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Ist Antikythera ein lohnendes Ziel für den Urlaub 2024?

Auf der Insel Antikythera (Αντικύθηρα, andere deutsche Schreibweise: Andikythira) freuen die Einwohner sich auch im Jahr 2024 über jeden Gast, der den Weg auf die Insel findet und dort für einige Tage Urlaub macht.

Das solltest Du über Antikythera wissen

Antikythera ist eine kleine felsige Insel zwischen Kreta und Kythira. Sie ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Hier sind bedeutsame archäologische Funde gemacht worden. Heute leben etwa 40 Menschen auf der Insel. Politisch gehört Andikythira zur Region Attika. In jüngster Zeit wurde die Insel bekannt dafür, dass sie Zuwanderer-Familien 500 Euro im Monat zahlen will.

Antikythera ist über regelmäßige Fährverbindungen von Piräus und Kissamos aus zu erreichen. Ist die See nicht ruhig genug, fallen die Schiffsverbindungen auch mal aus. 

Touristischen Trubel gibt auf der Insel nicht. Das Leben findet im Wesentlichen im Hauptort Potamos statt. Hier gibt es einige Unterkünfte. Und im Gonia Tou Stratou (Γωνιά Του Στράτου), dem einzigen Restaurant der Insel, sorgt man ganz hervorragend für Dein leibliches Wohl.

Was kannst Du auf Antikythera sehen und erleben?

Viel los ist nicht auf Antikythera, und das ist der große Pluspunkt dieser Insel. Hier sind einige Punkte, die Du Dir anschauen solltest. Dann kannst Du entscheiden, ob diese Insel etwas für Dich ist.

Potamos auf Antikythira
Potamos auf Antikythera
(Foto: Katharina Roller)

Potamos: Das Dorf hat etwa 40 Einwohner. Hier sind auch der Hafen, die Gaststätte der Insel, Unterkunftsmöglichkeiten und ein kleiner Strand.

Vögel: Dass ein großer Teil der Gäste auf dieser Insel Ornithologen sind, hat einen guten Grund. Die Insel ist ein Zwischenstopp für Zugvögel auf ihrem Weg von Europa nach Afrika und zurück. Auf der Insel haben die Vogelkundler 1300 Brutpaare der Eleonorenfalken gezählt. Das sind etwa 10% des Vorkommens dieser Tierart. Es gibt auch viele andere Vogelarten. Interessierst Du Dich dafür, bring am besten ein Fernglas mit.

Kretische Wildziege: Diese Art ist durch eine Umsiedlungsaktion nach dem 2. Weltkrieg hierher gelangt. Damit sollte sie vor übermäßiger Bejagung und Vermischung mit Hausziegen geschützt werden. Die Kretische Wildziege ist auf Antikythera heimisch geworden und kann Dir bei Wanderungen über die Insel begegnen.

Im Hafen von Antikythira ist das Wasser sehr sauber
Im Hafen von Antikythera ist das Wasser sehr sauber
(Foto: Katharina Roller)

Mittelmeer-Mönchsrobbe: Von dieser Robbenart leben zwischen 350 und 450 geschlechtsreife Tiere. Damit ist die Mittelmeer-Mönchsrobbe eines der seltensten Säugetiere in Europa. Diese vom Aussterben bedrohte Art kommt auf Antikythera und den umliegenden Gewässern vor. Solltest Du so ein Tier sehen, dann darfst Du Dich freuen und sie von Weitem fotografieren. Bitte nähere Dich nicht zu sehr an und lass das Tier einfach in Ruhe.

Die Alte Burg: Etwas nordöstlich von Potamos kannst Du die Ruinen einer alten Festungsstadt sehen. Die Befestigungen gehen auf das Jahr 330 v. Chr. zurück. Später diente die Insel Piraten als Rückzugsort, weshalb sie ins Visier des Imperium Romanum geriet. Rom hat die Befestigungen im Jahr 67 v. Chr. zerstört. Hierher führt ein gut ausgeschilderter Wanderweg. Es gibt auch Schilder, denen Du einiges an Informationen entnehmen kannst.

Xiropotamos Beach: Ganz in der Nähe des Kastro liegt dieser Kiesstrand. Er ist ganz hervorragend dafür geeignet, dass Du Dich gegen Ende Deiner Wanderung über die Insel abkühlst.

Für wen ist Antikythera ein gutes Urlaubsziel?

Ganz sicher ist Antikythera nichts für jeden Reisenden oder jede Touristin. Warum auch. Die Insel ist klein, abgelegen und hier ist nicht viel los. Wer Wert darauf legt, viele Einkaufsmöglichkeiten und die Auswahl zwischen diversen Tavernen zu haben, sollte nicht hierher kommen. Antikythera ist eine echte und authentisch gebliebene Insel mit toller Natur, mit Wandermöglichkeiten und etwas Geschichte. Wer das mag, wird für einige Tage hier einen wundervollen Urlaub verbringen können.

Der Mechanismus von Antikythera

Im Meer vor Antikythera haben Archäologen aus einem Schiffswrack sensationelle Artefakte geborgen, die heute im Archäologischen Nationalmuseum von Athen zu sehen sind. Das war im Jahr 1901. Eines davon war ein sehr komplexer Mechanismus. Lange haben die Wissenschaftler gerätselt, wofür der aus 82 Einzelteilen bestehende Fund wohl gebaut worden sein mag.

Inzwischen gelang es Wissenschaftlern, den Mechanismus zu verstehen. Darüber hat das Magazin Geo berichtet. Von einem „analogen Computer“ zu sprechen, ist vielleicht etwas übertrieben. Aber klar ist, dass der Mechanismus astronomische und kalendarische Zusammenhänge zeigen konnte.

Wenn Du nach Antikythera kommst, wirst Du von diesem Mechanismus nichts sehen können. Aber Thomas Weibel hat einen digitalen Nachbau auf seiner Homepage veröffentlicht, zu dem Du durch einen Klick auf diesen Link kommst. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei, ihn anzusehen.

Meine Quellen zu diesem Beitrag

Externe Internetseiten habe ich verlinkt. Ein Buch nur über Antikythera kenne ich leider nicht.

Ist Dir Literatur bekannt, die ich in diesem Beitrag berücksichtigen sollte? Hast Du vielleicht etwas geschrieben? Für einen Hinweis bin ich immer dankbar. Bitte schreibe mir eine E-Mail. Meine Kontaktdaten stehen im Impressum.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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