Kimolos – eine Zeitkapsel in der Ägäis?
News 24/7 meint, dass Kimolos eine Zeitkapsel in der Ägäis sei. Ist die Zeit dort wirklich stehen geblieben?
Über Kimolos
Die Insel Kimolos ist Teil der Kykladen. Auf ihr leben etwas mehr als 900 Menschen. Die Insel hat eine karge Vegetation, was an ihrer Wasserarmut liegt. Aber die Menschen haben es sich auf Kimolos wohnlich eingerichtet.

(Bildquelle: Wikipedia)
Die meisten Einwohner leben vom Fischfang oder der Landwirtschaft. Aber auch der Tourismus hat hier Fuß gefasst.
Überwiegend kommen Griechen auf diese Insel. Ich finde, gerade das macht Kimolos so reizvoll.
Natürlich heißen die Einwohner auch Nicht-Griechen willkommen. Auf Kimolos ist die Herzlichkeit der Menschen echt. Die oberflächliche Geschäftigkeit, die in Hotspots wie Mykonos, Rhodos oder Santorin dazu gehört, findest Du hier nicht.
Die Insel ist sehr ruhig. Du kannst hier wunderbar entspannen. Ihre Lage trägt dazu bei, dass das Meereswasser rund um Kimolos wirklich sehr sauber ist. Teilweise hat es eine leicht türkise Färbung
Mein Tipp: Nimm Dir ein paar Tage Zeit, einen Mietwagen und erkunde Kimolos auf eigene Faust. Es lohnt sich. Es gibt Leute, denen Kimolos als eine der schönsten Inseln überhaupt.
Du erreichst Kimolos nur mit dem Schiff. Fähren von und nach Kimolos kannst Du auf der Seite Ferryhopper recherchieren.
Was macht Kimolos zur Zeitkapsel in der Ägäis?
Dass Kimolos den Versuchungen des Massentourismus nicht erlegen ist, hat der Insel ihren authentischen Charme erhalten.

(Bildquelle: news 24/7)
Für Griechen ist Kimolos ein Rückzugsort. Hier finden sie noch das Gefühl des „Echten“, das manch anderer Insel verloren gegangen ist. News 24/7 betont, dass man hier Zeit brauche. Du musst die Insel „atmen“, dann wirst Du Dich in sie verlieben.
Das Leben auf Kimolos ist langsam. Für mich ist das schon mal ein guter Punkt. Im Alltag ist Geschwindigkeit nicht immer mein Ding, aber im Berufsleben nun einmal nicht zu vermeiden. Im Urlaub möchte ich ausspannen, und hier kommt eine Insel wie diese gerade recht. Kein Luxus, keine Touristenabzocke, sondern Herzlichkeit der Einwohner und Freude über jeden Gast, der hierher kommt. Kimolos ist ehrlich.
Die Insel ist übrigens schon seit uralten Zeiten bewohnt. In der Antike war Kimolos eine reiche Insel. Ihre Bewohner bauten Minerale und Gesteine ab, die anderswo begehrt waren. So kam Geld hierher. Die Insel soll ihren Namen denn auch von ihrem hellen Gestein haben, das an Kreideerde erinnert.
Die Insel bliebt lange Zeit ein wichtiger Umschlagplatz für Waren. In der osmanischen Zeit kam es allerdings vermehrt zu Überfällen durch Piraten. Das war nicht gut. Die Einwohner schützten sich, indem sie eine Burg errichteten. Sie zeugt noch heute von dieser Zeit.
Fans von Museen kommen im Archäologischen Museum auf ihre Kosten. Es ist nicht groß, hat aber beeindruckende Fundstücke. Tipp: Du kannst Dir ein etwa 10 min dauerndes Video anschauen. Das solltest Du tun, um mehr über die Geschichte der Insel zu erfahren.
Es gibt noch ein kleines volkskundliches Museum, in dem eine sehr engagierte Dame den Besuchern gerne alles erklärt. Auch da solltest Du vorbeigehen.
Übrigens ist auch die lokale Küche ein Aspekt, der Kimolos zur Zeitkapsel in der Ägäis macht. Du solltest unbedingt Ladenia probieren. Das ist ein dünner Kuchen mit Brotteig. Gefüllt ist er mit Tomaten, Zwiebeln und Olivenöl. Natürlich gibt es hier auch fangfrischen Fisch.
Moin und Kalimera, Kimolos möchte seine Saison bis Anfang Oktober verlängern…
Kimolos Bets on Autumn to Stretch Its Tourist Season: https://www.argophilia.com/news/kimolos/244755/
kaló savvatokyriako – καλό σαββατοκύριακο, kv
Das Zitat von kv aus Kykladenfieber ist aus dem Jahr 2008:
https://www.kykladenfieber.de/inselberichte/kimolos/kimolos-juni-2008/
Das ist 17 Jahre her, und leider längst überholt. Es gibt viele Edelquartiere, die man auf Kimolos mieten kann, die Milos in Ausstattung und Preis in nichts nachstehen. Und Internet gibt es natürlich
Moin und Kalimera, ich bin im April 2013 auf Kimolos gewesen, da war es eine „Zeitkapsel“. Seit ein paar Jahren ist Kimolos bekannter geworden, es kommen mehr Touristen. Es gibt neue Unterkünfte. Kimolos ist auch durch den geplanten Bau von Windkrafträdern, dadurch ist der besondere Charakter der Insel gefährdet.
