Kreuzfahrt Touristen bekommen einen exklusiven Strand auf Santorin
Der Eros Strand auf Santorin soll ab 2026 ausschließlich für Touristen offen stehen, die mit einer Kreuzfahrt auf die Insel des Lichts kommen. So habe ich es in einem Bericht von Kira Hanser gelesen, der am 4. Dezember in der Welt veröffentlicht wurde.
Ein Strand auf Santorin nur für Touristen auf Kreuzfahrt
Mich hat schon die Einleitung des Artikels in der Welt stutzig gemacht. Hier ist die Rede davon, dass auf Santorin der erste Privatstrand Europas nur für Kreuzschifffahrer eröffnet werde.

Jetzt ist es in Griechenland so, dass Strände grundsätzlich für jedermann zugänglich sind. Das gilt auch dann, wenn der Strand mit Sunbeds und anderen Annehmlichkeiten bewirtschaftet wird. Nimmst Du solche Leistungen nicht in Anspruch, darfst Du Dich kostenfrei am Strand aufhalten.
Der Strand, um den es jetzt geht, ist der Eros Beach. Ich bin ehrlich gesagt bisher noch nicht dort gewesen. Der Grund dafür ist, dass er mir zu abgelegen ist. Der Eros Beach liegt weit hinter dem Strand von Vlichada, den Ihr auf dem Foto zu diesem Beitrag seht. Zu diesem Strand führt ein unbefestigter Feldweg. Du müsstest auch von Vlichada aus an der Küste dorthin laufen können.
Am Eros Beach liegt Theros Wave Bar. Die ist von Mai bis Oktober in Betrieb. Im Winter ist sie geschlossen. Trotz der eher abgeschiedenen Lage schafft die Bar es, ihren Gästen hochwertige Leistungen in schönem Ambiente anzubieten. Was ich auf Bildern gesehen habe, macht jedenfalls einen guten Eindruck.
Jetzt soll es also künftig auch einen „Royal Beach Club“ hier geben. Dahinter steht das Unternehmen Royal Caribbean, das für hochwertige Kreuzfahrtreisen bekannt ist.
Deren Gäste können sich hier in Restaurants, Liegebereichen und an einem Pool verwöhnen lassen. Zudem will man den Strand mit weißem Sand „aufpeppen“ und den Gästen so ein karibisches Flair bieten. Im Sommer 2026 soll es losgehen.
Notnagel oder erste Wahl?
Etwas schmunzeln musste ich, als ich im Welt-Artikel etwas von „beste Lage“ gelesen habe.
Ich kenne Santorin recht gut und habe trotzdem Google Maps bemühen müssen, um herauszufinden, wo der Eros Beach liegt. Eine gute Lage hat er wirklich nicht. Er ist abgeschieden und man kann nicht mal eben woanders hin und sich das ansehen. Das ist auch der Grund, warum ich ihn in meinem Blogbeitrag über Strände auf Santorin nicht erwähnt habe. Den habe ich als Option für einen Besuch bisher überhaupt nicht ernst genommen.
Aber das ist vielleicht auch gerade der Vorteil dieses Strandes. Interessierte Badegäste können von den Tenderbooten direkt vom Schiff zum Strand gebracht werden. Sie „verstopfen“ dann nicht die Häfen und Straßen der Insel.
Für die Reederei hat die Sache noch einen weiteren Vorteil. Alles Geld, das die Gäste hier ausgeben, landet in deren Kasse. Andere Anbieter auf der Insel gehen leer aus, was diese Reisenden betrifft.
Dass hier weißer Sand ausgestreut werden soll, finde ich schade. Den Besuchern wird dadurch ein echtes Santorin-Badelerlebnis kaputt gemacht. Denn diese Insel zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es keinen weißen Sandstrand gibt. Der Strand hier besteht aus Vulkansand, der für die Haut übrigens viel gesünder ist als weißer Strand. Wenn Du eine leichte Sonnenallergie hast, weißt Du wovon ich rede.
Dass auf Santorin ein eigener Strand nur für Touristen auf Kreuzfahrt eröffnet wird, ist es Experiment. Ob das eine gute Sache ist oder nicht, vermag ich nicht zu entscheiden.
Widerstand der örtlichen Bevölkerung
Kira Hansa weist darauf hin, dass es lokalen Protest gegen den Beach Club nur für Kreuzfahrtgäste gibt. Die Regionalregierung befürchte, dass Einheimische ausgesperrt werden. Es soll Verhandlungen geben mit dem Ziel, dass Einheimische gegen Eintritt den Beach Club auch nutzen dürften.

