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Antikenschmugglerring auf Kreta zerschlagen

Die griechische Zeitung Kathimerini hat Ende April darüber berichtet, dass auf Kreta eine Antikenschmugglerring zerschlagen werden konnte. Das verdeutlicht, was für ein großes Problem der illegale Antikenhandel in Griechenland tatsächlich ist.

Diesen Antikenschmugglerring hat man auf Kreta zerschlagen

Der Zeitung nach handelt es sich um eine Bande von sechs Personen, die man verhaften konnte.

Auf Kreta im April 2025 sichergestellte antike Stücke
Auf Kreta im April 2025 sichergestellte antike Stücke
(Bildquelle: Kathimerini)

Als Anführer gilt ein 58 Jahre alter Mann, der im Brotberuf die Position eines Direktors im Öffentlichen Dienst bekleidet. Ich denke, dieser Job wird sich jetzt erledigt haben.

Wie kam man der Bande auf die Schliche? Die Polizei erfuhr davon, dass es eine Organisation gab, die sich selbst „Lambros“ nannte. Sie sei im Besitz von Antiquitäten, die sie verkaufen wolle. Ein Mitglied dieser Organisation sei sehr aktiv auf der Suche nach einem Käufer.

Das führte dazu, dass die Polizei der Abteilung für Kulturerbe und Altertümer eine große Operation in Gang setzte. Einer ihrer Mitarbeiter setzte sich mit den Antikenschmugglern in Verbindung und gab sich als Vermittler zu einem interessierten Käufer aus.

Für den 23. April 2025 verabredeten die Beteiligten sich in Iraklio, um das Geschäft über die Bühne zu bringen. Der Kontaktmann der Bande fasst in den vermeintlichen Kaufinteressenten genügend Vertrauen, um ihn zu einem Haus in das südlich gelegene Bergdorf Atsipades zu bringen. Dort tauchten auch die übrigen Mitglieder der Bande auf.

In dem Haus ging das Geschäft dann über die Bühne. Die Schmuggler überreichten dem Polizisten 46 Antiquitäten, für den sie 900.000 Euro haben wollten. Fast wäre alles klar gewesen, da zückte der 58 jährige Kopf der Bande sein Handy. Er zeigte dem „Käufer“ das Foto eines antiken Kreuzes aus Gold. Für dieses wolle er eine weitere Million Euro haben.

Wie das Geschäft dann über die Bühne ging

Dann ging das Geschäft über die Bühne. Es darf an dieser Stelle erwähnt werden, dass es etwas anders ablief, als die Schmuggler sich das vorgestellt hatten.

Ein Team von Polizisten war Seinem Mann ab Iraklio auf den Versen geblieben. Als die Bande mit dem Käufer ins Haus ging, haben sie es diskret umstellt. Jetzt schlug die Polizei zu und nahm die Bande fest. Der auf Kreta tätige Antikenschmugglerring war damit zerschlagen.

Selbstverständlich hat man die Antiquitäten beschlagnahmt. Dieser Teil des „Geschäfts“ kam mithin zustande. Nur eben nicht so, wie die Täter es sich gedacht hatten. Neben den antiken Stücken wurden eine Schusswaffe und auch die Fahrzeuge der Täter beschlagnahmt. Mit ihnen sind die antiken Stücke transportiert worden. Als Tatwerkzeuge dürfen sie eingezogen werden.

Dass diese Bande zerschlagen wurde, ist eine wirklich gute Nachricht. Leider dürfte das nur eine von vielen Gruppen und Einzelpersonen sein, die illegal mit griechischen Antiken Handel treiben und sich so bereichern wollen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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