Schild zum Gedenken an das Massaker von Kalavryta
Dort, wo in Kalavryta 1943 ein Massaker stattfand, steht heute ein Park zum Gedenken an die Opfer. Wenn Du wissen möchtest, was dort passiert ist, lies bitte meinen Blogbeitrag zum Massaker von Kalavryta.
![Gedenkschild in Kalavryta Gedenkschild in Kalavryta](https://hellas.blog/wp-content/uploads/2024/11/Schild-an-der-Gedenkstaette-von-Kalavryta.jpg)
(Foto: Sabine Kersten-Mutter)
Am Eingang des Gedenkortes steht ein Schild, das die Besucher in griechischer und deutscher Sprache informiert. Da nicht jeder Freund des Hellas Blog diese Sprachen versteht, möchte ich das Schild heute übersetzen:
Liebe Besucher
Am Montag, dem 13. Dezember 1942 um 12.00 Uhr
wurde auf an diesem Ort
die gesamte männliche Bevölkerung von Kalavryta
hingerichtet durch die Maschinengewehre der deutschen
Besatzer als ein Akt der Rache gegen die Griechische
Nationale Widerstandsbewegung.
Das (hier) ist errichtet zur ewigen Erinnerung
an den Kampf der Griechen für Freiheit
Das rote Schild darunter ist ein Hinweis auf das Holocaust Museum von Kalavryta, das sich gegenüber dem Bahnhof befindet.
Für die Menschen von Kalavryta ist das Massaker eine Wunde, die immer noch blutet. Leider hat es in jüngster Zeit hier ein unschönes Kapitel gegeben, dass der Gier von Anwälte nach Gebühren und dem geschickten und gemeinen Spielen mit Gefühlen der Bewohner von Kalavryta zu tun hat.
Vorab muss ich dieses sagen: Nach den Grundsätzen des Völkerrechts können Einzelpersonen Staaten nicht auf Schadensersatz verklagen. Dennoch gab es Juristen, die Nachkommen der Opfer von Kalavryta in einen Zivilprozess gegen Deutschland getrieben haben. Diese Klage ist vom Europäischen Gerichtshof als unzulässig beurteilt worden und damit gescheitert.
Zwischen Griechenland und Deutschland gibt es einen Vertrag vom 18. März 1960, der die Wiedergutmachung des Besatzungsunrechts regelt. Dessen Artikel 1 besagt, dass Deutschland an Griechenland eine Entschädigung in Höhe von 115 Millionen Euro für Besatzungsunrecht an der Bevölkerung zahlt. Die Verteilung dieser Entschädigung blieb dem griechischen Staat überlassen. In Kalavryta scheint davon nichts angekommen zu sein. Das schmerzt sehr.
Der heutige 13. Dezember gilt dem Gedenken an das Massaker von Kalavryta und seine Opfer.