Die Kykladen vor 20.000 Jahren
Sie Inselgruppe der Kykladen sah während der Eiszeit vor 20.000 Jahren ganz anders aus als heute.
Die Eiszeit gab es auch im Mittelmeer
Während der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren sahen die Ägäis und die Inselgruppe der Kykladen ganz anders aus als heute. Der Meeresspiegel war um ca. 125 m bis 150 m niedriger als jetzt.

Grund dafür war, dass die Gletscher der Nordhalbkugel riesige Wassermassen gebunden haben.
Was heute die Inseln sind, waren damals die Gipfel eines Gebirgsmassivs. Antiparos, Ios, Mykonos, Naxos, Paros, Serifos und Sikinos waren damals keine Inseln. Sie waren eine zusammenhängende Landmasse. Durch ausgedehnte Landbrücken waren sie nicht nur miteinander verbunden. Es gab auch einen Zugang sowohl zum heutigen griechischen als auch dem kleinasiatischen Festland.
Hier waren bereits frühe Menschen unterwegs. Wir befinden uns im Zeitalter der Steinzeit. Auch Pflanzen und Tiere konnten sich in dieser innerkykladischen Ebene frei entfalten. Wenn wir heute landbewohnende Tiere auf Inseln sehen, die auch auf anderen Inseln und auf dem Festland vorkommen, dann ist das eine spätere Erinnerung an diese Zeit. Ihre Vorfahren lebten schon vor mehr als 20.000 Jahren hier. Und als der Meeresspiegel anstieg, fanden sie auf den neu entstandenen Inseln ihre Heimat.
Auch Kea, Milos, und Santorin hatten eine ganz andere Form. Den Vulkanismus auf Santorin gab es freilich schon damals.
Übrigens kennen wir vergleichbare geologische Entwicklungen auch in Nordeuropa. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels entstand bei uns die Ostsee, wie wir sie heute kennen.
Ausnahme: Amorgos
Wo es ganz anders war, war auf Amorgos. Seine geologische Struktur mit steilen Hängen und tiefen Unterwasserrillen zeigt, dass Amorgos auch bei niedrigem Meeresspiegel eine Insel war.
Auch das kann man anhand der Tiere sehen. Auf Naxos und Iraklia gibt es giftige Schlangen wie die Kykladenviper. Die Tiere lebten schon vor 20.000 Jahren während der Eiszeit im Gebiet der Kykladen.
Aber Schlangen können nicht schwimmen. Auf Amorgos gibt es keine giftigen Schlangen. Das zeigt uns, dass hier schon eine Insel war, ehe die Schlangen in die Region kam.
Außerdem leben auf Amorgos 28 Pflanzen, die nur hier vorkommen. Das ist eine viel größere biologische Vielfalt als auf allen anderen Inseln der Kykladen. Diese botanische Isolation bestätigt, dass Amorgos schon in der Eiszeit eine isolierte Insel gewesen ist.