Illegaler Tierhandel in Gerakas aufgedeckt
Man soll gar nicht meinen, dass verbotener Tierhandel im Athener Vorort Gerakas kein großes Thema sein könnte. Leider ist es das aber doch.
Gerakas und der kriminelle Tierhandel
Die Zeitung Kathimerini berichtet, dass die Polizei einen kleinen Händlerring auffliegen lassen konnte. Die Personen waren in Gerakas ansässig, einem kleinen Vorort östlich von Athen.

(Bildquelle: Kathimerini)
Es war gar nicht so einfach, die Sache aufzudecken. Zwei Personen im mittleren Alter betrieben eine ganz offizielle Zoohandlung. Die war letzten Endes aber nur Schaufenster und Fassade für einen Tierhandel, der mit dem Wohl der Tiere nichts zu tun hatte.
Aufgefallen war, dass die Personen in einem Anzeigen-Portal mehr als 86 Anzeigen für den Verkauf von Haustieren geschaltet hatten. Dabei registrierten sie sich mit der Telefonnummer ihres Geschäfts, damit potenzielle Käufer sie kontaktieren können.
Das rief die Behörden auf den Plan, und die Polizei begann zu ermitteln. Ein Polizist nahm über das Portal Kontakt mit den Verdächtigen auf und bekundete Interesse, einen Chihuahua Hund zu kaufen. Am 18. Juni traf er sich dann mit den Verdächtigen in der Gounari-Straße in Agia Paraskevi. Dort übergab er den vereinbarten Kaufpreis von 500 Euro. Sobald die Täter das Geld angenommen hatten, offenbarte er seine Identität. Der Händlerring war aufgeflogen.
Die Operation ist auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von der örtlich zuständigen Polizei durchgeführt worden. Diese hat nach Verhaftung der Täter natürlich weiter ermittelt. Dabei kam folgendes heraus.
Ohne Genehmigung der zuständigen Behörden betrieben sie eine Zucht, die man in der deutschen Sprache nur als „Vermehrung“ oder „Qualzucht“ bezeichnen kann. Vorschriften zum Schutz der Tiere wurden nicht eingehalten.
Die Durchsuchung der Polizei fand nicht nur im Haus der Angeklagten und in ihrem Geschäft statt. Auch eine von ihnen genutzten Hundeschule wurde gefilzt. Die Polizei hat 27 Hunden verschiedener Rassen, eine Sphinx-Katze und einen Falken sichergestellt. Die Tiere wurden in Käfigen gehalten.
Die Situation des Tierschutzes in Griechenland
Der Umgang mit Tieren ist in Griechenland kein einfaches und erfreuliches Thema.

(Beispielbild)
Immer mehr Griechen engagieren sich für Tiere. Organisationen wie Arcturos oder Achelon leisten fantastische Arbeit. Das kann man auch über die vielen kleinen Initiativen und Tierheime in den Regionen sagen.
Leider gibt es auch wirklich schlimme Dinge. Das in Lamia eine Katze in den Müll geworfen wurde ist wirklich harmlos. Schrecklich ist das Schicksal eines kleinen Hundes, der auf Kreta furchtbar gequält worden ist.
Dass in Gerakas in illegaler Tierhandel mit lukrativen Gewinnen betrieben wurde, macht eines deutlich: In Griechenland gibt es sehr viele Menschen, die sich ein Haustier wünschen und gut für es sorgen. Kriminelle Elemente wollen damit Geld verdienen.
Ich bedanke mich bei den Polizisten und der Staatsanwaltschaft, die dem ein Ende gesetzt haben. Das zeigt, dass auch die staatlichen Behörden im Sinne des Tierschutzes tätig sind.