Helike
Helike (Ελίκη, altgriechisch Ἑλίκη) war eine Stadt im antiken Griechenland. Sie lag im Norden der Peloponnes. Im Jahr 323 v. Chr. ging sie unter. Die Ruinen von Helike liegen etwas östlich von Egio.
Erste Besiedlungsspuren sind für die Bronzezeit zwischen 3000 und 2000 vor Christus nachgewiesen. Wertgegenstände lassen den Rückschluss zu, dass diese ersten Siedlungsaktivitäten sehr wohlhabend gewesen sein müssen. Allerdings machten ein Erdbeben und eine anschließende Flutwelle dem ein Ende. Das erste Helike ging auf diese Weise unter.
Die Region wurde jedoch neu besiedelt, und es entstand eine neue, wohlhabende und wohl auch mächtige Stadt. Im 4. Jahrhundert vor Christus war Helike die führende Stadt im Achaiischen Bund. Die Stadt gründete Kolonien in Süditalien (Sybaris) und Kleinasien (Priene).
Die Menschen haben Poseidon verehrt, den Gott des Meeres. Der Tempel des Poseidon Helikonos galt als das wichtigste Heiligtum der Ionier.
Untergang und Wiederentdeckung von Helike
Ein Erdbeben und eine kurze Zeit darauffolgende Flut besiegelten das Schicksal von Helike im Jahr 323 v.Chr. Den Untergang von Helike haben Zeitgenossen dem Gott Poseidon zugeschrieben. Dieser soll erzürnt darüber gewesen sein, dass Bürger Schutzsuchende von seinem Heiligtum ferngehalten und getötet haben.
Die Flutwelle nach dem Erdbeben ging nicht zurück, sondern bildete für viele Jahrhunderte eine Lagune. Aus dieser ragten Gebäude der untergegangenen Siedlung noch heraus, wie unter anderem Pausanias (Reisen in Griechenland 7, 24, 13) berichtet hat. Die Stadt war unbewohnbar geworden und wurde aufgegeben. Später verschwanden auch diese Überreste. Die Stadt und ihre Lage gerieten in Vergessenheit.
Das änderte sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Das Helike Project begann 1988 mit der Suche nach der antiken Stadt. Seit 1991 führt das Projekt Ausgrabungen durch, was schließlich 2000/2001 zur Wiederentdeckung von Helike führte. Maßgeblich beteiligt waren der Physiker Steven Soter und die Archäologin Dora Katsonopoulou.
Zur Wiederentdeckung der antiken Stadt gibt es auch einen guten Dokumentationsfilm. Das Helike Project begann 1988 mit der Suche nach ihr. Seit 1991 führt das Projekt Ausgrabungen durch, was schließlich 2000/2001 zur Wiederentdeckung führte. Maßgeblich beteiligt waren der Physiker Steven Soter und die Archäologin Dora Katsonopoulou. Für mehr Informationen schaut Euch die Webseite des Helike Projects an.
Interessant ist noch die Helike-Hypothese. Sie geht davon aus, dass Platon den Mythos von Atlantis erfunden habe und dabei vom Schicksal Helikes inspiriert wurde. Für völlig abwegig halte ich diese Überlegung nicht. Im Rahmen dieses Beitrags möchte ich dem jedoch nicht weiter nachgehen.