Festland

Dimitsana ist eine Perle der Peloponnes

Machst Du einen Trip über die Peloponnes, solltest Du unbedingt eine Station in Dimitsana machen. Hier gibt es ganz viel „wie früher“, und das ganz lebendig.

Dimitsana in Arkadien

Dimitsana liegt mitten in der Peloponnes, und zwar in Arkadien. Der Ort regt die Phantasie an, allerdings wirst Du jede halbe Stunde aus Deinen Gedanken herausgerissen. Dann nämlich schlägt der Uhrturm. Trotzdem ist Dimitsana traumhaft.

Dimitsana
(Bildquelle: travelstyle.gr)

Wenn Du dort bist, mache einen langen Spaziergang durch die Straßen von Dimitsana. Es ist, als wenn Du Dich in einem lebendigen Freilichtmuseum voller traditioneller Architektur befindest. Es gibt einfache Steingebäude, Brücken, Klöster, verschiedene Mühlen und natürlich auch den Uhrturm, der das Ortsbild dominiert.

Sehr überrascht war ich zu erfahren, dass der Ort hier schon sehr alt ist. In der Antike gab es hier schon eine Siedlung. Wahrscheinlich handelt es sich um Teuthis (andere Schreibweise: Tefthis), das bereits von Pausanias erwähnt wurde. Er schreibt, hier habe es Heiligtümer für Aphrodite und Artemis gegeben.

Das Ortsbild ist von alten Steinhäusern geprägt. Während manch ländliche Siedlung in Griechenland kaum mehr bewohnt ist und die Häuser verfallen, ist das hier nicht der Fall. Die allermeisten Häuser sind renoviert. In ihnen leben Menschen oder Gäste können hier wohnen.

Die Wege des Ortes sind gepflastert. Was im Sommer kein Problem sein sollte, kann in der kalten Jahreszeit sehr rutschig werden. Dimitsana liegt so weit im Landesinneren, dass die Winter hier auch wirklich kalt werden können.

Aber das macht den Reiz dieses Ortes aus. Bist Du auf der Peloponnes unterwegs, lohnt sich ein Abstecher hierher.

Museen in Dimitsana

Dimitsana ist ein prachtvoller kleiner Ort, der an sich schon den Charakter eines Museums hat. Aber hier wird gelebt. Es gibt aber Museen.

Dimitsana
Dimitsana

Als erstes möchte ich die öffentliche Bibliothek nennen, die auch ein kleines Museum enthält. Die Bibliothek ist mit der Schule des Orts verbunden. Aber sie ist weit mehr als „nur“ eine Schulbibliothek. Sie besitzt Handschriften, Codices verschiedener Inhalte, Bücher antiker Autoren, seltene Ausgaben alter gedruckter Bücher und Inkunabeln. Inkunabeln sind Drucke aus der Frühzeit des Buchdrucks. Sie sind mit beweglichen Lettern hergestellt und nicht mit fest gesetzten Druckbuchstaben. Diese Technik ist erst nach 1500 entwickelt worden. Das bedeutet, diese Bibliothek hat Bücher mit einem Alter von gut 500 Jahren. Das ist faszinierend.

Im Museum der Bibliothek gibt es auch eine kleine archäologische Sammlung und eine kleine volkskundliche Sammlung. Aktuelle Informationen entnimmst Du bitte der Homepage der Bibliothek.

In der Nähe gibt es auch ein Open-Air Museum, bei dem es um Wasserkraft geht. Außer an Dienstagen ist es jeden Tag geöffnet. Das Ticket kostet 8 Euro (ermäßigt 4 Euro). In diesem Museum erfährst Du viel über Techniken, mit denen die Menschen sich vor dem industriellen Zeitalter die Kraft des Wassers zunutze gemacht haben. Mehr darüber erfährst Du auf der Homepage des Museums.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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