Healthy Seas entfernt Geisternetze aus dem Meer
Die moderne Fischerei hinterlässt im Meer Geisternetze, deren sich die Umweltorganisation Healthy Seas annimmt. Geisternetze sind eine tödliche Falle für viele Lebewesen. Das ist weltweit ein Problem, nicht nur in Griechenland. Aber auch dort.
Geisternetze riefen Healthy Seas auf den Plan
Dass ein Fischkutter sein Fangnetz ins Meer verliert, passiert in der Regel nicht freiwillig. Die Netze sind teures Arbeitsmaterial der Fischer, und sie zu verlieren ist schmerzhaft teuer. Leider kommt es aber immer wieder vor. So befinden sich heute allein in griechischen Gewässern Netze im Gewicht von vielen tausend Tonnen. Manche davon kommen auch von Fischfarmen, die von der stürmischen See zerstört worden sind.
In früheren Zeiten waren verloren gegangene Netze kein dauerhaftes Problem. Die Netze bestanden aus organischen Materialien, die sich zersetzten. Nach einigen Jahren waren die Netze aufgelöst und deren Überreste belasteten die Umwelt nicht.
Das ist heute anders. Auf der ganzen Welt bestehen Fischernetze heute ganz oder zum Teil aus Kunststoffen. Die zersetzen sich nicht im Meer, weshalb die Netze über Jahrzehnte erhalten bleiben. Für die Meeresbewohner sind sie eine Falle, in der sie elendig verenden. Und darüber hinaus stellen sie eine große Gefahr für die Umwelt dar. Langsam reiben die Kunststoffe sich durch die Bewegung des Meeres und die mechanische Einwirkung von Steinen, Schiffswracks und ähnlichem ab. Dadurch verschwinden sie nicht, sondern es entsteht Mikroplastik. Das ist inzwischen überall im Meer nachzuweisen und wird mehr und mehr als reale Gefahr auch für die Menschen erkannt.
Healthy Seas in Griechenland
Die Umweltorganisation Healthy Seas tut einiges gegen Geisternetze in den Meeren dieser Welt.
Sie organisiert Säuberungsaktionen mit freiwilligen Tauchern, um die Netze aus dem Meer zu entfernen. Und sie arbeitet mit Interessenvertretern des Fischereisektors zusammen, um Meeresmüll zu vermeiden.
In Griechenland arbeitet Healthy Seas mit den lokalen Organisationen Ghost Diving Greece und Enaleia zusammen, um die Gefahren zu reduzieren, die von alten Fischernetzen ausgehen. In den Jahren 2021 und 2022 konnten bei Ithaka zwei große Bergungsaktionen durchgeführt werden. So konnten im Juni 2022 im Meer vor Ithaka ca. 23,5 Tonnen Abfall aus dem Meer geborgen werden. Davon waren 18,5 Tonnen Fischernetze. Was toll ist: Die Kinder der Insel wurden in Projekte eingebunden und so mit dem Problem vertraut gemacht, das von Geisternetzen ausgeht.
Uns sind die Gefahren der Geisternetze oft nicht bewusst
Wir Landbewohner sehen die Gefahren nicht, die von den Geisternetzen ausgehen. Sie sind unter Wasser und draußen im Meer. Für die meisten Augen bleiben sie unsichtbar. Und das Mikroplastik, das sich inzwischen in sehr vielen Meereslebewesen nachweisen lässt, können wir ebenfalls nicht sehen.
Ich gebe zu: Bin ich in Griechenland und möchte ich einen guten Fisch essen, denke ich auch nicht daran. Und weil ich das von mir selbst kenne, werde ich Umweltthemen immer wieder mal im Hellas Blog aufgreifen. Dass Healthy Seas Geisternetze aus dem Meer entfernt, ist ein guter Dienst an uns allen. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr.