Inseln

Samothraki Stadt


Die Chora von Samothraki heißt wie die Insel, offiziell ist es Samothraki Stadt. Die Griechen sagen Samothraki (Σαμοθράκη) oder einfach nur kurz Chora. Chora ist der auf vielen griechischen Inseln gebräuchliche Name des jeweiligen Hauptortes.

Der Hauptort der Insel liegt auf einer Höhe von 300 m über dem Meer im westlichen Inselinneren. Die Siedlung ist so um einen Bergrücken heran angelegt worden, dass die Einwohner schon frühzeitig erkennen konnten, wenn Invasoren auf die Insel kamen und für sie zur Bedrohung werden konnten. Der Inselhafen Kamariotissa ist etwa 4 km entfernt.

Die Häuser des Ortes sind traditionell mit zweistöckig und aus Steinen erbaut, die man in der Umgebung gefunden hat. Die Gassen zwischen den Häusern sind gepflastert.

Sehenswürdigkeiten in Samothraki Stadt

Schon von weitem zu sehen sind die Ruinen der alten Burg, die auf einem Hügel im Norden des Ortes liegt. Sie ist ganz nett anzusehen, Du kannst sie auch besuchen. Die Burg ist wohl der älteste von Menschen genutzte Platz in Samothraki Stadt. Älteste Spuren menschlicher Aktivitäten, die man hier nachweisen konnte, stammen aus der Jungsteinzeit.

Die Chora von Samothraki
Die Chora von Samothraki
(Bildquelle: ab-in-den-urlaub.de)

Die Burg selbst ist im 14. Jahrhundert von den damaligen venezianischen Herrschern über die Insel erbaut worden. Ein runder Turm ist der wohl markanteste Bau, der am südöstlichen Ende der Anlage steht. Im Nordwesten steht ein rechteckiger Turm, der wahrscheinlich als Zisterne diente. So war die Wasserversorgung der Menschen in der Burg auch im Fall einer längeren Belagerung gesichert. Die Burg ist frei zugänglich.

Wenn Du hier bist, solltest Du das kleine Volkskundemuseum des Ortes besuchen. Ausgeschildert ist es auf Englisch als Folklore Museum of Samothrace und auf Griechisch heißt es Λαογραφικό Μουσείο Σαμοθράκης.

Es gibt noch ein keines privates Volksmuseum, das von Maria Ververis-Krause in ihrem privaten Haus betrieben wird. Die größte Attraktion hier ist Maria selbst. Wenn Du in Samothraki Stadt bist, solltest Du auf jeden Fall hier vorbei gehen und sie besuchen. In diesem Museum erfährt jeder Tourist mehr über das Leben der Menschen hier als anderswo auf der Insel.

Die Kirche des Ortes ist der Mariä Himmelfahrt geweiht oder, wie orthodoxe Christen sagen, der Entschlafung der Jungfrau. Sie gilt als die wichtigste Kirche der Insel. In ihr werden die Gebeine von fünf Märtyrern aufbewahrt.

Der zentrale Platz – die Platia – von Samothraki Stadt ist von Platanen umsäumt. Um diese haben die Menschen bei Festen einen Tanz aufgeführt, der als Platanentanz bekannt ist.

So kommst Du nach Samothraki Stadt

Nach Samothraki Stadt kommst Du am besten mit dem Auto. Von der Hafenstadt Kamariotissa aus führt die Landstraße direkt hier nach Samothraki Stadt. Ebenso gibt es eine direkte Straßenverbindung von der an der Küste liegenden Ruinenstätte Paleopoli aus. Vom Süden der Insel aus fährst Du die Landstraße, die an Lakkoma vorbei in Richtung Kamariotissa führt. Unterwegs kommt eine Abzweigung nach links in Richtung Alonia. Durch Alonia fährst Du durch, der nächste Ort ist dann Samothraki.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

4 Gedanken zu „Samothraki Stadt

  • Ja ja, der Enddefekt…..

    Ich würde Chora übrigens besser mit „Ort“ als mit „Stadt“ übersetzen. Ort zur Unterscheidung zur gleichnamigen Insel oder Region.

    Antwort
    • Danke für Deine Ergänzung.

      Σαμοθράκη (πόλη) heißt es offiziell, wenn dieser Ort gemeint ist. Chora (χώρα) ist mit Platz oder Ort richtig übersetzt. Auf den Inseln bezeichnen sie damit den Hauptort, der dann auch nur Chora genannt wird.

      Antwort
  • Kalimera, im Winter verlassen die Hälfte der Bewohner die Insel, und gehen nach Alexandroupoli oder Kavala. Die meisten gehen aber nach Stuttgart und Umgebung. Viele Inselbewohner arbeiten bei Mercedes. Es gibt in Stuttgart auch einen Samothraki-Kulturverein. Viele Bewohner sprechen deswegen sehr gut Deutsch, zum Teil mit schwäbischen Dialekt.
    In Hora bleiben im Winter nur 10 Familien, meistens ältere Menschen. Keine Taverne, kein Kafenion hat im Winter in Hora geöffnet. Hora ist im Enddefekt eine Sommersiedlung. Selbst im Mai war der Ort noch total verschlafen, alle Unterkünfte noch geschlossen. Nur die vielen Katzen ziehen durch die verwinkelten Gassen.
    Auch Terma, mit seinen heißen Quellen ist im Winter so gut wie ausgestorben und wacht erst langsam im Mai/Juni auf.

    Wer noch unberührte Natur, Ruhe und das einfache griechische Leben sucht ist auf Samothraki genau richtig.

    Als Basis bietet sich der verschlafene Hafenort Kamariotissa an. Mit seinen vielen Tavernen, urigen Ouzorien, Unterkünften und drei Supermärkten.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

    Antwort
    • Danke für Deinen Kommentar. Leider ist es auf vielen Inseln so, dass die Menschen aus wirtschaftlichen Gründen weg gehen.

      Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner