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In Edirne haben Archäologen ein antikes Mosaik entdeckt

In der türkischen Stadt Edirne haben Archäologen ein antikes Mosaik und andere Dinge entdeckt. Darüber berichtet das Portal Enikos.

In Edirne entdecktes Mosaik
In Edirne entdecktes Mosaik
(Bildquelle: Enikos)

Die heutige türkische Stadt Edirne hieß früher Adrianopel. Wenn Du mehr über die Geschichte des Ortes erfahren möchtest, lies bitte den Beitrag zum Foto des Uhrturms von Edirne aus dem Jahr 1913.

In diesem Jahr haben Archäologen bei Edirne Grabungen durchgeführt. Dabei haben sie zwei runde Strukturen ausgegraben, die zuvor mit Hilfe des Bodenradars identifiziert worden sind.

Die Ausgrabungen leitet Professor Ersin Çelikbaş von der Abteilung für Archäologie der Universität Karabiuk. Sie finden unter der Schirmherrschaft des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus statt. Auch Archäologen aus Deutschland sind hier tätig.

Jetzt sind fantastische Mosaiken ans Tageslicht gekommen. Auf ihnen sehen wir lebendige Darstellungen von Tieren. Sie zeigen, wie die Menschen früher hier gelebt haben. In der Antike waren Fußböden mit solchen Mosaiken verziert. Wer sich so etwas leisten konnte, war nicht arm. Der Fund dokumentiert, dass hier früher Wohlstand herrschte.

Mosaike waren der Bodenschmuck der Antike

Die antike Welt war reich an künstlerischer Ausdruckskraft. Eine der beeindruckendsten Ausdrucksformen dieser Epoche war der Einsatz von Mosaiken als Bodenschmuck. Darum geht es auch bei dem Mosaik, das jetzt in Edirne ans Tageslicht kam.

Mosaiken vereinten Ästhetik und Funktion auf dem Fußboden eines Gebäudes. Sie schmückten nicht nur die Räume. Vielmehr spiegelten sie auch den sozialen und kulturellen Status der Hausherren wieder. Gäste standen auf den Mosaiken und mussten nach unten schauen, um sie zu bewundern. Mit diesem Stilmittel erreichte man, dass jeder den Blick vor dem Hausherren senkte. Den Gästen selbst war diese Geste der Unterwürfigkeit oft nicht bewusst.

Bei Mosaiken ging es also immer auch um eine visuelle Kommunikation von Macht und gesellschaftlicher Zugehörigkeit.

Griechen und später die Römer entwickelten meisterhafte Techniken, um komplexe Muster und Szenen darzustellen. Kleinste farbige Steine oder Keramikziegel wurden präzise angeordnet. So konnten die Künstler detaillierte Bilder und geometrische Muster formen. Durch verschiedene Verlegemethoden simulierten sie selbst feine Nuancen von Licht und Schatten, was den Mosaiken eine fast lebendige Qualität verlieh.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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