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Auf Rhodos gibt es seit Mai 2025 einen Rückgang der Buchungen

Die Dimokratiki meldete im Juli, dass es auf Rhodos seit Mai 2025 einen Rückgang bei den Buchungen gegeben habe. Die Hoteliers der Insel sind besorgt. Möglicherweise hat diese Schlagzeile aber einen ganz anderen Hintergrund

Die Sorgen der Hoteliers

Dass es 2025 auf Rhodos einen Rückgang der Buchungen gegenüber früheren Jahren gibt, spürt das Gastgewerbe als erstes.

Mittelalterliche Gassen in Rhodos Stadt
Mittelalterliche Gassen in Rhodos Stadt (Foto von Freunden)

Yiannis Papavassiliou ist der Präsident des Hotelierverbands von Rhodos. Er äußerte sich gegenüber den Medien.

Dabei wies er darauf hin, dass die Situation bis April zufriedenstellend gewesen sei. Das brachte er mit einem Rabatt von 20% auf die Übernachtungspreise in Verbindung. Aktuell liege die Auslastung der Hotels bei 85%.

Die Zurückhaltung bei den Buchungen erklärt er mit gestiegenen Lebenshaltungskosten in den Ländern, aus denen die Touristen kämen.

Zudem wirke sich die Übernachtungssteuer aus, die auf Rhodos erhoben wird. „Der Tourist muss bis zu 250 Euro Übernachtungssteuer zahlen, bevor er überhaupt das Hotel betritt“, so wird Yiannis Papavassiliou zitiert.

Er kritisiert, dass die Steuer mit dem Klimawandel begründet werde. Touristen bittet man für den Klimawandel zur Kasse, ohne dass auf der Insel irgendwelche substanziellen Projekte durchgeführt worden seien, die diese Abgaben rechtfertigten.

Gründe für den Rückgang der Buchungen auf Rhodos 2025

Ich bin mir nicht sicher, ob der Rückgang der Buchungen auf Rhodos 2025 wirklich so einfach zu erklären ist. Sicher ist aber, dass die Abzocke von Touristen nicht der Grund ist. Das kommt in den touristischen Gegenden von Rhodos Stadt vor. Sonst gibt es das in dieser Weise aber nicht auf Rhodos.

Aber ich denke, dass Überlegungen in diese Richtung nicht falsch sind. Letzten Endes sind Touristen bereit, einen bestimmten Geldbetrag für ihren Urlaub auszugeben. Die Hoteliers wollen natürlich verdienen, aber sie müssen auch den Betrieb ihrer Hotels von den Einnahmen finanzieren. Billig können Hotels nicht sein, denn es müssen viele Leute dort arbeiten um alles in Ordnung zu halten. Die müssen davon leben.

Natürlich versuchen die Hoteliers, möglichst hohe Preise am Markt zu erzielen. Wenn aber vor Ort noch hohe Abgaben von den Touristen verlangt werden, dann kommen sie entweder nicht mehr nach Rhodos oder die Hoteliers müssen mit ihren Preisen heruntergehen.

Die Geschichte hinter der Geschichte…

Ich glaube den Angaben, dass die Zahlen der Buchungen auf Rhodos zurück gehen. Aber ich sehe die Jammerei mit einer gewissen Skepsis.

Andere griechische Medien berichten, dass in diesem Jahr so viele Touristen nach Rhodos gekommen sind, wie nie zuvor: 1,28 Millionen Besucher kamen im 1. Halbjahr 2025. Ausbleibende Gäste sind nicht das Problem.

Der Hinweis auf die Abgaben, welche von den Touristen kassiert werden, sind vermutlich der Schlüssel für die Geschichte. Die Touristen sparen an anderer Stelle oder sie sparen sich den Urlaub auf Rhodos ganz.

Es geht darum, in wessen Taschen das Geld landet. Die Touristen geben nicht unendlich viel aus. Und wenn die Kommune mit ihren Abgaben zulangt, dann fehlt das Geld bei Hoteliers und Gastronomen.

Die Schlagzeile ist das Dokument eines Verteilungskampfs. Sonst vermutlich nichts.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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