Macht Urlaub auf Rhodos!
Urlaub auf Rhodos (Ρόδος) ist ein unvergessliches Erlebnis. Vor einigen Wochen war die Insel noch mit etwas anderem in den Medien. Waldbrände suchten die Insel heim. Die Schlagzeilen bei uns waren dominiert von Touristen, die von der Insel fliehen wollten. Die Brände sind vorbei. Und der größte Teil von Rhodos blieb unberührt. Die für Touristen wichtigen Bereiche sind intakt.
Daher meine ich: Macht Urlaub auf Rhodos!
Strandurlaub und Surfen auf Rhodos
Rhodos liegt im Südosten der griechischen Inseln. Die Insel markiert das Ende der Ägäis und den Beginn des Levantinischen Meeres, dem Abschnitt des Mittelmeers ganz in dessen Osten.
Rhodos ist ein Paradies sowohl zum Baden als auch für den Surfurlaub. Bei der Wahl des Urlaubsortes überlegt Euch, was von beidem ihr möchtet.
Die Badestrände sind wirklich toll, und bieten auch nach den Waldbränden noch alles, was das Urlauberherz begehrt.
Zu einigen der Strände und Buchten gibt es interessante Geschichten. Als Beispiel greife ich mal die Anthony Quinn Bay heraus.
Eigentlich heißt sie Vagies Bucht, ist im Bewusstsein der Einheimischen und Touristen jedoch mit Anthony Quinn verbunden. Dazu gibt es auch eine kleine Geschichte. Auf Rhodos wurde ein Teil des Films die Kanonen von Navarone gedreht, einige Szenen sind in der Vagies Bucht entstanden. Am Film mitgewirkt hat Anthony Quinn. Die griechische Regierung hat ihm für seine Verdienste um Werbung für den griechischen Fremdenverkehr diese Bucht geschenkt. Diese Schenkung musste zwar später widerrufen werden.
Die Bucht heißt immer noch so. Wie an den meisten anderen Buchten und Stränden auch kann man hier eine wirklich gute Zeit haben.
Wo auf Rhodos liegt nun der ideale Strand für Deinen Urlaub? Auf dem Bild siehst Du den Stegna Beach, der schon einmal ein guter Tipp ist.
Die richtige Gegend für Deinen Traumurlaub
Um die richtige Gegend für Deinen Traumurlaub zu wählen, achte am besten auf die Seite der Insel, die für das am besten geeignet ist, was Du tun möchtest:
- Baden: An der Ostküste ist das Meer eher ruhig. Es gibt tolle Strände. Diese Seite der Insel ist ideal für einen Badeurlaub.
- Surfen: Die Westküste hat eher raue See und ordentlich Wind. Hier ist richtig, wer kiten und surfen möchte.
- Baden und Surfen: Prasonisi Beach. Er liegt an der Grenze zwischen Levantinischem Meer und der Ägäis. Er gilt als geeignet für beide Vorhaben.
Wenn Du weißt, was genau Du im Urlaub machen möchtest, dann kannst Du Dich auf die Suche nach dem richtigen Hotel für Deinen Urlaub machen. Die großen Reiseveranstalter bieten auch nach den Waldbränden tolle Pauschalangebote. Lass Dich in einem Reisebüro Deines Vertrauens beraten, oder schau auf den einschlägigen Portalen im Internet nach.
Das Leben geht weiter, zum Beispiel in Archangelos
Ja, die Brände auf Rhodos waren für die betroffenen Regionen schlimm. Da gibt es nichts zu diskutieren. Die meisten Orte blieben vom Feuer allerdings verschont. In ihnen geht das Leben weiter.
Gerne werfe ich mit Euch einen Blick nach Archangelos (Αρχάγγελος). Der Ort liegt etwa 35 km südlich von Rhodos Stadt. Der Ort liegt zwar nahe dem Meer, aber in etwa 160 m Höhe auf einem Felsmassiv. Die Lage haben die ersten Siedler bewusst gewählt, um vor Seeräubern sicher zu sein.
Der Tourismus spielt in Archangelos bislang kaum eine Rolle. Der Ort lebt von der Landwirtschaft (Oliven, Zitrusfrüchte) und vom Handwerk. Hier werden Teppiche gewebt sowie Schuhe und Keramiken hergestellt. Hier leben mehr als 5000 Menschen, der Ort ist nach griechischen Maßstäben klar eine Stadt. Er wirkt aber eher wie ein großes Dorf. Hier halten die Menschen zusammen.
