Festland

Athen reaktiviert ein aus der Antike stammendes Aquädukt

Athen reaktiviert ein Aquädukt, das in der Antike von Kaiser Hadrian erbaut worden ist. Damit trifft die Stadt eine Maßnahme gegen die Knappheit an Brauchwasser.

Das von Kaiser Hadrian erbaute Aquädukt in Athen
Das von Kaiser Hadrian erbaute Aquädukt in Athen
(Bildquelle: msn)

Davon berichten momentan viele Medien, so die Mitteldeutsche Zeitung am 25.12.2024.

In diesem Jahr war die Hitze in Athen besonders heftig. Die Temperaturen gingen über 40° Celsius.

Der römische Kaiser Hadrian lebte von 76 n.Chr. bis 138 n.Chr. Er war ein großer Förderer Athens. Dank ihm wurde der Tempel des Olympischen Zeus fertiggestellt, die Hadriansbibliothek und die römische Agora sind gebaut worden. Er hat auch viel anderes für die Stadt getan. So hat er die Wasserversorgung der Stadt durch ein ungefähr 23 km langes Aquädukt sichergestellt. Er hat sich so verdient um Athen gemacht, dass die Athener ihm zu Ehren den Hadriansbogen gebaut haben.

Das Aquädukt verläuft zum größten Teil unterirdisch. Es ist gut erhalten und führt bis heute Wasser. Allein schon diese Tatsache zeigt, wie gut die römischen Ingenieure beim Bau solcher Leitungssysteme waren.

Mit Unterstützung der Europäischen Union bringt Griechenland das alte Aquädukt jetzt wieder auf Vordermann. Fachleute der Athener Wasserwerke sind in Chalandri schon recht weit damit. Das Ziel ist, die ursprüngliche Funktion des Systems voll wieder herzustellen und es wieder in Betrieb zu nehmen.

Dabei geht es nicht um Trinkwasser, sondern um Brauchwasser. Mit ihm können Gärten, Parks oder die Landwirtschaft an das kühle Nass kommen und müssen nicht mehr wie bisher auf Trinkwasserleitungen zugreifen. Allein für Chalandri gehen die Experten davon aus, auf diese Weise bis zu 80.000 m³ pro Jahr einsparen zu können.

Reaktiviert Athen das antike Aquädukt, tut es was gegen die Trinkwasserknappheit

2024 ist deutlich geworden, dass Trinkwasser in Griechenland ein knappes Gut ist. Wenn weniger Trinkwasser für die Bewässerung von Pflanzen verbraucht wird, bleibt mehr für die Menschen. Indem Athen das antike Aquädukt reaktiviert, tut es ganz praktisch etwas gegen die Trinkwasserknappheit im Land. Das ist gut.

Das Aquädukt transportiert das Wasser vom Gebirge Parnitha nach Athen. Unterwegs nimmt es auch weiteres Grundwasser auf. Der Plan ist, dass mit Hilfe des Aquädukts mehr Grünflächen als bisher unterhalten werden können. Die sind die wirksamste Maßnahme gegen die Hitze im Sommer.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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