Die Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen in Göttingen
Im Archäologischen Institut der Universität Göttingen siehst Du die Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen in Göttingen. Diese Abgusssammlung antiker Plastiken gilt als die älteste ihrer Art an einer deutschen Universität.
Die Sammlung der Gipsabgüsse am Archäologischen Institut Göttingen
Die Universität Göttingen nimmt in der Archäologie als akademischer Wissenschaft eine besondere Stellung ein. 1767 ist hier zum ersten Mal überhaupt eine Fachvorlesung für Archäologie angeboten worden. Das ist verbunden mit Christian Gottlob Heyne. Er lehrte seit 1763 in Göttingen Klassische Philologie und leitete auch die Universitätsbibliothek.

Heyne war Professor für „Poesie und Beredsamkeit“ und lehrte Klassische Philologie. Seine Fachvorlesung für Archäologie war erfolgreich und wurde schnell in ganz Europa bekannt. In den folgenden vier Jahrzehnten wiederholte Heyne sie in beinahe jedem Sommersemester.
Heyne hielt seine Vorlesung in den Sälen der Universitätsbibliothek. Diese verfügte über einen Bestand an kostbaren Stichdrucken zur Kunst der Antike, die Stiche stammten aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert. Heyne erkannte von Anfang an, dass Kupferstiche alleine nicht ausreichten, um seinen Studenten die Meisterwerke der antiken Bildhauerkunst nahezubringen. Bereits 1765 hatte er begonnen, Gipsabgüsse griechischer und römischer Skulpturen zu erwerben. Diese waren in den Büchersälen der Bibliothek aufgestellt und sind der Anfang der heutigen Abguss-Sammlung Göttingen.
Aus diesem Grund ist das Archäologische Institut der Universität Göttingen im Besitz der ältesten universitären Abgusssammlung der Welt. Ganz sicher ist sie auch eine der größten derartigen Einrichtungen ihrer Art. Aus über 150 Museen vereint sie mehr als 2.000 maßgetreue Reproduktionen antiker Skulpturen. Die Stücke stammen sowohl aus dem griechischen als auch dem römischen Kulturkreis.
Die Sammlung ist im Archäologischen Institut untergebracht

Seit 1912 befindet die Sammlung sich in einem eigens errichteten Flügel des Seminargebäudes am Nikolausberger Weg. Hier sind in 11 Sälen über 1.000 Skulpturen zu sehen. Diese sind nach zeitlichen Epochen gegliedert aufgestellt.
Weitere Abgüsse sind in den Kellerräumen des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen magaziniert. Hier befinden sich mehrere hundert Büsten und Köpfe.
Die Sammlung der Gipsabgüsse wird fortlaufend erweitert.
Die Schwerpunkte liegen auf Skulpturen aus der Epoche des Hellenismus und der Geschichte antiker Portraits.
Im Hauptgebäude findest Du die Sammlung im zweiten und im dritten Stock. In welcher Reihenfolge Du durch die Säle gehst, ist eigentlich egal. Mein Tipp ist, dass Du erst durch die oberen Säle gehst und danach durch die unteren.
Der Römersaal
Die meisten Ausstellungsstücke stehen auf den beiden Ebenen im Hauptgebäude, dass Du oben auf dem Bild siehst.

Ein zusätzlicher Saal befindet sich in einem Nachbargebäude. Das ist der Römersaal.
Du kommst ganz einfach dorthin. Stehst Du vor dem Hauptgebäude, gehst Du nach rechts. Am Ende des Gebäudes geht ein Weg links rein, den gehst Du. Dann kommst Du zu dem Gebäude, das Du auf dem Foto siehst. Darin befindet sich der sogenannte Römersaal.
Es handelt sich um einen einzigen Saal. Darin sind Skulpturen aus der römischen Geschichte zu sehen. Darunter sind viele Kaiser, aber die Büsten bedeutender Frauen wie Agrippina Minor oder Julia Domna.
Das Virtuelle Antikenmuseum
Die Abgusssammlung ist inzwischen auch in der Welt des Internet angekommen. Die digitale Außenstelle ist das Virtuelle Antikenmuseum Göttingen.
Du kannst die Sammlung der Gipsabdrücke in Göttingen besichtigen
Die Abgusssammlung ist für das Publikum an Sonntagen von 11 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
- Archäologisches Institut, Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
- Telefon: 0551 / 3927502
Ich war zuletzt im Dezember 2024 in der Abgusssammlung. Der Eintritt hat mich 2 Euro gekostet.
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