Das Lied Die Moorsoldaten erklingt am 27. Juni 2025 in Heiligenhafen auf Griechisch
Am 27. Juni 2025 trat das erilis Trio in der Stadtbücherei Heiligenhafen auf und trug erstmals das Lied Die Moorsoldaten auch in griechischer Sprache vor. Die Veranstaltung hat einen ganz besonderen Hintergrund.
Das Lied von den Moorsoldaten am 27. Juni in Heiligenhafen

Das erilis Trio ist ein dynamisches Kammermusikensemble. Es besteht aus drei außergewöhnlich talentierten und international erfolgreichen Musiker/innen: Maria Skandalidou (Sopran), Evgenia Feizo (Violine) und Luis Romero (Klavier).
Das Trio möchte ein vielfältiges Repertoire von der Barockzeit bis zu zeitgenössischen Kompositionen erforschen. Dazu widmet sich das erilis Trio der Schaffung eines einzigartigen Klangteppichs mit seiner unkonventionellen Instrumentierung.
Die Reise des musikalischen Trios begann, als sich diese drei Musiker/innen in der lebendigen Musikstadt Lübeck trafen. Ihre Zusammenarbeit wurde durch die gemeinsame Leidenschaft für Kammermusik und den Wunsch im Bereich der klassisch-zeitgenössischen Musik eine eigene Klanglandschaft zu schaffen, inspiriert.
Die Fähigkeiten dieses Trios inspirierten Andrikos Segkis, es für ein Vorhaben anzusprechen. Es geht um die Idee, an einer Geschichtswerkstatt mitzuwirken. Es geht dabei um sein Projekt #UNBARMHERZIGKEIT.
Hintergrund ist, dass im 2. Weltkrieg durch die Deutschen viele Griechen als Zwangsarbeiter verschleppt worden sind. Dabei geht es nicht immer um die furchtbaren Verbrechen, die zum Beispiel im Buch Onkel Avraam ein Thema sind. Da sind Juden nach Auschwitz verschleppt und zumeist ermordet worden.
Die Deutschen haben andere Griechen als Zwangsarbeiter verschleppt. Diese Geschichten sind bei Deutschen und auch vielen Griechen nicht bekannt. Andrikos möchte diesen Menschen einen Platz in der Erinnerung geben.
Hier unterstützt das erilis Trio. Es entstand die Idee, eine Uraufführung des „Moorsoldatenliedes“ von 1933 in griechischer Sprache zu arrangieren. Dieses ist nun LIVE am 27. Juni 2025 ab 19:30 Uhr in der Stadtbücherei Heiligenhafen neben weiteren internationalen Liedern bei der Eröffnung der Literatur- und Geschichtswerkstatt „Das Bullauge“ zu hören.
Gelungener Auftakt für Geschichts- und Erinnerungskultur in Heiligenhafen
Heiligenhafen hat seinen Platz für die wichtige Geschichts- und Erinnerungskultur gefunden, so das zusammenfassende lobende Resümee von Landrat Timo Gaarz über die gelungene Initiative einer Literatur- und Geschichtswerkstatt in seiner Begrüßungsrede.
Auch Bürgermeister Kuno Brandt lobte die vielfältige Arbeit der Stadtbücherei unter der Leitung von Carmen Wagner und freute sich mit allen Beteiligten über die neue und für Heiligenhafen wichtige Ergänzung um „Das BullAuge / Literatur- und Geschichtswerkstatt“ in der Stadtbücherei.
Andrikos Segkis moderierte das weitere Programm, welches aus der Auseinandersetzung mit dem Buch von Wolfgang Langhoff „Die Moorsoldaten“, dessen Geschichte bis heute sowie mit einer Überleitung zur Entstehung (im KZ Börgermoor) und Geschichte des gleichnamigen Liedes erfolgte.
Zusätzlich bewegt und tief ergriffen wurden viele Zuhörer insbesondere durch die dargebotene Live-Musik an diesem ergreifenden Eröffnungsabend. Ausgewählte und gut mit dem Programm abgestimmte sowie angemessene Stücke von Haydn, Langhoff/Esser/Goguel, Simaku und Rachmaninow wurden von dem aktuell griechisch-albanisch-mexikanisch besetzen Trio „erilis“ in einer einzigartigen Form dargeboten, welche so manchen Besucher der Stadtbücherei in Staunen versetzte. „Die Moorsoldaten“ von Langhoff/Esser/Goguel, in vier verschiedenen Sprachen gesungen, bildeten hierbei den Schwerpunkt.
Im weiteren Verlauf des Abends führte Andrikos Segkis noch kurz die weitere Planung zukünftiger Veranstaltungen aus und rief hierbei einladend auch Schule, Kirchen und außerschulische Jugendarbeit auf sich aktiv an der Werkstatt zu beteiligen, Hilfestellung hierzu gäbe es von den jeweiligen beteiligten Referenten und Forschern.
Mit viel Applaus wurde der mehr als gelungene Auftakt von den fast 50 Gästen der Veranstaltung honoriert. Dies gibt Motivation für die nächste Veranstaltung im September an dem das Projekt „#UNBARMHERZIGKEIT“ – sprich die tragische Geschichte von verschleppten Griechen und deren Zwangsarbeit unter der Naziherrschaft bis zum Kriegsende 1945 in Deutschland abbilden soll.
Das Projekt #UNBARMHERZIGKEIT
Andrikos Segkis nennt das Projekt #UNBARMHERZIGKEIT ein freies und unabhängiges deutsch/griechisches – griechisch/deutsches Literatur- sowie (Erinnerungs)Kultur- & Geschichtsprojekt. Es ist ihm sehr wichtig,
Du kannst Dich auf der Homepage unbarmherzigkeit.de über das Projekt informieren.
Bei Interesse erreichst Du Andrikos über die E-Mail projekt.unbarmherzigkeit@postfach1261.de.