschutzorganisation Arcturos. Die hat aber weder die Mittel noch ist sie dafür, Bären eventuell umzusiedeln.

Das führt zu Unsicherheit in der örtlichen Bevölkerung, die sich der potentiellen Gefährlichkeit der Bären bewusst ist. Die Folge sind Opfern unter bei den Braunbären, obwohl sie gesetzlich geschützt ist. 

Das möchte ich ausdrücklich nicht bewerten. Aber ich finde es wichtig, dass wir alle uns dieses Spannungsverhältnisses zwischen Belangen des Naturschutzes und der Sicherheit der örtlichen Einwohner bewusst sind.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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