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Der hässliche Bauzaun um die Portara von Naxos

Ein wirklich hässlicher Bauzaun um die Portara von Naxos ist die Konsequenz, welche die Antikenbehörde aus einem Vorfall zieht.

Auf Naxos schafft ein Bauzaun Fakten an der Portara

Die Zeitung eKathimerini berichtet vom der Errichtung des Zauns. Und der ist wirklich hässlich.

Der Bauzaun um die Portara
Der Bauzaun um die Portara
(Bildquelle: eKathimerini)

Damit zieht die regionale Ephorie für Altertümer die Konsequenz aus einem Vorfall, der jüngst Schlagzeilen machte.

Ein Tourist hielt einen 2500 Jahre alten Stein angeberisch in die Höhe, ließ davon ein Foto machen und verbreitete das in den sozialen Medien. Darüber habe ich letzte Woche im Blog geschrieben.

Die Antikenbehörde hat gehandelt und ließ am 4. August einen Bauzaun errichten. Den seht Ihr auf dem Foto zu diesem Beitrag. Der Bürgermeister von Naxos war dagegen und schickte die Polizei los. Die nahm 3 Arbeiter fest, die aber kurz danach wieder freikamen.

Archäologen dagegen verteidigen die Errichtung des Zauns als eine notwendige Maßnahme. Auch wenn die Meinungen bezüglich dieses Zauns auseinandergehen, sind sich alle Seiten in einem Punkt einig: Die Portara muss geschützt werden. Es geht nicht weiter wie bisher.

Alle müssen gemeinsam eine Lösung finden

Die Naxos Times berichtet, dass es einen Vorschlag für die Zukunft gibt.

Die Lösung mit dem Bauzaun kann angesichts der damit verbundenen Konflikte nur vorläufig sein. Und seien wir ehrlich: Der Bauzaun ist hässlich.

Es gibt viele Interessen, die abgewogen und nach Möglichkeit in Einklang gebracht werden müssen.

Da ist die Tourismuswirtschaft von Naxos. Die Kombination aus antikem Tempel und der Naturlandschaft der vorgelagerten Landzunge ist einzigartig. Die Portara ist auch deshalb zur beeindruckendsten Attraktion der Insel geworden. Das gilt insbesondere der Sonnenuntergang. Wer von den Touristen lebt, fürchtet um den optischen Verlust dieser Sehenswürdigkeit. Das bedeutet weniger Attraktivität für Naxos, weniger Touristen und weniger Einnahmen.

Der „archäologische Tourismus“ ist für Naxos eine wichtige Komponente. Das bedeutet, man muss die archäologischen Stätten vor Vandalismus durch respektlose Touristen schützen.

Deshalb ist es wichtig, dass die Gemeinde Naxos und die für den Schutz der archäologischen Stätten gemeinsam eine Lösung finden.

Alle Beteiligten müssen gemeinsam eine Lösung finden, die funktioniert. Das ist den Verantwortlichen inzwischen auch bewusst. Insofern bin ich optimistisch, dass dieser Bauzaun ein Provisorium bleibt. Im nächsten Jahr rechne ich nicht mehr mit ihm.

Für mich ist die Portara ein sehr persönlicher Ort

1990 kam ich erstmal nach Griechenland. Unterwegs hatte ich mich mit einigen Leuten zusammengetan, schließlich waren wir auch auf Naxos. Am Tag der Abreise warteten wir am Hafen auf die Fähre. Die anderen haben auf mein Gepäck aufgepasst. Ich bin alleine zur Portara gelaufen.

Ich hatte keine Ahnung, wozu dieser komische Bau gut war. Ich hatte Vorstellungen, die in Richtung eines Stargate gingen Ich dachte, ich komme auf magische Weise in eine andere Zeit, wenn ich durchgehe.

Damals war so gut wie gar nichts an der Portara los, obwohl es Sommer und damit Hochsaison war. Ich war alleine dort und habe herausgefunden, dass die Portara über keine magischen Fähigkeiten verfügt.

Also ging es zurück und weg mit dem Schiff. Ich hatte zwei intensive Tage auf Naxos hinter mir. Der Besuch der Portara war aber mein nachhaltigster Eindruck, der mir von der Insel geblieben ist.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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