Ich gratuliere Griechenland zum Ochi-Tag 2024
Heute ist der Ochi-Tag 2024, und ich freue mich für Griechenland: χρόνια πολλά!

Mit Stolz erinnern alle Griechen an den 28. Oktober 1940. An diesem Tag wurde Griechenland wider Willen in den 2. Weltkrieg hineingezogen. Und das kam so.
Italien wollte um jeden Preis Kriegserfolge haben und sein Herrschaftsgebiet erweitern. Benito Mussolini meinte, es sei eine gute Idee, wenn er sich Griechenland einverleiben würde.
Am 28. Oktober 1940 erschien der italienische Botschafter Emanuele Grazzi im Wohnhaus des damaligen griechischen Diktators Ioannis Metaxas. Es war um drei Uhr morgens.
Italien stellte Griechenland ein Ultimatum. Es sollte den Achsenmächten erlauben, ins Land einzurücken und dort strategisch wichtige Punkte zu besetzen. Wenn Griechenland nicht akzeptiert, herrsche ab 6 Uhr Krieg.
Metaxas sprach mit dem Italiener auf Französisch und sagte auf die Forderung: Alors, c’est la guerre (Nun, dann ist Krieg).
Metaxas Botschaft an Italien war Nein! Und nein bedeutet auf Griechisch ochi (όχι). Schon während der Zeit des 2. Weltkriegs feierten Griechen dieses Ereignis als Ochi-Tag, und das tun sie bis heute.
Auch 2024 finden zum Ochi-Tag im ganzen Land Paraden und Feiern statt. Der Hellas Blog gratuliert allen Griechinnen und Griechen zu diesem besonderen nationalen Feiertag.
Paraden zum Ochi-Tag
Im YouTube Kanal des Hellas Blog habe ich ein Video vom Ochi Tag 2023 in Archangelos auf Rhodos veröffentlicht. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Anschauen.
Solche Paraden finden im ganzen Land statt. Sie werden im Fernsehen übertragen, auch die lokalen Medien berichten. Ganz sicher tauchen im Laufe des Tages ganz viele Videos auf YouTube und in anderen sozialen Medien auf.
Der Ochi Tag ist für Griechenland der Tag der nationalen Selbstbehauptung
Neben dem dem 25. März (Beginn des griechischen Freiheitskampfs gegen die osmanische Fremdherrschaft) ist der Ochi-Tag der zweitwichtigste nationale Feiertag. Er steht für nationale Selbstbehauptung in schwierigen und gefährlichen Zeiten.
Das meine ich wegen eines Ereignisses, dass sich am 28. Oktober 1943 in Athen zutrug. Mitarbeiter der griechischen Nationalbank gedachten vor deren Hauptsitz dem „Nein“ des inzwischen verstorbenen Diktators Metaxas drei Jahre zuvor. Eine amtliche Genehmigung hatten sie natürlich nicht. Ihr Gedenken war ein offener Akt des Widerstands im von Deutschland besetzten Athen. Die deutschen Besatzer haben das mitbekommen. Etwa 20 dieser Personen hat man verhaftet und in Konzentrationslager verbracht. Einige von ihnen sind dort ums Leben gekommen.
Ich finde, dass man am 28. Oktober unbedingt auch an diese Mitarbeiter der Nationalbank denken muss. Für mich sind sie Helden, die öffentlich ihren Widerstand bekundeten und dafür einen hohen Preis zahlen mussten.
bin seit 8 wochen in Thessaloniki und liebe es immer mehr
Das ist toll! Eine wunderbare Stadt!