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Olympieion, Griechische Agora, Kerameikos: Bauarbeiten beeinträchtigen den Besuch

Wer derzeit Athen besucht, möchte archäologische Sehenswürdigkeiten wie das Olympieion, die Griechische Agora oder den Kerameikos sehen. Das ist bei den ersten beiden derzeit nur mit Einschränkungen möglich. Der Kerameikos ist geschlossen. Im November 2025 war ich dort und möchte berichten, was ich dazu erfahren habe.

Olympieion

Das Olympieion heißt auch Tempel des Olympischen Zeus. Einst zählte dieser Tempel zu den größten in ganz Griechenland. Er war DER Zeus-Tempel in der Welt der antiken Griechen. Beim Anblick seiner Überreste ist Dir schnell klar, weshalb das so ist.

Baugerüst am Olympieion
Baugerüst am Olympieion (November 2025)

Lies meinen Blogbeitrag über das Olympieion, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.

Dieser Tempel des olympischen Zeus geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, wurde aber erst unter dem römischen Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert nach Christus vollendet. Von der Bauzeit her kann man das fast schon mit dem Kölner Dom vergleichen, der bekanntlich auch ein paar Jahrhunderte bis zur Fertigstellung gebraucht hat

Das Olympieion befindet sich rund 500 m östlich der Akropolis. Fahre mit der Metro zur Station Akropolis. Dann läufst Du durch das Hadrianstor am Gelände des Tempels vorbei. Etwas weiter hinten, an der Kopfseite des Geländes, ist der Eingangsbereich. Der Fußweg dauert etwa 10 Minuten.

Jetzt komme ich zum Knackpunkt. Der Eintritt kostet regulär 20 Euro, ermäßigt 10 Euro. Das Gelände kannst Du wegen der Bauarbeiten nicht voll begehen. Die eigentliche Sehenswürdigkeit hier sind die verbliebenen Säulen des Tempels. Und die meisten sind eingerüstet.

Deshalb lohnt sich der Besuch des Olympieion nicht, so lange die Bauaktivitäten nicht beendet sind. Was es zu sehen gibt, kannst Du auch von außerhalb durch den Zaun sehen.

Griechische Agora

Die alte Agora war der zentrale Markt- und Versammlungsplatz im antiken Athen. Zur Unterscheidung zur jüngeren Römischen Agora nennt man sie auch die griechische Agora.

Baugerüst an der Stoa des Attalos
Baugerüst an der Stoa des Attalos (November 2025)

Es finden derzeit massive Bauarbeiten am Eingang und auf dem Gelände statt. Die beeinträchtigen den Besuch sehr.

Das beginnt mit dem Eingangsbereich. Der Haupteingang ist an der Adrianou. Der ist momentan nicht in Betrieb, da er komplett neu gebaut wird. Du kommst über die Apostolou Pavlou auf das Gelände. Dorthin gelangst Du am einfachsten von der Metro Station Thissio aus.

Was ich an Bauarbeiten gesehen habe, macht aber einen sehr guten Eindruck. Es geht künftig über eine vernünftige Rampe auf das Gelände. So werden Menschen mit eingeschränkter Mobilität hier gut zurecht kommen. Auch der Kassenbereich scheint modernisiert zu werden.

Also berichte ich von dem, was ich erlebt habe. Bereits am Eingang macht man die Besucher durch einen Aushang darauf aufmerksam, dass die Apostelkirche geschlossen ist. Wie lange das sein wird, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Bitte lies meinen Blogbeitrag über die Apostelkirche, um mehr über sie zu erfahren.

Dann ist die Panathenäen Straße geschlossen. Ich fand das schade, weil ich selbst einfach sehr gerne über diesen historisch bedeutsamen Weg gehe. Aber auch dieser Weg muss die vielen Besucher verkraften können. Daran arbeiten sie jetzt.

Die meiner Meinung nach größte Beeinträchtigung ist an der Stoa des Attalos. Möchtest Du Fotos von diesem wunderschön wieder errichteten Gebäude machen, wirst Du das Baugerüst als sehr störend empfinden.

Das Museum im Erdgeschoss ist geöffnet. Hier kannst Du alles sehen. Leider ist das Obergeschoss geschlossen. Man hat mir gesagt, dass das bis zum Sommer 2026 noch so bleibt. Es sei wegen der Bauarbeiten für Besucher nicht zugänglich.

Andere Beschränkungen habe ich bei meinem Besuch Anfang November 2025 nicht feststellen können.

Der Eintritt kostet regulär 20 Euro, ermäßigt 10 Euro. Ich finde, dass der Preis sich trotz der Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten trotzdem lohnt.

Kerameikos

Kerameikos war ein Stadtteil im antiken Athen, in dem viele Töpfer ihre Werkstätten hatten.

Baustelle am Kerameikos
Baustelle am Kerameikos (November 2025)

Daher haben wir bis heute unser Wort Keramik. Hier verlief auch die alte Stadtmauer. Und davor – außerhalb der antiken Stadt – war ein Friedhof. Das alles kannst Du auf dem archäologischen Gelände sehr gut sehen.

Auch hier finden Bauarbeiten statt. Der Eingangsbereich wird neu gestaltet. Und soweit ich es sehen konnte, finden es auch am Museum Arbeiten statt.

Von der Homepage des griechischen Kulturministeriums wusste ich, dass der Kerameikos wegen der Bauarbeiten ab dem 5. Mai 2025 geschlossen ist. Nach Plan wird das Gelände ab Januar 2026 wieder geöffnet.

Auch hier geht es um Barrierefreiheit. Gelände und Museum sollen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erlebbar werden. Ich finde das sehr gut.

Deshalb verstehe ich auch, dass man das Gelände für die Dauer der Arbeiten geschlossen hat.

Schade ist das trotzdem. Der Kerameikos ist für mich persönlich einer der schönsten Orte in Athen. Hier habe ich so viele Schildkröten gesehen wie sonst nirgends in Athen. Meinen Bericht über den Kampf zweier Schildkrötenbullen miteinander kennst Du vielleicht. Das habe ich hier erlebt.

Und sich in Ruhe die Grabstelen auf dem Gelände anzuschauen, ist ebenfalls wunderbar. Für mich ist der Kerameikos einer der schönsten Orte in Athen. Ab (voraussichtlich Januar) ist er wieder offen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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