Kastoria
Im Norden Griechenlands liegt die kleine, aber feine Stadt Kastoria. Sie gehört zu Region Westmakedonien. Nach der Volkszählung 2021 leben hier etwa 12.500 Menschen.
Kastoria hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Der Stadtname schreibt sich auf Griechisch Καστοριά. So heißt sie auch auf aromunisch, nur in lateinischer Schreibweise: Kastoria. Auf Bulgarisch und Mazedonisch heißt die Stadt Костур (Kostur), auf Albanisch Kustur(i) und auf Türkisch Kesriye. Tatsächlich lebten früher alle diese Völker in Kastoria.
Früher brachten Pelze einen gewissen Wohlstand nach Kastoria. Sowohl Kürschner als auch Händler konnten von dem profitieren, was Jäger aus den umliegenden Bergen brachten. Eine Reihe alter Bürgerhäuser zeigt noch heute, dass einige Menschen in Kastoria sehr wohlhabend waren.
In Kastoria gibt es mehrere Museen. Das Byzantinische Museum gilt als eines der besten Museen für sakrale Kunst im Norden Griechenlands. Im Neratzi Aivazi-Herrenhaus ist ein Volkskundemuseum untergebracht. Hier erfährst Du einiges über das Leben der Menschen von Kastoria in den letzten 200 Jahren. Es gibt auch ein kleines Museum des Mazedonischen Kampfes von Kastoria. Das ist ein heute noch im Verhältnis zu dem nördlichen Nachbarn Griechenlands sehr sensibles Thema. Dann gibt es noch ein Kostümmuseum, in dem Du etwas dazu erfahren kannst, wie die Menschen sich früher gekleidet haben. Auch gibt es noch weitere kleine Einrichtungen, die den Anspruch eines Museum haben. Für kulturinteressierte Besucher von Kastoria ist reichlich gesorgt.
Die Altstadt gilt als sehr malerisch, zumindest bei Sonnenschein. Reste einer Stadtmauer aus dem Jahr 535 sind mit die älteste Sehenswürdigkeit. Und es soll über 70 Kirchen und Kapellen in der Stadt geben. Aus der osmanischen Zeit sind der Basar, eine Moschee und der Hammam erhalten.
Man sieht: Kastoria lohnt durchaus den Besuch.
Der Orestida-See bei Kastoria
Die Stadt liegt auf dem Zugang zu einer Halbinsel, die in den Orestiada-See hineinragt. Der See heißt auch Kastoria-See und ist eine der Sehenswürdigkeiten in der Region.
Er ist Teil des Natura 2000 Schutzgebietes. Er ist bis zu 7,5 km lang und 5,4 km breit. Der See ist relativ flach, die maximale Tiefe beträgt 8,5 m. Er speist sich aus den umliegenden Bergen und fließt in den Aliakmonas ab. Der ist mit 297 km der längste Fluss Griechenlands.
Am Orestida-See leben viele Vögel. Hier sind über 200 Vogelarten gezählt worden. Zudem gibt es in ihm viele Fische, was ihn bei Anglern sehr beliebt macht.
Früher war der See im Winter zugefroren. Dann fuhren die Anwohner gerne mit Schlitten auf ihm und hatten dabei ihr Vergnügen. Durch den Klimawandel ist das heute kaum mehr der Fall.