Auf dem Foto seht Ihr eine Straßenszene aus dem Ort. Das Bild ist erst vor kurzem von einem lieben Menschen für diesen Beitrag gemacht worden. Ihr seht das Café de Marie, vor ihm sitzen Menschen und genießen ihren Frappe oder eine andere Leckerei. Das Café de Marie liegt zentral in der Nähe der Busstation und ist leicht zu finden. In der Nähe gibt es auch weitere Möglichkeiten um einzukehren.
Erzengel Michael – Schutzpatron des Ortes
Schutzpatron des Ortes ist der Erzengel Michael, nach dem Archangelos auch benannt ist. Der Ortsname bedeutet „Erzengel“. Sehenswert ist die dem Erzengel geweihte Kirche. 1845, als die Italiener über die Insel herrschten, hat man einen herrlichen Glockenturm gebaut. Als die Johanniter noch die Herren der Insel waren, erbauten sie hier ein Kastro. Das war 1454 und 1476. Von ihm haben allerdings nur einige Mauern überdauert sowie eine dem Heiligen Johannes geweihte Kapelle. Der Ort hat also Sehenswürdigkeiten, die den Besuch lohnen.
Im Ort geht das Leben so weiter, wie vor den Bränden. Nur dass einige der Touristen, die früher kamen und hier Geld ausgaben, doch fehlen.
Rhodos Stadt
Die Inselhauptstadt heißt wie die Insel: Rhodos (Ρόδος). Im Deutschen sprechen wir zur Unterscheidung von Rhodos Stadt. Sie ist sehr alt. Gegründet wurde sie im Jahr 408 v.Chr. durch den Zusammenschluss mehrerer kleiner Siedlungen zu einer starken Stadt. Seitdem ist Rhodos Stadt zugleich auch die Hauptstadt der Insel.
In Rhodos Stadt ist ihre alte Geschichte noch gut zu erleben. Die mittelalterlichen Straßen mögen einem untypisch für griechische Inseln vorkommen. Aber was ist schon „typisch“ in Griechenland? In der Tat macht die Architektur der Häuser und Straßen zum Teil den Eindruck, als sei die Zeit vor einigen Jahrhunderten stehen geblieben. Die Altstadt gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Jeder Tourist sollte zumindest einen Tag hier verbringen.
Was Du nicht mehr sehen kannst, ist der weltberühmte Koloss von Rhodos. Dabei handelte es sich um eine große Statue aus Bronze, die den Gott Heliios gezeigt hat. Sie hat im dritten Jahrhundert vor Christus den Hafen bewacht hat. Sie zählte zu den sieben Weltwundern der Antike, stürzte jedoch nach wenigen Jahrzehnten wieder ein. 2015 gab es Pläne, hier wieder eine Bronzestatue zu errichten. Dieses Mal sollte der Koloss 150 m hoch sein, das Vorhaben hätte 250 Millionen Euro gekostet. Aus dem Projekt ist nichts geworden.
Das Mittelalter lebt in Rhodos
Wirklich berühmt ist der mittelalterliche Kern von Rhodos-Stadt. Der hat es 1988 in die Liste des Welterbes der UNESCO geschafft.
Zwischen 1306 und 1309 eroberten die Johanniter Rhodos, über das sie bis 1522 herrschten. Zu Neujahr 1523 verließen sie die Insel. Aus ihrer Zeit stammen viele Bauten, die Rhodos Stadt bis heute prägen.
Die Johanniter haben die noch aus byzantinischer Zeit stammenden Stadtmauern zwischen 1475 und 1520 verstärkt und erweitert.
An der nordöstlichen Ecke der Altstadt findest Du das Freiheitstor. Von ihm kommst Du an den Resten eines Aphroditetempels (3. Jahrhundert v.Chr.) vorbei auf einen Platz mit einem Brunnen. Rechts vom Brunnen steht das alte Ordenshospital, links davon die Herberge der Auvergne.
Das Archäologische Museum von Rhodos hat viele Artefakte aus der Antike. Sehenswert sind vor allem die rhodischen Vasen mit Tiermotiven. Aber auch das Gebäude selbst ist eine Attraktion.
In der fast 6 m breiten Ritterstraße (Odos Ippoton) findest Du fast alle Herbergen der Nationen, die am Johanniterorden beteiligt waren. Interessant finde ich die Herberge der Franken, die durch einen Bogen mit dem Haus der Frankenkapitäne verbunden ist.
Der Großmeisterpalast stammt aus dem 14. Jahrhundert. 1856 wurde er stark zerstört. 1912 bis 1943 hatte Italien den Dodekanes besetzt. Sie haben den Großmeisterpalast wieder aufgebaut, wobei sie Teile anderer Burgen als Baumaterial verwendet haben.
