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Der Merkur, 2025 und 7 schöne Strände in Griechenland

Der Merkur hat einen Artikel über sieben schöne Strände und Griechenland gebracht und darüber, was sie 2025 so besonders macht. Für den Hellas Blog habe ich mir das mal angeschaut. Taugen die Tipps was oder sind sie Unsinn?

Kefalonia: Myrtos Beach

Im Nordwesten von Kefalonia liegt der Myrtos Beach. Hierher kommst Du am besten mit dem Auto.

Der Myrtos Beach auf Kefalonia
Der Myrtos Beach auf Kefalonia
(Bildquelle: Google Maps)

Er liegt vielleicht etwas abgelegen. Aber er ist beliebt. Aufgrund der Situation mit den Parkplätzen solltest Du früh morgens kommen.

Der Myrtos ist ein Kiesstrand. Er besteht aus kleinen, hellen Kieselsteinen.

Hier ist einiges los, Du kannst aber auch Deine Ruhe haben. Der Myrtos gilt als sehr sauber. Das Meer ist es auf jeden Fall.

Auch hier kann man Liegen und Schirme mieten. Das hat im letzten Jahr 10 Euro gekostet. Hier gibt es eine Toilette und auch Duschen. Diese Kosten müssen erwirtschaftet werden. Deshalb finde ich einen Preis von 10 Euro für die Liegen in Ordnung.

Korfu: Paradise Beach

Im Norden von Korfu liegt auf der Westküste der Insel der Paradise Beach. Er heißt eigentlich Chomi Beach.

Paradise Beach auf Korfu
Paradise Beach auf Korfu
(Bildquelle: Google Maps)

Es handelt sich um einen schönen Kiesstrand. Der Tipp des Merkur ist gut. Aber er hat einen Haken: Der Paradise Beach ist nur schwer zu erreichen. Im Merkur kommt das nicht wirklich rüber. Das ist ein Manko des Artikels.

Mit dem Auto kommst Du nicht zu diesem Strand. Zwar gibt es hinter ihm im Inneren der Insel Wege. Es nützt aber nichts, dorthin mit dem Auto zu fahren und dann zu versuchen zu Fuß weiter zu kommen. Durch die steilen Klippen kommt man nicht hin.

Der Paradise Beach ist nur mit dem Boot zu erreichen. Für die Überfahrt musst Du mit Preisen zwischen 10 Euro und 20 Euro rechnen.

Der Strand ist bewirtschaftet. Man kann Liegen mit Schirm mieten. Wer sich das Geld sparen möchte, nimmt sein Handtuch mit und liegt auf dem Strand. Mein Tipp: Bring Dir alles mit, was Du brauchst. Und nimm den Müll hinterher mit.

Vor zwei Jahren gab es Phasen, in denen auf dem Strand viel Müll herum lag. Das soll im letzten Jahr besser gewesen sein.

Ich finde, dass es auf Korfu viele andere schöne Strände gibt, die leichter zu erreichen sind. Wer herkommt, hat einen nicht sehr vollen Strand mit kristallblauem Wasser.

Kreta: Balos Beach

Balos ist ein Strand im äußersten Nordwesten von Kreta. Er gilt als einer der ganz schönen Strände auf der Insel. 

Balos Beach auf Kreta mit der Halbinsel Tigani
Balos Beach auf Kreta mit der Halbinsel Tigani
(Bildquelle: Google Maps)

Hierher kommst Du am besten mit dem Auto. Der nächste größere Ort ist Kissamos. Von dort aus kannst Du Dich auch mit einem Boot herbringen lassen.

Von Kissamos aus fährst Du westlich über Trachilos nach Kaliviani. Das ist der letzte Ort. Dann geht es auf die Inselspitze nach Norden.

Die Straße wird unterwegs nicht besser. Bis zur Höhe eines Hotels mit Parkplatz ist sie asphaltiert. Du hältst Dich auf der rechten Straßenseite, am Meer entlang.

Asphalt? Fehlanzeige. Aussicht? Die ist fantastisch. Ich empfehle Dir, unterwegs einfach mal anzuhalten und den Blick schweifen zu lassen.

Schließlich kommst Du zu einem länglichen Gebäude, das rechts auf der zum Meer gezogenen Seite liegt. Dein Auto lässt Du stehen. Das kostet Dich eine kleine Gebühr. Die musst Du investieren oder unverrichteter Dinge weg fahren.

