Die Maskengrasmücke
Die Maskengrasmücke ist eine kleine Vogelart, die in Europa nur in Griechenland vorkommt.
Der griechische Name lautet Moustakotsirovakos (Μουστακοτσιροβάκος), was mit dem Wort für Schnurrbart (moustaki / μουστάκι) beginnt. In der Tat hat dieser Vogel eine weiße Zeichnung rechts und links vom Schnabel, die an einen Schnurrbart erinnert.
Das Männchen ist mit seinem schwarzen Kopf und auch der schwarzen Kehle sehr auffälliger. Die Weibchen haben eine blasse Kehle, auch ist ihr Kopf eher grau als schwarz. Bauch und Brust sind gräulich-weiß, die Flanken hellgrau. Die Maskengrasmücke wird zwischen 12,5 cm und 13,5 cm lang und ist damit ein eher kleiner Vogel.
Die internationale Bezeichnung dieses Tiers ist Curruca ruppeli oder Sylvia rueppelli, was für mich sehr wissenschaftlich klingt. Den deutschen und auch den griechischen Namen des Tiers finde ich aber schöner.
Die Maskengrasmücke lebt auf felsigem Untergrund. Das dürfen gerne Berghänge sein, aber auch eine Insel wie Krevatia ist ihr recht. Dieser Vogel legt sein Nest gerne in dornigen Büschen an. Da hat man Schutz vor anderen Tieren, welche die eigene Brut bedrohen können.
Diese Vogelart gilt als scheu. In der Zeit des Balzens und Werbens um eine Partnerin kann man die Männchen beobachten, wie sie im Flug singen. Ansonsten halten die Vögel sich eher versteckt, insbesondere wenn die Brut im Nest ist. Grasmücken legen zwischen 4 und 6 Eier.
Die Tiere ernähren sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren wie z.B. Schnecken.
Die Maskengrasmücke ist ein Zugvogel. Im Sommer lebt sie in Griechenland, auch im Nordwesten der Türkei gibt es eine Population. Zum Winter hin verlässt sie dieses Gebiet und zieht nach Afrika. Sie überwintert südlich der Sahara. Ich finde, dass eine so weite Zugstrecke für solch einen kleinen Vogel eine sehr beachtliche Leistung ist.
Die Tiere fliegen dabei nicht direkt über das Mittelmeer. Vielmehr halten sie sich an der Küste und gelangen so über die Levante nach Ägypten. Von dort geht es für einen Teil der Vögel weiter in andere Winterquartiere, die unter anderem in Algerien und im Tschad nachgewiesen werden konnten.
Auf der Seite eBird.org seht Ihr weitere Bilder der Maskengrasmücke und könnt auch einige Audioaufnahmen mit ihren Rufen anhören.
Ich selbst bin wirklich erstaunt über die weiten Strecken, die so ein kleines Tier jedes Jahr für die Überwinterung zurücklegt. Wahrscheinlich gibt es in dieser Zeit in Griechenland und der Türkei nicht genügend Insekten, von denen sie sich ernähren können. Aber die Strapazen, die so eine lange Reise mit sich bringt, sind für diese Tiere mit Sicherheit sehr beachtlich.