Keine Gefahr durch Feuer auf Rhodos im Sommer 2024
Rhodos ist auch im Sommer 2024 in manchen Berichten ein Ort, in dem wilde Feuer lodern. Zu Unrecht. Rhodos ist sicher! Dafür sorgt ein gut organisiertes Frühwarnsystem.
Auf der Insel gibt es einzelne Brände. Die Löschkräfte bekommen die aber schnell und sicher in den Griff. Eine Gefahr für die touristischen Gebiete besteht nicht.
Nach den fatalen Waldbränden im letzten Jahr habe ich die klare Empfehlung für einen Urlaub auf Rhodos gegeben. Daran halte ich für den Sommer 2024 guten Gewissens fest. Ich erwarte nicht, dass heuer das Feuer auf Rhodos zum Problem wird, wie noch ein Jahr zuvor.
Ganz klar: Bis jetzt gibt es keinen großen, unkontrollierbaren Brand auf Rhodos. Und die Verantwortlichen tun alles dafür, dass es zu keinem Großbrand kommt.
Keine große Gefahr durch Feuer auf Rhodos im August 2024
Leider machen Hitze, Feuer und Waldbrände dem Land der Hellenen auch im August sehr zu schaffen. Aber keine Sorge, für Touristen besteht keine Gefahr. Die Griechenland Zeitung meldet ganz unbekümmert, dass der Tourismus-Sommer sich seinem Höhepunkt nähere.
Von meinen Bekannten, die derzeit auf Rhodos sind, habe ich keine Hinweise bekommen, dass aktuell Feuer wüten, die eine Gefahr für die dichter besiedelten Gebiete der Insel sind. Touristen können unbesorgt nach Rhodos reisen.
Diese Aussage möchte ich durch die aktuelle Gefahrenlage für Waldbrände in Griechenland unterfüttern. Auf dieser Seite findest Du eine täglich aktualisierte Vorhersage der Brandgefahren für Griechenland.
Die Risikoeinstufung geht über 5 Stufen und ist farblich dargestellt. Ich erläutere die Karte anhand der Farben.
Die niedrigste Stufe ist hellgrün gekennzeichnet. Hier besteht keine Brandgefahr. Solche Regionen gibt es in Griechenland nicht im Sommer 2024.
Gebiete mit einer niedrigen Brandgefahr sind blau gekennzeichnet. Ausschließen kann man nicht, dass hier Feuer entstehen. Aber die örtlichen Wehren und Brandinspektionen haben die Lage so gut im Griff, wie es geht.
Eine mittlere Brandgefahr ist gelb eingezeichnet. Hier heißt es wachsam zu sein, es kommt immer wieder zu Brandausbrüchen. Rhodos gehört zur gelben Gefahrenzone. Ich meine, dass man die Lage sehen muss, um eine mögliche Gefahr realistisch einschätzen zu können.
Feuer ist auf Rhodos 2024 eine Gefahr, und es brechen auch Brände aus. Einen Grund für Reisende, nicht auf die Insel zu kommen, sehe ich in der aktuellen Situation aber nicht.
Eine erhöhte Brandgefahr ist orange gekennzeichnet. Das betrifft nur wenige Inseln im Osten der Ägäis.
Die höchste Warnstufe ist rot. Sie kommt aktuell nicht in Griechenland vor.
Waldbrände 2023 auf Rhodos: Was war da los?
Im Juli letzten Jahres waren die Waldbrände auf Rhodos in allen Medien. Da war viel Sensationsmache im Spiel.
Mich hat damals ein Bild von Rhodos beeindruckt, das ein Satellit der ESA im Weltraum aufgenommen hat. In der (kaum bewohnten) Mitte der Insel lodern die Flammen. Man sieht das Feuer sogar aus dem Weltraum. Eine lange Rauchfahne weht von der Insel herunter. Nüchtern betrachtet konnte man gut erkennen, dass die Inselmitte und das südlich davon gelegene Ufergebiet von den Feuern betroffen waren. Große Teile von Rhodos dagegen waren nicht in Gefahr.
Ganz anders habe ich die Situation aus unsere Medien wahrgenommen. Die haben das verstärkt, was deutsche Touristen in Rhodos wahrnahmen. Eigene Recherche, die über emotionale Szenen mit deutschen Touristen hinausging? Eine sachliche Einordnung des Geschehens? Leider Fehlanzeige, weitgehend jedenfalls.
Da möchte ich auch Beispiele nennen. Urlauber flüchten, Chaos bei Evakuierung – so der Tenor des Münchener Merkur. Der Spiegel brachte ein Video mit dramatischen Bildern von den Touristen nahe der Brände. Der WDR leitete seine Schlagzeile von der Aussage einer Urlauberin ab: Wir sind einfach nur losgerannt.
Informierte man sich Ende Juli oder Anfang August aus den bekannten Qualitätsmedien, so musste der Eindruck eines Armageddon entstehen, das über Rhodos herzog. Die Welt der Rhodier schien in der Flammenhölle unter zu gehen. Aber so war es nicht.
Seid kritisch, wenn die deutsche Presse über Feuer in Griechenland berichtet!
Von Qualitätsjournalismus sollte man eine Einordnung des Geschehens erwarten. Dazu gehört ein Blick auf die Lage der Menschen auf der Insel. Den gab es zwar auch, aber es überwogen doch die von Emotionen der deutschen Touristen geprägten Schlagzeilen.