Zu Fuß geht es über einen Weg nach links über die Inselspitze. Du kannst ihn nicht verfehlen. Er besteht aus dem rotbraunen lehmigen Untergrund der Gegend und ist von weiß gestrichenen Felsen umsäumt. Ich schätze, es dauert etwa 15 min bis Du dann am Balos bist. Tipp: Mach unterwegs immer wieder mal Halt und genieße, was Du siehst. Es ist fantastisch.

Kreta: Elafonissi Beach

Der Elafonissi Beach ist weltberühmt für seinen rosafarbenen Strand. Man nennt ihn auch die Lagune von Elafonissi.

Elafonissi Beach auf Kreta
Elafonissi Beach auf Kreta
(Bild von einer Leserin, die nicht genannt werden möchte)

Zum Elafonissi Beach kommst Du nur mit dem Auto. Es gibt auch organisierten Touren. Die haben ihre Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass jemand dabei ist, der sich auskennt. Der Nachteil ist, dass Du auf die Gruppe angewiesen bist und so lange bleiben musst wie der Rest. Das ist also Geschmackssache.

Mit seinem rosafarbenen Sand ist der Elafonissi wirklich der Hammer. Er gilt als einer der schönsten Strände von Kreta. Deshalb kann ich den Tipp des Merkur absolut nachvollziehen.

Seine rosa Farbe macht diesen Strand so besonders. Sie entsteht durch viele Stücke von Muscheln und Korallen, die im Meer zerrieben und an den Strand gespült werden. Die Färbung ist nicht durchgehend rosa, und an einigen Tagen siehst Du von dieser Farbe nicht viel.

Etwa 200 m vom Strand entfernt liegt die Insel Elafonissi. Über eine Sandbank kannst Du zu ihr laufen, wenn der Wasserstand niedrig ist. Sie ist unbewohnt. Du solltesthier nur hingehen, wenn Du Dir sicher bist auch zurück kommen zu können.

Die Augsburger Allgemeine berichtet, dass der Elafonissi als schönster Strand der Welt gilt. Die rosa Färbung verleiht ihm jedenfalls etwas Besonderes.

Peloponnes: Loutra Kyllini Beach

Ganz im Westen der Peloponnes liegt der Strand Loutra Kyllini. Ob es sich wirklich um einen der schönsten Strände Griechenlands handelt, darüber kann man geteilter Meinung sein.

Loutra Kyllini Beach (Quelle: Google Maps)
Loutra Kyllini Beach (Quelle: Google Maps)

Sicherlich ist der Strand schön. Er ist ein Sandstrand, der sich etwa 5 km entlang der Küste zieht. In der Ferne auf dem Meer kannst Du die Insel Zakynthos sehen.

Die nächste Siedlung ist Kastro Kyllini. An einigen Stellen des Strands liegen Hotels. Andere sind von touristischer Infrastruktur verschon. Wer einen Badeurlaub mit Kindern machen möchte, kann über diesen Strand nachdenken. Aber in Griechenland gibt es viele ähnliche Strände. Loutra Kyllini ist nicht wirklich etwas Besonderes.

Das Wasser ist kristallklar. Der Strand fällt flach ins Meer. Das nach für Schwimmer und Schnorchler den Nachteil, dass man nicht gleich loslegen kann. Aber für Kinder ist das ideal. Ebenso können Nichtschwimmer hier einen sicheren Badeurlaub machen.

Ein Hotel hat Liegen und Schirme aufgestellt, die auch an vorbeikommende Gäste vermietet werden. Die sonst übliche touristische Infrastruktur und Geldmacherei fehlt weitgehend. Das hätte ich allerdings für eine Empfehlung erwartet.

Der Artikel im Merkur ist hier meiner Meinung nach sehr schlecht recherchiert. Er liest sich so, als hätte die Journalistin bei irgend einer anderen Empfehlung abgeschrieben. Ein Blick in die Besucherbewertungen auf Google Maps lässt ihn nicht als einer der wirklich schönsten Strände in Griechenland erscheinen.

Milos: Sarakiniko Beach

Der Sarakiniko Beach ist mal was ganz anderes. Er liegt im Norden der östlichen Inselhälfte von Milos. Am besten kommst Du mit dem Mietwagen oder einer organisierten Tour hierher. Der Strand liegt am Ende einer schmalen Bucht und ist wirklich sehr schön.

