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Rohstoffe sind auch 2025 ein großes Thema für Griechenland

CNN Greece berichtet über Investitionen in die Gewinnung der Rohstoffe, die in 2025 in Griechenland erfolgen. Die Projekte finde ich wirklich interessant. Europa braucht zum Beispiel seltene Erden.

Rohstoffe in Griechenland 2025

Schon länger ist bekannt, dass Griechenland reich an Rohstoffen ist. Die wichtigsten Bodenschätze sind (in alphabetischer Reihenfolge): Erdgas, Erdöl, Gold, Kohle, Magnesit und Silber. Die kann man auf dem Land abbauen.

Karte der Meeresgebiete
Karte der Meeresgebiete
(Bildquelle: CNN Greece)

Der Abbau von Rohstoffen im Meer dagegen wird meiner Meinung nach internationale Spannungen nach sich ziehen. Das hat man schon bei der Verlegung eines Tiefseekabels zwischen Zypern und Kreta gesehen.

Im März gab das griechische Ministerium für nationale Wirtschaft bekannt, dass man sich mit Chevron geeinigt habe. Das amerikanische Unternehmen wolle in den beiden südlich von Kreta gelegenen Meeresgebieten (Südkreta I und Südkreta II) forschen. Das Ziel ist klar: Gibt es dort Rohstoffe in einer Menge, dass sich deren Förderung lohnt.

Die Hoffnung ist, dass hier zwei seltene Erden gewonnen werden können: Gallium und Scandium. Das wäre für die Autonomie Europas hinsichtlich der Rohstoffe sehr wichtig.

Ein Kanadisches Unternehmen hofft zudem, in Thrakien Gold gewinnen zu können. Das wird sich an Land ereignen.

Das sind nur zwei Beispiele. In Griechenland laufen schon seit einigen Jahren viele Projekte, um Rohstofflager identifizieren zu können.

Spielt der Umweltschutz eine Rolle?

Ich sehe solche Projekte grundsätzlich kritisch. Sie gehen zwangsläufig mit Arbeiten zusammen, die Pflanzen und Tieren ihren Lebensraum nehmen.

Insbesondere beim Tiefseebergbau greifen wir in ein Ökosystem ein, das wir gar nicht genau kennen. Wir belasten die Meere heute schon mit Müll bis hin an die tiefsten Stellen im Mittelmeer.

Aber wir Menschen sind erfinderisch. Gerade die Energiewende bringt Techniken mit sich, die auf seltene Erden angewiesen sind. Ohne sie keine E-Autos, Smartphones oder Solaranlagen. Also macht man eine „Güterabwägung“ und entscheidet, dass die Natur hier den Nachteil hat.

Dabei sehe ich durchaus, dass wir diese Rohstoffe brauchen, um die es 2025 in Griechenland geht. Die Alternativen sind Kinder- oder Zwangsarbeit in Afrika oder Deals mit sehr fernen Ländern, die auch nicht für große Umwelt- oder Sozialstandards bekannt sind.

Letzten Endes bleibt uns „Normalverbraucher“ wohl nichts anderes übrig, als all das zur Kenntnis zu nehmen. Aber wir können darüber sprechen und öffentlich diskutieren. Dazu möchte ich mit diesem Beitrag anregen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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