Protest gegen Windräder an der Rio Andirrio Brücke
Die Efimerida ton Syntakton berichtet über einen Protest, der gestern an der Rio Andirrio Brücke gegen Windräder stattfand. Konkret geht es um den Bau eines Windparks in der Nähe eines Naturschutzgebietes.
Über den Hintergrund der Angelegenheit berichtete die Zeitung schon einmal am 18. Oktober 2024. Ich fand den Artikel tendenziös geschrieben, was man schon an der Überschrift sah. Da war von einem „scheußlichen“ (θηριώδες) Windpark im Gebiet bei Patras die Rede.
Der zentrale Slogan dieser Protestkundgebung war „Nein zum Windpark im Golf von Patras, billiger Strom für alle Menschen“, was sich zumindest erst einmal hören lässt. Mir stellte sich aber schnell die Frage, woher der billige Strom kommen soll, wenn er nicht irgendwo erzeugt wird.
Mit dabei war Kostas Peletidis. Er ist Bürgermeister von Patras, der immerhin drittgrößten Stadt in Griechenland. Politisch steht er sehr weit links, er gehört der Kommunistischen Partei Griechenlands an. Die Efimerida ton Syntakton berichtet von seiner Rede auf der Protestkundgebung. Die Plünderung und Zerstörung des natürlichen Reichtums dürfe nicht zur Bereicherung der multinationalen Konzerne führen. Lässt man die politisch sehr linksgefärbte Sprache mal beiseite, so finde ich, dass hier doch etwas sehr richtiges angesprochen wird.
Die Nutzung der bisher unberührten Umwelt durch den Menschen will wohl überlegt sein. Ähnliche Konflikte kennen wir auch aus Deutschland. Die Energiewende will gefühlt jeder, aber beim Bau von Windparks oder Stromtrassen vor der eigenen Haustür ändern die Meinungen sich schlagartig.
Die Energiewende in Griechenland
Ohne den Bau von Wind- und Solarparks wird die Energiewende in Griechenland nicht zu schaffen sein. Eine gute und kostengünstige Versorgung mit elektrischer Energie ist für jedes Land ein ganz entscheidender Faktor dafür, dass es den Menschen gut geht.
Griechenland geht dabei etwas anders vor, als Deutschland. Man beginnt mit kleinen lokalen Projekten, die am konkreten Ort aber sehr viel verändern. Astypalea wird komplett auf Nachhaltigkeit umgestellt. Zeigt sich, dass die Menschen auf der Insel von den Maßnahmen profitieren, wird die Bereitschaft an anderen Orten sehr groß sein, die Energiewende dort umzusetzen. Das zweite grüne Insel wird Poros sein.
Der Protest gegen die Windräder, der sich am 3. November vor der Rio Andirrio Brücke artikuliert hat, zeigt vor allem eines: Bei der Energiewende muss die Bevölkerung mitgenommen werden. Und sie muss so ausgestaltet werden, dass der Strom für die Menschen sehr günstig bleibt. Ansonsten werden sie sich vom Thema abwenden, und das wäre nicht gut.
Astypalea wird „komplett auf Nachhaltigkeit“ umgestellt? Interessant – und wie machen sie das?
Das VW-Projekt mit der eMobilität tröpfelt leise aus, was man so hört. Hat nicht wirklich funktioniert und war bei Antriebsstrom aus dem Dieselgenerator auch weder umweltfreudig noch nachhaltig. Windrad gibt es nicht ein einziges. Bleibt noch Solarstrom … ob das reicht?
Da scheint mir doch vieles nur PR und schöne Worte.
Auf Donoussa (und nicht nur dort) gibt es übrigens Pläne für Offshore-Anlagen. Ein Schock für die Donoussisten, aber ehrlich: dort würde es passen.
https://www.tovima.com/finance/green-energy-govt-designates-23-areas-for-offshore-wind-farms/
Um hier mal auf eine neuere Quelle zu verweisen. Wird nun sicher von kv überall gecopypastet ….
Griechenland: Mit Windkraft zur „Batterie Europas“
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/griechenland-energie-windkraft-100.html
Auch auf den Kleinen Kyjkladeninseln Amorgos, Kinsaros und Levitha plant der griechische Staat Windparks. Die ND-Regierung behauptet einfach, dass die Inseln Kinaros und Levitha unbewohnt sind.
Windbag of Aeolus
https://www.youtube.com/watch?v=DOYWmxr4GsM
Fünf griechische Inseln – Amorgos, Kimolos, Kythira, Sikinos und Tinos – zählen zu den „Sieben am stärksten gefährdeten Kulturerbestätten Europas“ für 2021. Eine entsprechende Liste gab vor kurzem der Denkmalschutz-Verbund „Europa Nostra“ bekannt. Die Organisation identifiziert jährlich gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank die am stärksten bedrohten Denkmäler, Stätten und Landschaften in Europa.
Viele Grüße aus Plakias/Kreta, kv