Archäologisches Museum Theben
In der mittelgriechischen Stadt Thiva (Θήβα) steht ein kleines archäologisches Museum, das der antiken Stadt Theben gewidmet ist.
Das heutige Thiva war in der Antike das berühmte Theben. Über Theben liest Du weiter unten in diesem Beitrag etwas, ein archäologisches Museum kann hier nur etwas Besonderes sein, Bist Du in der Gegend, solltest Du es besuchen.
- Adresse: Threpsiadou 1, Thiva (Link zu Google Maps)
- Homepage: Griechisch und Englisch
- Öffnungszeiten:
- Sommer (15. April – 31. Oktober: 8 Uhr bis 20 Uhr
- Winter (1. November – 14. April: 8.30 Uhr bis 15:30 Uhr
- Ruhetage: jeder Dienstag
- Geschlossen: 1. Januar, 25. März, Ostersonntag, 1. Mai, 25. und 26. Dezember
- Eintrittspreise:
- 6 Euro (ermäßigt: 3 Euro)
- Freier Eintritt für Jugendliche bis 18 Jahre, Studierende aus EU-Staaten, Menschen mit Behinderung (ab 67%) und andere Personengruppen
- An diesen Tagen ist der Eintritt für alle Besucher frei: 6. März, 18. April, 18. Mai, letztes Wochenende im September, jeder 1. Sonntag im Monat von 1. November bis 31. März
- Kontakt: Telefon +30 22620 27913 / +30 22620 23559 oder E-Mail: efavio@culture.gr
Es ist nicht erforderlich, dass Du Dich vorab im Museum anmeldest. Ausnahme: Gruppen (15 bis 50 Personen) müssen vorab angemeldet werden.
Menschen mit Behinderung werden gebeten, sich mindestens einen Tag vor dem geplanten Besuch zu melden. Das Museum möchte eine optimale Betreuung gewährleisten.
Was kannst Du im Museum sehen?
Aus der alten Zeit Thebens gibt es in der Region einige Ruinen. Viele sind aber auch von modernen Gebäuden überbaut, was die Forschung erschwert. Dennoch konnten Forscher in Theben und anderswo in Böotien bedeutsame Funde machen. Und die kannst Du im Archäologischen Museum von Theben sehen. Die Ausstellungsfläche beträgt gut 1.000 m².
Zunächst solltest Du die chronologisch angeordneten Ausstellungsräume durchwandern. Theben ist ein Zentrum antiker Mystik, mit ihr beginnt Deine Tour. Es folgen kleine Räume zur Steinzeit und zur Bronzezeit. Die wird in weiteren Räumen zur von Mykene geprägten Epoche und der Archaik ergänzt. Zur Antike gibt es Ausstellungsräume zur klassischen Zeit, dem Hellenismus und der römischen Epoche. Schließlich gibt es auch Exponate zur byzantinischen Zeit.
Im Innenhof siehst Du zum einen aus Stein hergestellte Artefakte. Zum anderen kannst Du den mittelalterlichen Turm besuchen, der neben dem Gebäude steht und mit zum Museum gehört.
.
Das Theben der Antike
Theben gilt als eine der ältesten Städte Europas. Siedlungsspuren sind hier schon aus dem 3. Jahrtausend vor Christus nachzuweisen. In der mykenischen Zeit war Theben ein bedeutendes Zentrum. Es gab ein wichtiges Heiligtum des Apollon.
Und vor allem war die Stadt für lange Zeit ein bedeutendes politisches und kulturelles Zentrum im antiken Griechenland. Die hohe Bedeutung verlor Theben erst, als Philipp II. es erobert hat.
Die Katastrophe kam, als dessen Sohn Alexander der Große im Herbst 335 v.Chr. einen Feldzug gegen Illyrien unternahm. Nach Theben gelangte die falsche Nachricht, dass Alexander ums Leben gekommen sei. Also probte man den Aufstand. Alexander ließ sich das nicht bieten und stand nach 12 Tagen vor der Stadt. Sein Angebot einer freiwilligen Kapitulation lehnten die Thebaner ab. Entgegen ihren Erwartungen unterstützen andere griechische Städte sie nicht.
Allein auf sich gestellt stellte Theben sich zur Entscheidungsschlacht. Etwa 6000 Thebaner fielen, die Makedonier eroberten die Stadt. Theben wurde bis auf die Tempel, den Besitz von Freunden Makedoniens und das Haus des Dichters Pindar zerstört. Das bisher zu Theben gehörende Land verteilte Alexander an benachbarte Städte. Die Thebaner verkaufte er in die Sklaverei, das waren etwa 30.000 Menschen. Damit hörte das klassische Theben auf zu existieren.
Zwar hat man die Stadt später wieder aufgebaut. Alles, was ihr aus den früheren Zeiten geblieben war, waren nur Erinnerungen, Sagen und Mythen. Theben konnte nie wieder seine frühere Bedeutung gewinnen. Der im 2. Nachchristlichen Jahrhundert lebende Reiseschriftsteller Pausanias fand die Stadt weitgehend verlassen zurück. Die weitere Geschichte Thebens möchte ich an dieser Stelle nicht wiedergeben.