Tourismus

Ein Tagesausflug von Athen nach Ägina

Hältst Du Dich für einige Tage in Athen auf, dann ist ein Tagesausflug nach Ägina ganz sicher etwas für Dich. Sowohl in Ägina Stadt als auch im Inneren der Insel gibt es einiges zu entdecken.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf Ägina

Solltest Du nicht ohnehin mit einem Auto nach Ägina kommen, dann empfehle ich Dir, dass Du Dir vor Ort eines mietest. Sowohl in Ägina Stadt als auch in Agia Marina gibt es Autovermietungen. Ich empfehle Dir, dass Du ggf. vorab einen Mietwagen reservierst. Sonst kann es passieren, dass Du auf Ägina bist und kein Fahrzeug für Dich verfügbar ist.

Mit einem Auto kommst Du am besten über die Insel. Zu jeder Sehenswürdigkeit habe ich einen Link auf Google Maps gesetzt. Mit Hilfe Deines Navis / Handys solltest Du dort gut hinkommen. Meine Rundreise habe ich mit dem Start- und Zielort Ägina Stadt geplant. Solltest Du in Agia Marina anlanden, beginnst Du Deine Rundfahrt eben dort.

Ich empfehle Dir, Deinen Tagesausflug von Athen nach Ägina so zu planen, dass Du eine ganz frühe Fähre nimmst und alles so organisierst, dass Du den Mietwagen spätestens um 9 Uhr übernommen hast. Das heißt zwar, dass Du früh aufstehen musst. Aber so kannst Du den ganzen Tag für Dich nutzen und sehr viele Eindrücke sammeln. Jedenfalls wäre das meine Vorgehensweise.

Von der Landung bis zur Mittagspause

Paleochora: Der im Inneren der Insel gelegene Ort Paleochora (Παλαιοχώρα) war im Mittelalter der Hauptort der Insel. Hier waren die Menschen hier gegen Piratenüberfälle geschützt. Um 1800 haben die Einwohner den Ort verlassen. Die Häuser sind zerfallen, allerdings sind 32 Kirchen und Kapellen erhalten geblieben. Es lohnt sich, Paleochora zu besuchen und die Gotteshäuser aus dem 13. und 14. Jahrhundert zu besichtigen.

Tempel der Aphaia: Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit der Insel ist der Tempel der Aphaia.

Aphaia Tempel
Aphaia Tempel
(Bildquelle: Wikipedia)

Der Mythos sagt, dass sie eine Nymphe war. Da ihr Halbbruder Minos ihr nachstellte, floh sie einst aus Kreta, wurde von Fischern gefunden und nach Ägina gebracht. Artemis erhob sie in den Rang einer Göttin. Der Tempel ist inzwischen zwar eine Ruine, aber noch immer sehr eindrucksvoll. Die Geschichte der Aphaia habe ich an anderer Stelle erzählt. Wer mehr sehen möchte, muss nach München in die Glyptothek. Dort sind die besten Skulpturen aus Ägina seit Anfang des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Kloster Agios Minas: Nur 3 km vom Tempel der Aphaia entfernt solltest Du das Kloster Agios Minas (Ιερά Μονή Αγίου Μηνά) besuchen. Seit 1956 ist es ein Nonnenkloster. Besucher sind herzlich willkommen. In einem kleinen Laden bieten sie handgemachte Seifen, Käse und Fruchtmarmeladen und Gegenstände mit religiösem Bezug an. Bitte beachtet, dass die Nonnen in ihrer Mittagspause keine Besucher empfangen. Vormittags bis 12 Uhr und nachmittags ab 16 Uhr sollte das Kloster geöffnet sein. Die Nonnen sind sehr, sehr freundlich und auch Besucher ohne religiösen Hintergrund werden sich hier sehr wohl fühlen.

Mittagspause in Agia Marina: Im Osten der Insel liegt der kleine Hafenort Agia Marina. Nimm Dir etwas Zeit und bummele durch die Gegend. In der Nähe des Hafens gibt es einige nette Restaurants, in denen Du eine kleine Pause einlegen kannst.

Weiter geht es nach dem Mittag

Tempel des Zeus Hellanios: Dieser Tipp ist kein „Muss“, sondern ein „Kann“ wenn Du viel Zeit hast, etwas wandern möchtest und keine allzu spektakulären Ruinen erwartest. Du fährst jetzt weiter zurück Richtung Ägina auf der südlichen Hälfte der Insel. Kurz hinter dem Örtchen Anisaio kommt eine Abzweigung nach links. Dort lässt Du Dein Auto am Wegesrand stehen. Zu Fuß erreichst Du den Tempel des Zeus Hellanios bzw. das, was von ihm heute noch zu sehen ist. Auffällig ist ein Kirchenbau im byzantinischen Stil. Schau Dir das Gelände an, die Grundrisse des einstigen Zeus-Tempels sind gut zu sehen.

Kirche der Panagia Mesosporitissa: Von dem letzten Ort aus geht es weiter und Du machst einen kurzen Halt an der Kirche Panagia Mesosporitissa (Εκκλησία Παναγίας Μεσοσπορίτισσας). Es ist die kleine Kirche am Friedhof des nächsten Ortes namens Pachia Rachi.