Waldbrände 2023 – Was bleibt von ihnen
Im Juli waren die Waldbrände auf Rhodos in allen Medien. Die vielen Videos und Bilder, die teils auch von Urlaubern ins Netz gestellt wurden, haben in der deutschen Presse die Wahrnehmung vom Geschehen bestimmt.
Mich hat hier vor allem ein Bild von Rhodos beeindruckt, das von der ESA im Weltraum aufgenommen worden ist.
Was ist 2023 passiert. Im Juli hatte eine Hitzewelle Griechenland im Griff. Schnell kam es zu mehreren Waldbränden in Attika sowie auf den Inseln Korfu, Euböa und Rhodos.
Unsere Medien wurden dominiert von dem, was deutsche Touristen in Rhodos wahrnahmen. Urlauber flüchten, Chaos bei Evakuierung – so der Tenor des Münchener Merkur. Der Spiegel brachte ein Video mit dramatischen Bildern von den Touristen nahe der Brände. Der WDR leitete seine Schlagzeile von der Aussage einer Urlauberin ab: Wir sind einfach nur losgerannt.
Informierte man sich Ende Juli oder Anfang August aus den bekannten Qualitätsmedien, so musste der Eindruck eines Armageddon entstehen, das über Rhodos herzog. Die Welt der Rhodier schien in der Flammenhölle unter zu gehen.
Solidarität in der Not
In den Medien gab es auch tolle Berichte über das, was die Einheimischen in dieser Situation getan haben. Sotiris Vagianos half Touristen ohne etwas dafür zu nehmen. Aber auch Touristen halfen beim Löschen. Private Leute haben Touristen evakuiert.
Es ist sehr typisch für Griechen, dass sie in der Not für andere da sind. Ich finde es gut, dass darüber in den deutschen Medien auch berichtet wird.
Das ist allerdings nicht alles, was es über unsere Medien zu sagen gibt. Es gibt noch eine andere Seite dieser Geschichte.
Kritische Fragen zu den Berichten über die Waldbrände
Von Qualitätsjournalismus sollte man eine Einordnung des Geschehens erwarten. Dazu gehört ein Blick auf die Lage der Menschen auf der Insel. Den gab es zwar auch, aber es überwogen doch die von Emotionen der deutschen Touristen geprägten Schlagzeilen.
Was vom Sommer 2023 auf Rhodos in unseren Medien bleibt, ist dieser Eindruck: Es war eine Flammenhölle, die Griechen haben alles für die Touristen getan, edle Touristen haben bei der Brandbekämpfung geholfen, gut das alle raus sind.
Mit Verlaub: Ich finde diese Berichterstattung unfair gegenüber den Menschen auf Rhodos.
Wo auf Rhodos hat es eigentlich gebrannt?
Gebrannt hat es zwischen den Orten Apollona und Laerma im Inneren der Insel sowie Gennadi, Kiotari und Lardos am Küstenbereich.
Die meisten touristischen Orte sind von den Waldbränden nicht betroffen worden. Die touristische Infrastruktur in Rhodos hat diese Katastrophe weitgehend intakt überstanden.
5% der Hotels waren von der Katastrophe betroffen, 95% waren es nicht. 3 Hotels sind wegen Brandschäden noch geschlossen, arbeiten aber mit Hochdruck am Wiederaufbau. Ende August wollen auch sie wieder Gäste empfangen können.
Wie ist die Situation in den vom Brand betroffenen Bereichen der Insel?
Die Feuer sind schon lange erloschen. Den von den Bränden betoffenen Gegenden sieht man natürlich an, was hier passiert ist.
Die Menschen auf Rhodos haben sofort mit den Aufräumarbeiten begonnen. Bereits jetzt, nur einige Wochen nach Ende der Brände, beeinträchtigen die Zerstören einen möglichen Urlaub auf der Insel nicht mehr.
Auf dem Bild seht Ihr einen Container, der für die Aufräumarbeiten genutzt wird. Diese finden allerdings nur im Bereich der Küste statt. Im Inneren der Insel überlassen die Menschen die Natur sich selbst.
Im Winter wird Regen auf die Insel kommen. Dieser wird die Asche von Bäumen und anderen Pflanzen spülen. Im nächsten Jahr erwarte ich, dass Gräser blühen werden, die das Grün in diese Gegenden zurück bringen werden. Dass die Sträucher wieder wachsen, mag drei Jahre dauern. Und Bäume sollten spätestens in fünf Jahren wieder austreiben.
Die Asche der verbrannten Pflanzen wird den Boden düngen und aufwerten. Die Natur erholt sich innerhalb weniger Jahre aus eigener Kraft. Der Mensch muss sie nur in Ruhe lassen, er braucht nichts zu tun.
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