Was vom Sommer 2023 auf Rhodos in unseren Medien bleibt, ist dieser Eindruck: Es war eine Flammenhölle, die Griechen haben alles für die Touristen getan, edle Touristen haben bei der Brandbekämpfung geholfen und gut, dass alle raus sind.
Auch mit einem Jahr Abstand macht mich das ehrlich gesagt sehr wütend. Diese Berichterstattung war unfair gegenüber den Menschen auf Rhodos.
Was die Feuer 2023 auf Rhodos angerichtet haben
Gebrannt hat es zwischen den Orten Apollona und Laerma im Inneren der Insel sowie Gennadi, Kiotari und Lardos am Küstenbereich.
Die meisten touristischen Orte sind von den Waldbränden nicht betroffen worden. Die touristische Infrastruktur in Rhodos hat diese Katastrophe weitgehend intakt überstanden. 5% der Hotels waren von der Katastrophe betroffen, 95% waren es nicht. 3 Hotels sind wegen Brandschäden noch geschlossen, arbeiten aber mit Hochdruck am Wiederaufbau. Ende August wollen auch sie wieder Gäste empfangen können.
Die Feuer sind schon lange erloschen. Den von den Bränden betroffenen Gegenden sieht man natürlich an, was hier passiert ist.
Die Menschen auf Rhodos haben sofort damit begonnen, die betroffenen Bereiche aufzuräumen. Schon wenige Wochen nach Ende der Brände waren alle möglichen Beeinträchtigungen für Urlauber beiseite geschafft.
Auf dem Bild sehr Ihr ein Foto der Landschaft im Inneren der Insel. Es ist im Herbst 2023 entstanden. Die Feuer haben ganze Arbeit geleistet. Aber es hat sich schnell gezeigt, dass sie das Leben hier nicht besiegen konnten.
Im Winter kam Regen auf die Insel. Leider viel weniger als benötigt, der Winter 2023/24 war verhältnismäßig regenarm. Aber etwas kam dann doch.
Rhodos erholt sich von den Bränden 2023
Der Regen hat die Asche von Bäumen und anderen Pflanzen gespült. 2024 war die Landschaft schon von einem deutlichen Grün gekennzeichnet. Spätestens in zwei Jahren wachsen die Büsche wieder, und zwei Jahre später schlagen auch die Bäume wieder aus.
Die Asche der verbrannten Pflanzen düngt den Boden und wertet ihn auf. Die Natur erholt sich innerhalb weniger Jahre aus eigener Kraft. Der Mensch muss sie nur in Ruhe lassen, er braucht nichts zu tun.
Ende September 2023 war der bekannte Reisejournalist Klaus Bötig auf Rhodos, um sich die Sache selbst anzusehen. Ich empfehle Euch, seinen Bericht zu lesen. Er beschreibt sehr gut, was er gesehen hat.
Die griechische Regierung hat ein Programm gestartet, über das von den Waldbränden betroffene Touristen (die ein Hotel gebucht hatten) Gutscheine erhielten. Ehrlich gesagt habe ich nicht herausgefunden, wie viele der Betroffenen so einen Gutschein in Anspruch genommen und wieder nach Rhodos gekommen sind.
Was Rhodos 2024 anders macht als 2023
Von Bekannten auf Rhodos habe ich einen Hinweis bekommen, was in diesem Jahr anders ist als früher.
In diesem Jahr gab es engmaschige Kontrollen der brandgefährdeten Bereiche auf der Insel. Die gab es 2023 nicht.
In früheren Jahren hatte es sowas gegeben. Feuer wurden frühzeitig erkannt und gelöscht.
Das haben die Verantwortlichen dann abgeschafft. Über die Gründe müsste ich spekulieren. Letzten Endes hat man sich das Geld gespart, das für die Feuerwachen auszugeben wäre.
Inzwischen hat jemand anderes die Verantwortung für das Thema auf der Insel. Und der handelt dieser Verantwortung gemäß. Es gibt Feuerwachen, die haben alle Brände frühzeitig erkannt und Löschmaßnahmen eingeleitet.
Rhodos ist sicher!
Video zu Rhodos nach dem Feuer 2023
Im Kanal der Bild-Zeitung auf Youtube gibt es ein Video von der Situation nach den Feuern 2023. Wir sehen Drohnen-Aufnahmen von der Insel. Ich finde, dass man hier einen guten Eindruck davon bekommt, wie es damals war.
Hallo Roland, vielen Dank für diese interessanten Infos. ich war selbst 2023 2 mal auf Rhodos und bin auch aktuell im September 2024 hier. Ja, es sind große Gebiete abgebrannt und für betroffene, die Häuser verloren haben war es eine Katastrophe. Ebenso für viele Tiere. Aber die Presse hat wieder aus einer Mücke einen Elefanten gemacht und der Insel somit geschadet. in betroffenen Gebieten wachsen bereits jetzt wieder Büsche und vereinzelt resistente Bäume und man sieht die Feuerwehr, die überall ihre Stationen haben, patrouillieren. kürzlich stieg eine Rauchwolke im Norden auf, die bald wieder erlosch. Die Insel ist sicher und erstaunlich grün. ein grösseres Problem, als das Feuer, ist in meinen Augen der Müll, den leider nicht nur, aber überwiegend, die Touristen hinterlassen. Zigaretten, Dosen und Plastik-Firlefanz wird in Tüten überall hingeschleppt und liegen gelassen. das ist die wahre Katastrophe und eine Schande!