Der Sarakiniko Beach auf Milos
Der Sarakiniko Beach auf Milos
(Bildquelle: greeka.com)

Erkunde ruhig auch die die Umgegend. Rund um die Bucht gibt es in den Felsen viele Höhlen. Du kannst in sie rein, wenn Du möchtest. Am besten bringst Du Dir eine Taschenlampe mit.

Der Strand soll seinen Namen von einem Piraten haben, der hier in früheren Zeiten seinen Unterschlupf hatte. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber solche Räubergeschichten gibt es zahlreich in Griechenland, und Piraterie war in der Geschichte immer wieder mal eine echte Plage.

Wenn Du herkommst, dann bring Dir bitte alles mit, was Du brauchst: Sonnenmilch und Getränke sind ungemein wichtig. Schatten gibt es hier nicht.

Eines muss man zu diesem Strand noch sagen: Dieser Strand ist bedroht. Jemand hat damit begonnen hier ein 5-Sterne-Hotel zu errichten. Die Zeitung Proto Thema hat mit Manolis Mikelis gesprochen, dem Bürgermeister der Insel Milos. Der hat klar gestellt, dass von der Inselverwaltung keine Baugenehmigung erteilt wurde. Eine Baugenehmigung muss aber auf wunderbare Weise in die Welt gekommen sein. Ich kann nur hoffen, dass dieser Bau noch verhindert werden kann. Ansonsten ist dieses Paradies zerstört.

Zakynthos: Navagio Beach, auch Shipwreck Beach genannt

Der Shipwreck Beach ist auch in diesem Jahr noch gesperrt. Du kannst nicht hin. Aber von oben hast Du eine tolle Aussicht auf ihn.

Das Wrack der Panagiotis auf dem Shipwreck Beach von Zakynthos
Das Wrack der Panagiotis auf dem Shipwreck Beach

Eigentlich heißt er der Navagio Strand (Παραλία Ναυάγιο) oder im Touristenjargon Navagio Beach. Wenn man ehrlich ist: Mit den steilen Abhängen ist er ganz nett. Aber der Strand selbst ist nicht die Wunderwaffe schlechthin. Auf Zakynthos gibt es viele andere Möglichkeiten, um sich abzukühlen.

Das änderte sich jedoch am 1. Oktober 1980, als das Küstenmotorschiff Panagiotis hier strandete. Seitdem liegt das Wrack hier, gab dem Strand seinen Namen und wurde zu einem höchst beliebten Fotomotiv. Im Januar 2024 hat ein Sturm dem Wrack böse zugesetzt. Das Magazin Geo berichtet, dass es in zwei Teile zerbrochen sei. Ich denke, dass es uns aber noch eine Weile erhalten bleiben dürfte. Auf jeden Fall ist Shipwreck Beach ein toller Fotospot. 

Seit 2018 kam es an den Abhängen rund um den Strand immer wieder zu massiven Felsstürzen. Bis 2023 florierte noch eine kleine Ausflugsindustrie, die Touristen mit Booten hierhin brachte. Es kam aber immer wieder zu Abbrüchen, die auch den Besuchern des Strandes gefährlich werden konnten. Seit 2023 ist er daher gesperrt. Mit einer Öffnung in 2025 rechne ich nicht.

Kritik an dem, was der Merkur über Strände in Griechenland 2025 schreibt

Der Artikel der Merkur stellt sieben Strände vor. Was dort steht liest sich für mich nicht so, als wenn die Autorin selbst an diesen Stränden gewesen wäre. In zwei Fällen – Paradise Beach und Kyllini Beach – bin ich der Meinung, dass der Artikel wirklich schlecht recherchiert ist. Die anderen Empfehlungen finde ich aber gut.

Jetzt habe ich eine Frage: Welchen Strand in Griechenland findest Du 2025 besonders schön, auch wenn der Merkur ihn nicht genannt hat?

Wenn Du möchtest, schreib es mir doch in den Kommentar zu diesem Beitrag. Oder noch besser: Schick mir eine E-Mail. Meine Mailadresse steht im Impressum. Wenn Du ein von Dir selbst gemachtes Foto von Deinem Lieblingsstrand mitschickst, stelle ich ihn auch gerne im Blog vor.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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