Die Ursache der Erdbebenserie auf Santorin ist gefunden
Anfang 2025 erschütterte eine Erdbebenserie Santorin und andere Inseln der Kykladen, und jetzt sind die Ursachen bekannt. Ein Forscherteam hat am seine Erkenntnisse am 20. November 2025 bei Science veröffentlicht.
So sind die Forscher vorgegangen
Die vielen Beben haben Santorin massiv erschüttert. Aber was hat die ungefähr mehr als 25.000 Beben ausgelöst?

Das Zentrum der Erdbebenserie war zwischen Amorgos und Santorin. Für Santorin stellte das eine Gefahr dar. Denn die Insel ist ein aktiver Schichtvulkan.
Gedanken an die große Eruption um ca. 1600 v.Chr. waren da. Könnte sich solch eine Katastrophe wiederholen? Die Erinnerung an das Erdbeben von 1956 ist noch wach, auf Santorin kann man noch Spuren ehen.
Die Forscher wollten genau verstehen, was im Januar letzten Jahres um einige Kykladeninseln geschah. Diese Erdbebenaktivität war weltweit einzigartig. Sie hatte eine extrem kurze Zeitspanne. Einige Beben hatten eine Stärke von über 5 auf der Richterskala. Dazu nutzten die sie ihr Wissen in Physik und künstlicher Intelligenz.
Das Team erstellte eine dreidimensionale Karte der Erde um Santorini. Anschließend trugen sie die sich entwickelnden Muster der seismischen Aktivität jeder Schwingung und den Trend in der Kruste in diese Karte ein. Auf diese Weise entwickelten die Forscher ein detailliertes Modell dessen, was genau zu diesem Erdbebenschwarm geführt hat.
Die Ursache der Erdbebenserie auf Santorin finden
Auf diese Weise haben die Forscher herausgefunden, dass Auslöser für die seismischen Aktivitäten eine vertikale Magmaschicht war.

Sie breitete sich in Wellen über eine Entfernung von mehr als 20 Kilometern in die Erdkruste aus. Das passierte in einer Tiefe von mehr als 10 Kilometern unter dem Meeresboden.
Das Magma bewegte sich vertikal unter Santorini und horizontal nach Nordosten.
Hinzu kam, dass das Magma eine Öffnung von etwa 9 Metern geschaffen hat. Das klingt nicht viel. Es reichte aber aus, zu einer Veränderung bei den Verwerfungen im Gebiet von Santorini bis Amorgos zu führen
Dieser Prozess hat eine gewisse seismische Wirkung erzeugt. Das war aber nicht linear, sondern eher wie eine Welle. Das Magma bewegte sich in der Tiefe nach Norden, aber nicht gleichmäßig. Der Kurs war pulsierend, und manchmal gab es auch eine Pause.
Die Wissenschaftler vor Ort haben während des gesamten Geschehens eine Unmenge von Daten gesammelt. Immerhin wurden mehr als 25.000 Erdstöße registriert. Und die konnte man mit früheren Techniken nicht auswerten. Dank der neuen Künstlichen Intelligenz war die Analyse aber möglich.
Wahrscheinlich sind wir hier Zeugen eines Mechanismus geworden, der auf der ganzen Welt unter Vulkanen stattfindet. Das war bisher nicht bekannt und stellt die vulkanologische Forschung vor ganz neue Aufgaben.
Die gewonnen Erkenntnisse helfen jedenfalls, Vulkangebiete besser zu überwachen. Insbesondere in abgelegenen Gebieten auf offener See oder sehr tief unter der Erde kann man mit den nun gewonnenen Erfahrungen viel neues lernen. Mit traditionellen Bodenmessungen war das nicht möglich.
