Griechenland macht den Aphaia Tempel auf Ägina fit für die Zukunft
Mit einer Zeremonie am Aphaia Tempel auf Ägina wurden die Arbeiten am Tempelgelände offiziell beendet, mit denen dessen Zukunft gesichert sein soll. Die griechische Kulturministerin Lina Mendoni erläuterte, wofür Griechenland 1,5 Millionen Euro investiert hat. Darüber berichtet das Portal I Naftemporiki in einer Meldung am 10. November 2025.
Maßnahmen für eine Zukunft für den Aphaia Tempel auf Ägina
In jedem Jahr besuchen etwa 100.000 Menschen die archäologische Stätte. Der war einer der heute eindrucksvollsten Tempel aus der Antike geweiht.

(Bildquelle: nafremporiki.gr)
Die Verantwortlichen verfolgen mit den durchgeführten Maßnahmen mehrere politische Ziele. Zum einen soll die Infrastruktur modernisiert werden. Damit verbunden ist das Ziel einer besseren Zugänglichkeit für Touristen. Und schließlich sollen die antiken Stätten besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt sein.
Deshalb stellte Griechenland aus Mitteln des Aufbau- und Resilienzfonds 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Projekt wurde vom Kulturministerium und der Direktion für die Restaurierung antiker Denkmäler durchgeführt. Das Ephorat für Altertümer von Piräus und den Inseln unterstützte die Sache.
Den Tempel hat man barrierefrei gemacht. Durch einen Aufzug und die Neugestaltung von Eingang und Gehwegen können ihn Menschen mit eingeschränkter Mobilität ihn künftig ohne Probleme besuchen. Zur Sicherheit trägt auch ein neues System für Brandschutz und das Löschen von Feuern bei. Auch die Sanitärbereiche sind neugestaltet.
Bei den Tickets macht man einen Schritt in Richtung Digitalisierung. Ein elektronisches Ticket steht zur Verfügung, so dass man nicht mehr am Kassenschalter anstehen muss. Auch gibt es jetzt einen digitalen Führer durch die archäologische Stätte.
Die Kulturministerin Lina Mendoni machte in ihrer Rede deutlich, dass die Modernisierung der Infrastruktur in archäologischen Stätten die Hauptpriorität hat. Es geht auch um die Umsetzung europäischer Richtlinien, die den Besuchern dienen. Ihr ist wichtig, dass alle Besucher mit Mobilitätsproblemen den Besuch dieses einzigartigen Ortes erleben können.
Auch spielt der Klimawandel für das kulturelle Erbe Griechenlands eine Rolle. Deshalb sind seit 2022 gemeinsam mit dem Ministerium für Klimakrise und Katastrophenschutz Maßnahmen beschlossen und umgesetzt worden. Der Tempel ist an seinem Standort von Kiefern umgeben, was ihn verwundbar für Feuergefahren macht. Teilweise mussten die Bäume abgeholzt werden, um im Fall eines Waldbrands eine Gefährdung der archäologischen Stätte auszuschließen. Auch hat man Brandschutz- und Brandbekämpfungsinfrastrukturen mit einem sehr modernen System installiert.
Nach der Installation moderner Beleuchtungen auf der Akropolis und dem Tempel von Sounion verfügt jetzt auch der Aphaia Tempel über eine solche. Auch durch die nächtliche Beleuchtung wird dieser Tempel aufgewertet.
Das ist der Aphaia-Tempel
Der Tempel der Aphaia ist heute weltberühmt. Er steht im Nordwesten von Ägina. Das Gebäude ist zwischen 510 v.Chr. und 490/480 v.Chr. errichtet worden. Auch wenn wir heute nur noch eine Ruine sehen, beeindruckt der Tempel sehr.

(Bildquelle: Wikipedia)
Der Altar ist auf seine Mittelachse ausgerichtet und passt so perfekt in die Harmonie des Gebäudes. Um 500 v.Chr. stellten die Gläubigen der Aphaia zudem Athene an die Seite, die ab dann praktisch die eigentliche Schutzgöttin von Ägina war.
Die Bauteile des Tempels wurden Befestigungen aus Metall zusammengehalten. Vermutlich im 3. Jahrhundert nach Christus hat man das Metall aus dem Gebäude entfernt. Diejenigen, die das gemacht haben, verwendeten es für andere Zwecke . Einige Teile des Tempels stürzten ein und die Menschen haben ihn wohl nicht wieder aufgebaut. Das Gebäude wurde zur Ruine und geriet zunächst in Vergessenheit.
Im Jahr 1811 änderte sich das. Der deutsche Baron von Hallerstein und der englische Architekt Cockerell besuchten die Ruinen und führten Ausgrabungen durch. Dabei entdeckten sie die Skulpturen der Giebel. Die hatten teilweise noch Reste der antiken Färbung hatten. Die beiden haben die polychrome Bemalung des Tempels dokumentiert, so dass sie als nachgewiesen galt. Die Skulpturen verschafften sie nach Italien und verkauften sie an König Ludwig I. von Bayern. Du kannst sie heute in der Glyptothek zu sehen.
Eine systematische Ausgrabung des Tempels erfolgte 1901 durch das DAI Athen unter der Leitung von Adolf Furtwängler.
