Inseln

Antimilos

Antimilos (Αντίμηλος, andere deutsche Schreibweise: Andimilos) ist Insel der Kykladen. Seit dem Mittelalter ist für sie auch der Name Erimomilos (Ερημόμηλος) belegt, der heute noch in Gebrauch ist.

Antimilos aus der Luft
Antimilos aus der Luft

Bist auf auf einer Fähre, die von Milos nach Piräus geht, wirst Du kurz nach Verlassen der Kykladeninsel an einem unbewohnten Eiland vorbeikommen. Das ist Antimilos. Auf dem Eintrag zu Antimilos auf Google Maps siehst Du einige Fotos, die den Blick auf Antimilos von einem Schiff aus zeigen.

Antimilos ist unbewohnt. Politisch gehört sie zur Region Südliche Ägäis. Nur hält sich auf diesem Eiland niemand auf, der für Politik ein Interesse aufbringen würde.

Die Insel besteht aus einem Massiv, dessen Hänge steil zum Meer hin abfallen. An der Südküste gibt es einen Kiesstrand.

Ob man es glaubt oder nicht: Auf dieser Insel gab es seit den frühesten Zeiten menschliche Aktivitäten. Man hat Pfeilspitzen aus Obsidian gefunden. Auch gibt es Mauerreste, die aus der Bronzezeit stammen könnten. Weiter haben Wissenschaftler eine Zisterne nachgewiesen, mit der die Menschen hier früher ihr Wasser gesammelt haben. Die soll aus römischer oder frühchristlicher Zeit stammen.

In der Antike war die Insel auch als Ephyra (Έφυρα) oder Ephora (Έφορα) bekannt. Das Wort kann mit Wachturm übersetzt werden. Da die Insel auf dem Seeweg zwischen Milos und Attika liegt, halte ich es für gut möglich, dass sie zur Sicherung des Seeweges mit einer Wachmannschaft besetzt war. Piraterie war in der Antike ein echtes Problem.

Pflanzen und Tiere auf Antimilos

Bäume gibt es nicht. Die Vegetation besteht aus Busch- und Strauchwerk, auch wachsen hier hier zahlreiche Kräuter.

Bei den Tieren möchte zuerst den Eleonorenfalken nennen. Diese Vögel heißen auf Griechisch „schwarzer Petrit“ (Μαυροπετρίτης). Sie leben und brüten im Mittelmeerraum und überwintern auf Madagaskar und nahe gelegenen Inseln. Die griechischen Inseln sind eines der Haupt-Brutgebiete des Eleonorenfalken.

An der Küste gibt es eine kleine Kolonie von Mittelmeer-Mönchsrobben, die als gefährdete Art gelten.

Ebenfalls auf der Insel kommt die Ägäische Wildziege vor, die als eine Verwandte der Kretischen Wildziege gilt. Ich vermute, dass die Vorfahren der heute hier lebenden Ziegen einst von den Menschen als Nutztier gehalten worden sind. Die Menschen verschwanden, die Ziegen sind geblieben.

Auch Schlangen leben hier. Die Vierstreifennatter ist für uns Menschen relativ harmlos. Sie hat es auf Vogelnester und kleine Säugetiere abgesehen.

Anders sieht es aber mit der Kykladenviper aus, die als eine der giftigsten Schlangenarten in Griechenland gilt. Ihr Biss ist für Menschen aber nicht tödlich. Sie wird 65 cm bis 70 cm lang, einzelne Exemplare erreichen eine Länge bis zu 100 cm. Der Kopf ist dreieckig geformt und setzt sich deutlich vom Rumpf ab. Für mehr Informationen lies am besten den Beitrag zur Kykladenviper im Hellas Blog.

Antimilos ist Teil des Natura 2000 Gebiets der Europäischen Union. Die Insel steht unter Naturschutz.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

3 Gedanken zu „Antimilos

  • Na ja, wirklich vorbei kommt man mit der Fähre von Adamas nach Piräus an Antimilos nicht. Liegt doch recht weit draußen und südlich.
    Wir waren jetzt mit dem Sea Kayak entlang der Westküste von Milos unterwegs und konnten die sich verändernden Konturen Antimilos‘ betrachten. Je nach Beleuchtung und Entfernung sah es aus wie ein riesiger Berg, der aus dem Meer steigt. Wunderschön!

    Nahe vorbei kommt man mit der Fähre an den beiden Akradies-Felsen, Mikri Akradia und Megali Akradia mit Kapelle und Leuchtturm. Die Fähren fahren oft südlich vorbei.

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