Die Inselgruppe der Westkykladen umfasst die 6 Inseln Milos, Kimolos, Sifnos, Serifos, Kithnos und Kea. Die Kykladeninsel Kimolos liegt in der südwestlichen Ägäis und wird durch die etwas mehr als einen Kilometer schmale Meerenge von Pollonia von der südwestlichen Nachbarinsel Milos getrennt. Die maximale Länge der nahezu runden Insel beträgt von Südwest nach Nordost 8,5 km, die maximale Breite von Nordwest nach Südost fast 7 km. Die Küstenlinie beträgt 38 km. Die Fläche beträgt 37,426 km². Die höchste Erhebung der Insel bildet der 365 Meter hohe Paleokastro.
Von den 600 Einwohnern leben die meisten im Hauptort Chorio/Horio. Die Einwohner der sehr wasserarmen Insel leben immer noch von der Viehzucht und der Landwirtschaft, und ein wenig vom Fischfang. Tourismus spielt noch keine große Rolle.
Es gibt einen Kindergarten, Grundschule und eine Oberschule. Kimolos hat zwei Museen, das Archäologischen Museum und im Kastro das Museum für Volkskunde.
Eine Zeitreise….
„Und Kimolos ist noch recht urtümlich – wie vor zwanzig Jahren. Die Häuser sind nicht so herausgeputzt wie auf den übrigen Kykladen, ein morbider Charme umgibt die Insel, der Fisch- und Gemüsehändler kommt mit dem Lieferwagen vorbei, Fahrräder gibt es auf der ganzen Insel nicht, Helmpflicht ist bis zu den Motorradfahrern noch nicht vorgedrungen, Internet Fehlanzeige.“(Kykladenfieber.de)
Fahrräder gibt es inzwischen, ich würde aber trotzdem behaupten, dass es auf Kimolos zu geht wie zur Zeit, als es noch keine motorisierten Fahrzeuge gab. Obwohl die Überfahrt von Pollonia/Milos nach Psathi/Kimolos nur 25-30 Minuten dauert, begibt man sich auf eine Zeitreise.
Chorio statt Chora
Bei den wenigen Schritten vom Hafen in den Hauptort Chorio merkt man sofort die Freundlichkeit der Kimoloten, jeder Moped- und Autofahrer grüßt einen, beim Trampen hält jedes Auto an. Sie freuen sich über jeden, der ihre Insel besucht.
Beim Blick von der Kirche Mesa Prophitis Ilias erinnert mich die Landschaft an das Baskenland, eine sanft hügelige grüne Landschaft am Meer. Im Norden ist die Insel bergiger und rauer. Nur die Jahrhunderte alten Terrassen, die auf Kimolos überall angelegt sind, unterscheiden sich vom Baskenland. Man kann sich gut vorstellen, wie schwer das Leben bzw. Überleben der Kimoloten gewesen ist, auch heute noch.
Überall Terrassen…..
Auf Grund der geografischen Beschaffenheit der Insel liegen die bewirtschafteten Terrassen sehr weit weg von Chorio und sind mühsam zu erreichen. Wird auf anderen griechischen Inseln mit dem neusten Pickup zum Feld gefahren, muss man auf Kimolos wie schon vor hunderten Jahren mit dem Muli auf alten Eselpfaden (Kalderimi) den beschwerlichen Weg zu den Terrassen zurück legen. Inzwischen gibt es auch ein paar Kilometer befahrbare Sandpisten, die zu den Feldern und Sommerhäuschen führen; zu den bewirtschafteten Terrassen führt aber kein Weg am Muli vorbei. Begleitet sonst bei Wanderungen auf griechischen Inseln oft das Gebimmel von Glocken der Ziegen, sieht man auf Kimolos überall Mulis und Pferde. Ohne den Muli geht auf Kimolos nichts.
Kimolos lässt sich zu Fuß wunderbar auf den alten Eselpfaden erkunden, die die gesamte Insel durchziehen. Einige sind in der Terrain-Karte eingezeichnet, die meisten aber nicht. Die Wanderungen sind auch nicht zu anstrengend, da fast immer ein leichter Wind weht.
Wunderschön ist auch das mittelalterliche Kastro aus dem 14. oder 16. Jahrhundert, und der alte Ortskern Xaplovouni oben bei den Mühlen, in Chorio.
Nicht einmal wenn die großen Autofähren in Psathi ankommen, kommt Hektik auf. Schon nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei, und Kimolos versinkt wieder in seinen Dornröschenschlaf.
Wer eine ursprüngliche griechische Insel sucht, ist auf Kimolos genau richtig.
Ich habe Kimolos ins Herz geschlossen.
Kalo Mina, kv