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Die Platia mit der Mühle im Herzen von Karterados

In der Mitte von Karterados auf Santorin findest Du die Platia des Ortes, an der eine wunderschön restaurierte Mühle im Stil der Kykladen steht. Platia ist das griechische Wort für Platz. Deshalb können wir im Deutschen auch gut vom Dorfplatz sprechen.

In den Abendstunden kann die Platia ein Treffpunkt sein. Meist ist aber nichts los. In der Nähe gibt es einige kleine Restaurants und andere Gelegenheiten zum Einkehren.

Das musst Du über Platia und Mühle von Karterados wissen

Karterados ist wahrscheinlich im 17. Jahrhundert entstanden. Ganz so alt ist dieser Platz nicht. Im 19. Jahrhundert erlebte Karterados einen Aufschwung. Dann hat man auch die Platia angelegt. Die Mühle dürfte kurz zuvor gebaut worden sein.

Platia in Karterados mit der Mühle
Platia in Karterados mit der Mühle

Der Ortsname Karterados leitet sich vom griechischen Wort karteri (καρτέρι) ab. Das bedeutet Hinterhalt und hat mit der Seefahrergeschichte des Ortes zu tun. In den offiziellen Chroniken steht, dass die Kapitäne von Karterados nach Piraten gejagt und diesen auf See einen Hinterhalt gelegt haben. Das mag sein.

Aber die Männer des Ortes fuhren nicht nur zur See. Viele waren auch Landwirte, sie hatten Vieh und bauten Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse an. Aus diesem Grund brauchten sie eine Mühle. Ohne sie konnten die Menschen ihr Getreide nicht malen und das benötigte Brot nicht backen.

Die Seefahrt bedeutete nicht nur Fischfang, sondern auch Handel. Letzterer brachte einen gewissen Wohlstand nach Karterados, insbesondere als das Piratenunwesen beendet war. Davon zeugen nicht nur viele große Häuser und Kirchen, sondern auch dieser sehr schön angelegte Platz.

Die Mühle von Karterados

Wie schon gesagt, hat man die Mühle von Karterados im 19. Jahrhundert gebaut. Sie war natürlich nicht die einzige Mühle auf der Insel. Aber sie ist heute eine der schönsten auf Santorin, die ich kenne.

Von der Bauart her ist die Mühle typisch für Santorin. Die Mühlen der Insel haben ein dickes Dach, das spitz zuläuft. Diese Bauweise hält die Hitze des Tages ab. Das war gerade in der Erntezeit wichtig. Denn so ließ sich die Mühe auch bei großer Hitez betreiben.

Früher gab es auf Santorin viel Landwirtschaft. Das Getreide für die Brotproduktion ist auf der Insel selbst angebaut worden. Die scheinbar kleinen Flügel drehten sich im permanenten Wind, der auf dieser Hochseeinsel gehen kann. Insbesondere der teils kräftige Meltemi konnte so zur Herstellung von Mehl genutzt werden.

Heute ist die Mühle einer der beliebtesten Fotospots von Karterados. Sie ist meist verschlossen. Aber das macht nichts. Ein schönes Fotomotiv ist sie auch so.

So kommst Du zu Platia und Mühle von Karterados

Zum Platz von Karterados zu kommen ist ganz einfach. Bist Du auf Santorin, erreichst Du den Ort gut mit dem Bus und steigst am Bus Stop Karterados aus. Du kommst sowohl vom Airport als auch vom zentralen Busbahnhof in Fira aus sehr gut hierher.

Wenn Du mit dem Auto unterwegs bist, dann hilft Dir Dein Navi. Ich persönlich benutze Google Maps für diesen Zweck. Leider ist die Platia von Karterados bisher nicht ausdrücklich genannt. Aber die Straße vor der Platia findest Du durch Klick auf den Link. Die Mühle selbst ist als Παραδοσιακός Ανεμόμυλος (Paradosiakos Anemomylos, deutsch: traditionelle Windmühle) in Google Maps aufgenommen. Wenn Du mit der Eingabe von Ortsbezeichnungen in griechischer Schrift nicht geübt bist, ist das vielleicht ein wenig kompliziert.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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