Die Griechische Walzenspinne
Bei der Walzenspinne, die ich im letzten Jahr auf Santorin getroffen habe, handelt es sich eine Griechische Walzenspinne.
Das mag auf den ersten Blick nicht verwunderlich sein, gehört Santorin doch bekanntlich zu Griechenland. Allerdings heißt diese Tierart wirklich so. Der offizielle Name dieser Art ist Galeodes graecus.

Das Verbreitungsgebiet dieser nützlichen Tiere ist aber nicht auf Griechenland beschränkt. Die Griechische Walzenspinne kommt im östlichen Mittelmeerraum vor. Sie lebt auch in Nordmakedonien, Bulgarien und der Türkei. Selbst in Ägypten gibt es Populationen. In Griechenland lebt sie hauptsächlich auf dem Festland und nur auf einigen Inseln der Ägäis.
Diese Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber verbergen sie sich unter Steinen oder im Gestrüpp. Finden sie einen Tunnel oder eine Höhle, fühlen sie sich auch dort wohl. Auf jeden Fall vermeiden sie es, sich im Licht aufzuhalten. Das hat ihnen die Bezeichnung als Solifuge eingebracht: Die Tiere fliehen aus dem Sonnenlicht und ziehen den Schatten vor.
Während die Griechische Walzenspinne sich am Tag ausruht, wird sie in der Nacht zum aktiven Jäger. Sie gilt als angriffslustig und läuft auf der Suche nach Nahrung schnell umher. Mit ihrer langen Behaarung merkt sie schnell, wenn jemand anderes anwesend ist. Bei der geringsten Berührung dreht die Spinne sich um und reagiert mit einem Beutegreifreflex.
Als Nahrung dienen ihr Fliegen, Mücken, Käfer und sogar Heuschrecken. Es gibt Berichte, wonach sie sogar kleine Eidechsen überwältigen können. Das kann ich mir aber nur bei frisch geschlüpften Tieren vorstellen, nicht bei ausgewachsenen Exemplaren. Da wird es mit der Nahrungsaufnahme eher umgekehrt verlaufen.
Wenn Du eine Griechische Walzenspinne triffst, solltest Du sie nicht in die Enge treiben. Sie wird sich verteidigen. Das Motto lautet Angriff ist die beste Verteidigung. Mit ihren gezähnten Kiefern geht es gegen den Feind. Sie beißt zu, und das kann selbst für den Menschen schmerzhaft sein. Gefährlich ist ihr Biss jedoch nicht, sie hat kein Gift. Allerdings gibt es Fälle, in denen Verunreinigungen an den Greifklauen der Walzenspinne zu Verunreinigungen der Wunde und dann zu Infektionen geführt haben. Also sei vorsichtig.
Lass die Griechische Walzenspinne leben, wenn Du sie triffst
Begegnest Du diesem Tier, töte es bitte nicht. Für alle ist es besser, wenn Du es lebend fängst, nach draußen bringst und die Griechische Walzenspinne weitab von Dir an einer schattigen Stelle aussetzt.
Das ist auch sehr einfach: Nimm ein (sauberes!) Glas und ein Blatt Papier. Das Glas stülpst Du über das Krabbeltier und dann schiebst Du das Blatt vorsichtig zwischen Glas und Tier auf der einen Seite und dem Untergrund auf der anderen Seite. Das Tier ist jetzt gefangen und sicher. Du kannst es problemlos irgendwo raus in die freie Natur bringen. Dort kann es leben, ohne Dich zu stören. Und vor allem hält es andere nervige Insekten von Dir weg, die noch mehr stören als so eine Walzenspinne.