Inseln

Krevatia – ein Brutparadies für seltene Vögel


Krevatia (Κρεβάτια) ist eine unbewohnte Felseninsel des Dodekanes, die direkt neben der Insel Chalki liegt. Du findest sie am Ausgang des Golfs von Chalki. Der Name der Felseninsel wird auch als Krevati (Κρεβάτι) oder Kriatti (Κριάττι) angegeben.

Krevatia
Krevatia (Foto von Freunden)

Südlich von Chalki Stadt liegt ein Strand mit Namen Ftenagia. Von hier aus kannst Du die Insel sehen.

Ich finde, dass die Insel im Meer von weitem aussieht wie eine gigantische Schildkröte. Auf der linken Seite sehen wir die Erhebung, die vielleicht 20 m über das Meer reicht. Rechts geht eine Felsenzunge ins Meer. Die hat ganz am Ende auch einige Felsen, die den Kopf der Schildkröte darstellen könnten.

Die Insel ist sehr karg. Es lohnt nicht zu ihr überzusetzen. Hier findest Du Felsen und einen sehr spärlichen Pflanzenbewuchs. Das war es. Zudem ist die Insel wegen hier brütender Vögel auch geschützt.

Die Insel ist im Rahmen des Europäischen Netzes Natura 2000 als besonderes Schutzgebiet für zwei Vogelarten ausgewiesen. Dies ist einmal die Korallenmöve, und zum anderen Maskengrasmücke.

Krevatia, der Brutstätte der Vögel

Die Korallenmöve (αιγαιόγλαρος, Larus audouinii) ist eine geschützte Mövenart, die am Mittelmeer vorkommt. Man geht von ungefähr 15.000 Brutpaaren aus. Korallenmöven brüten in Kolonien, deren Stärke nicht festgelegt ist. Angestammte Gebiete suchen die Vögel immer wieder auf. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass diese Vögel immer wieder nach Krevatia zurückkehren. Sie mögen Steilhänge, aber auch kleine Inseln oder Riffe im Meer. Seit etwa 20 Jahren gilt die Korallenmöve nicht mehr als gefährdet. Leider bedroht der wachsende Tourismus auch in Griechenland ihre Lebensräume. Daher ist es sehr gut, dass sie auf dieser von Menschen nicht genutzten Insel ein sicheres Brutrevier haben.

Die Maskengrasmücke (Μουστακοτσιροβάκος, Curruca ruppeli oder Sylvia rueppelli) ist eine kleine Vogelart aus der Gattung der Grasmücken. Im Sommer lebt sie in Griechenland, den Winter verbringt sie in Nordafrika. Für die Maskengrasmücke ist ein felsiger, geschützter Brutraum mit niedrigem Baumbestand wichtig. Sie legt ihr Nest gerne in dornigen Büschen an.

Krevatia ist für beide Vogelarten deshalb sehr wichtig, weil hier keine Menschen sind. Hier können sie ihre Brut ungestört großziehen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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