Griechenland

Die Miete in Griechenland ist auch 2025 für Griechen sehr teuer

Nach im Ende letzten Jahres von Eurostat veröffentlichten Zahlen ist die Miete auch 2025 in Griechenland teuer und frisst einen so hohen Anteil des Monatseinkommens auf, wie in keinem anderen Land der Europäischen Union.

Wohngebäude in Athen
Wohngebäude in Athen

Die Zahlen sind hart. So viel vom monatlichen Einkommen geben die Menschen im Durchschnitt für die Miete aus:

  • Griechenland: 35,2%
  • Deutschland: 25,2%
  • Österreich: 19,8%

Am wenigsten vom monatlichen Einkommen geben interessanterweise die Einwohner von Zypern aus. Hier gehen 11,6% des durchschnittlichen Monatseinkommens für die Miete drauf.

Ich schätze die Situation als dramatisch ein. Auch wenn die wirtschaftliche Lage sich in den letzten Jahren verbessert hat, werden viele Arbeitnehmer schlecht bezahlt.

Nach Erhebungen des statistischen Bundesamtes beträgt der durchschnittliche Jahresnettoverdienst 2023 in Griechenland 17.707 Euro. Das sind – nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben – 1.475 Euro im Monat.

Miete und Wohneigentum in Griechenland

Auf den ersten Blick gibt es einen positiven Aspekt. 2023 lebten etwa 30,4% der Bevölkerung Griechenlands zur Miete. Stolze 69,6% lebten in selbst genutztem Wohneigentum. Das hat das statistische Bundesamt ebenfalls im Dezember 2024 veröffentlicht.

Zu den Mieten in Griechenland hatte ich im Sommer 2023 einen Beitrag im Blog veröffentlicht. Die Wohnungseigentumsquote ist gesunken. Damals lebten 73,3% der Menschen in den eigenen vier Wänden. Heute sind es 69,6%, das ist ein Rückgang um 3,7 Prozentpunkte. Ich finde, das ist in einem Zeitraum von 1 1/2 Jahren sehr viel.

Mehr Menschen als vor 1 1/2 Jahren müssen zur Miete wohnen. Die Miete ist 2025 in Griechenland so teuer wie nie zuvor, und eine Umkehr des Trends ist nicht abzusehen.

Die griechische Regierung meint, durch die Verschärfung der Regeln zum Goldenen Visum etwas gegen diese Entwicklung tun zu können. In der Tat trägt ein immer höherer Anteil von Ferienwohnungen in den Ballungszentren zur Verschärfung der Lage bei. Es sind aber nicht nur Ausländer, die Wohnungen kurzzeitig an Touristen vermieten und sie so dem regulären Wohnungsmarkt entziehen. Nach meiner Beobachtung ist der größte Teil dieser Wohnungen in der Hand von Griechen.

Die einzige Chance, die ich für eine Entschärfung der Situation sehe, ist ein massives Neubauprogramm für Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment. Kein Luxus, aber quadratisch, praktisch, gut und bezahlbar für Durchschnittsverdiener. Ei solches Programm muss der Staat starten. In der Privatwirtschaft erwarte ich, dass Luxuswohnungen und Apartments zur Kurzzeitvermietung als attraktivere Möglichkeit für eine Investition gesehen werden.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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