Geschichte

Alexander der Große, Herakles und die Tetradrachme

Im Kester Museum Hannover ist eine Tetradrachme ausgestellt, die Alexander der Große einst prägen ließ und auf der Herakles zu sehen ist. Die möchte ich Euch heute zeigen.

Die Tetradrachme mit dem Bild des Herakles

Tetradrachme von Alexander dem Großen (336-323 v.Chr.)
Tetradrachme von Alexander dem Großen (336-323 v.Chr.)

Die Münze ist aus Gold. Sie hat im Kestner Museum die Inventarnummer 1926.96 und wurde zwischen 336 v.Chr. und 323 v.Chr. geprägt.

Auf der Rückseite, die ich nicht sehen konnte, ist ein thronender Zeus dargestellt. Der Schriftzug ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ (ALEXANDROU, deutsch: Alexanders oder von Alexander) verrät uns, in wessen Namen dieses Geldstück geprägt worden ist.

Eine Tetradrachme (altgriechisch: τετράδραχμον) ist eine Münze im Wert von vier Drachmen. Solche Münzen hat man vom 6. Jahrhundert vor Christus bis in die römische Kaiserzeit geprägt. Meist war sie aus Silber. Die Münze, die ich im Kestner Museum gesehen , war offenkundig aus Gold.

Auf der Vorderseite der Tetradrachme ist nicht Alexander der Große zu sehen, sondern Herakles. Und das hat einen ganz bestimmten Grund.

Alexander kam am 20. Juli 356 v.Chr. in Pella zur Welt. Seine väterliche Familie zählte niemand geringeren als Herakles zu den Ahnen. So berichtet es uns Plutarch: Was die Abstammung Alexanders betrifft, so war er väterlicherseits ein Nachkomme des Herakles über Karanos…1 Karanos gilt als der erste König von Makedonien. Sich hinsichtlich der Abstammung auf ihn und Herakles zu berufen, ist die beste Legitimation, die eine makedonische Herrscherfamilie haben konnte.

Alexander als Selbstdarsteller

Und Alexander, der Zeit seines Lebens sehr ambitioniert war, berief sich nur zu gerne auf seinen berühmten Ahnen. Daher ließ er ihn und nicht sich selbst auf der Münze prägen, um die es hier geht. Da konnte es jeder seiner Untertanen sehen, der eine solche Münze sein Eigen nennen konnte.

Wenn Alexander sich selbst portraitieren ließ, durfte ihm auch gerne ein Löwenfell aufgesetzt werden. So ist es auf einem Kopf Alexanders zu sehen, der im Archäologischen Nationalmuseum von Athen ausgestellt ist.

Die Münzsammlung des Kestner Museums ist ganz hervorragend. Leider ist sie momentan (Juni 2024) nur in Teilen zu sehen. Es wird umgebaut. Einen Eindruck davon könnt Ihr auf der Seite zu Numismatik in Hannover gewinnen, die ich Euch zum Abschluss dieses Beitrags ans Herz legen möchte.

Quellen / Belege

Soweit ich aus Quellen im Internet zitiere, habe ich die verlinkt. Dies sind andere Quellen, aus denen ich zitiere:

  1. Plutarch, Alexander 2,1 ↩︎

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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