Meiner Meinung nach ist das nur die halbe Wahrheit. Einheimische, die im Meer baden möchten, finden auf Santorin genügend andere Strände, die leicht zugänglich sind. Ich glaube nicht, dass allzu viele Einheimische am Eros Beach baden möchten.
Das aus lokaler Sicht eigentliche Problem entnehme ich einem Bericht der Cyclades24 vom 1. Dezember 2025. Der ist vollmundig mit einem „Nein zum Karibikmodell“ überschrieben. Ich würde eher „es geht ums Geld“ titeln.
Zu Wort kam der Präsident der Handelskammer der Kykladen, Herr Giannis Roussos. Er betont, dass die Entwicklung von Kreuzfahrten ein Win-Win-Modell sei. Nicht nur die Anbieter profitieren, sondern auch die einheimischen Betriebe. Mit dem Vorhaben am Eros Beach werden Besucher aber praktisch von der lokalen Wirtschaft abgeschnitten.
Seine Ablehnung begründet er so: Es ist nicht möglich, dass Unternehmen in ihre eigenen Betriebe investieren, um den gesamten Umsatz im eigenen Unternehmen oder in den eigenen Strukturen zu behalten und so den Nutzen für die Insel zunichtezumachen.
Die Gebühr von 20 Euro für Kreuzfahrttouristen ist ihm übrigens auch zu hoch.
Es geht ums Geld
Im Jahr kommen ca. 1,3 Millionen Kreuzfahrt-Touristen nach Santorin. Die Kreuzfahrtgebühr soll dem entgegenwirken und der Infrastruktur zugute kommen. Zudem hat der Staat die Besucherzahl auf 8000 Kreuzfahrer pro Tag beschränkt.
Das bedeutet, es kommen weniger Tagesausflügler auf die Insel als früher. Hier geht es um Geld. Weniger Besucher bedeuten auch weniger Ausgaben, die in den Kassen der örtlichen Wirtschaft landen.
Wenn jetzt ein Kreuzfahrt-Anbieter auch noch das Abkassieren der Touristen in die eigene Hand nimmt, landet von denen kein Geld mehr in den Kassen anderer Tavernen oder Geschäfte. Das ist der Hintergrund des „Widerstandes“, der es bis in die Medien schafft.
Ernst nehmen kann ich persönlich diese Kritik nicht. Aber ich sehe durchaus auch den Beginn einer Entwicklung, die den bisherigen Profiteuren auf Santorin schaden kann. Ob das für die Insel auch ein Schaden ist, möchte ich aber nicht beurteilen.
Dass Kreuzfahrt Touristen auf Santorin einen eigenen Strand bekommen, hat auch etwas Gutes. Die regulären Besucher, die in den Hotels der Insel wohnen, haben etwas mehr Platz.

Totally agree with you, It is all about money. Cruisers go to Santorini to Experience the island and Greek culture why change it. Royal Caribbean is a United States Company, and if the people want to visit the Caribbean and white sand they go to the Caribbean Islands closer to the USA. It will for sure take business away from the hard working locals, specially since Santorini is a Seasonal island to visit. The way they are advertising it is visit OIA first then Beach and Fira, from where will they be returning to Fira Old port to tender back to their ship? will stay still need to take the Cable car down (I’m sure the cable car association is not happy about this is either NO REVENUE) or the path down or donkeys? Big mistake they are making in allowing the Royal Beach Club.
Thank you for sharing your opinion with me. That Royal Caribbean is doing business in the Mediterranean Sea, is absolut okay for me. With their own private beach on Santorini, they offer something for guests, who simply want to swim at the beach. They can be taken directly there from the ship. This eases traffic congestion on the island. So, in that respect, I see it as a positive thing.