Markellos Turm in Ägina Stadt
Markellos Turm in Ägina Stadt
(Bildquelle: Wikipedia)

Von außen sieht sie unscheinbar aus, ist im Inneren aber sehr gepflegt und rund um die Uhr geöffnet. Ich empfehle Dir, dass Du hier eine kleine Pause machst und Dir in Ruhe alles ansiehst. Gegen eine (sehr) kleine Spende kannst Du auch eine Kerze nehmen, entzünden und in das mit Sand gefüllte Becken auf der linken Seite stecken. Dazu wünschst Du Dir etwas und bittest die Muttergottes um ihren Segen dafür. Das soll schon ab und an geholfen haben. Bitte fasse die Ikonen nicht an und behandele den Ort mit Respekt. Die Kirche hat eine ganz eigene Schönheit und ist den Menschen sehr wichtig.

Wandern zu alten Olivenbäumen: Auch das ist kein Muss, und Du solltest ein bis zwei Stunden Zeit haben. An heißen Tagen empfehle ich Dir, diese Strecke am Vormittag zu laufen. Fahre in Richtung des Strandes von Eginitissa und gehe zum Ausgangspunkt des Wanderpfads. Solltest Du das nicht finden, erkunde Dich in einem der örtlichen Restaurants (dort spricht man Englisch!) nach dem „Ancient Olive Grove“ und man erklärt Dir, wohin Du musst. Vom Startpunkt aus läufst Du zu den fantastischen alten Olivenbäumen. Die sind nicht nur wunderschön. Wenn die richtige Zeit ist, schmücken auch Mohnblumen die Gegend.

Ägina Stadt: Zum Abschluss (oder, falls Du in Agia Marina gestartet bist zur Mittagszeit) empfehle ich Dir einen Bummel durch Ägina Stadt. Der Markellos Turm (Πύργος Μάρκελλου) ist eine rund um die Uhr geöffnete Sehenswürdigkeit. Auf jeden Fall ist er ein schönes Fotomotiv. Das Archäologische Museum von Ägina ist im Sommer von 10 Uhr bis 17:30 geöffnet, im Winter von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Dienstags ist der Ruhetag. Nähere Informationen entnimmst Du der Homepage des Museums. Gleich daneben sind die Ruinen des Apollon-Tempels von Ägina. Das Eintrittsticket für das Museum gilt hier ebenfalls.

Es darf auch weniger sein

Es gibt noch viel mehr zu sehen, zum Beispiel die Metropol-Kirche, in der einst Ioannis Kapodistrias vereidigt worden ist. Aber ich denke, dass meine Empfehlungen für einen Tag auf Ägina schon eine ganze Menge sind. Daher schließe ich meine Empfehlungen für einen Tagesausflug nach Ägina hiermit ab. Wenn Du noch eine Idee hast, was hier unbedingt genannt werden sollte, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine E-Mail. Meine Mailadresse steht im Impressum.

Aber nicht umsonst habe ich in die Zwischenüberschrift geschrieben „Es darf auch weniger sein.“ Das darf es nämlich durchaus.

Bitte schau Dir an, ob Du wirklich alles machen möchtest, was ich notiert habe. Es ist ein strammes Programm, und Du bist bis auf die Mittagspause komplett über die Insel unterwegs.

Wenn Du es etwas gemütlicher angehen lassen möchtest, dann empfehle ich Dir ein Downgrade: Paleochora, Tempel der Aphaia, Mittagspause in Agia Marina, Kloster Agios Minas und zum Abschluss einen Bummel durch Ägina Stadt. Nimm Dir etwas mehr Zeit für die einzelnen Stationen und lass es locker angehen. Das ist auch gut.

So kommst Du nach Ägina und zurück nach Athen

Aus Athen kommend begibst Du Dich zunächst nach Piräus, von wo aus die Fähren nach Ägina abgehen. Im Hafen in Piräus nimmst Du dann die Fähre nach Ägina. Dort landet sie im Hafen der Chora oder im Hafen von Agia Marina.

Der Hafen von Ägina Stadt
Der Hafen von Ägina Stadt
(Bildquelle: Wikipedia)

Das erste Schiff ab Piräus geht morgens um kurz nach 7 Uhr, die letzte geht am Abend. Auf der Seite Ferryhopper kannst Du Dir die Verbindungen ab Piräus anschauen und dabei die für Dich geeignete Abfahrtszeit nach Ägina ermitteln.

Natürlich musst Du auch die Rückfahrt planen. Die erste Fähre von Ägina nach Athen geht morgens um kurz nach 7 Uhr, die letzte am späteren Abend. Schau Dir die Fähren ab Ägina bei Ferryhopper an.

Meistens ist es kein Problem, spontan kurz vor der Abfahrt ein Ticket zu kaufen und mitzufahren. In der Hauptsaison kann es aber sein, dass die Tickets schon ausverkauft sind. Ist die Passagierkapazität erschöpft, haben Leute ohne Ticket Pech und müssen auf die nächste Fähre warten. Daher würde ich persönlich bei einem solchen Tagesausflug das Rückfahrticket gleich mit kaufen, wenn ich das Ticket hin besorge.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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