Geschichte

Basileios II.

Basileios II. (Βασίλειος Β‘) herrschte länger als jeder andere römische Kaiser: insgesamt 62 Jahre. Zwar galt er als fähiger Feldherr. Aber als Kaiser vermochte er das Reich von Byzanz nicht nachhaltig zu prägen und zu stabilisieren.

Basileios II
Basileios II in einer Buchmalerei aus dem 11. Jahrhundert

Basileios II. wurde im Jahr 958 als Sohn von Kaiser Romanos II. und Theophano geboren. Er entstammte der Makedonischen Dynastie und starb am 15. Dezember 1025 in Konstantinopel.

Nach dem Tod seines Vaters 963 kam er zunächst unter die Vormundschaft seines Großvaters Nikephoros II. Phokas, der ebenfalls Kaiser war. Basileios II. bestieg den Thron im Alter von nur 18 Jahren, nachdem sein Vater gestorben war.

Quellen beschrieben Basileios als einen kräftigen Mann, der auf seinem Pferd großen Eindruck zu machen vermochte. Ein guter Redner war er wohl nicht. Es wird berichtet, dass er die Angewohnheit hatte, mit dem Finger in seinem Schnurrbart zu drehen wenn er über etwas nachdachte oder wütend war.

Während seiner Herrschaft führte Basileios II. erfolgreich Kriege gegen verschiedene Feinde des Byzantinischen Reiches. Besonders bekannt ist seine militärische Kampagne gegen das Bulgarische Reich. Er führte einen langwierigen Krieg gegen den bulgarischen Zar Samuil, der fast vier Jahrzehnte dauerte. Basileios II. erlangte schließlich im Jahr 1018 einen entscheidenden Sieg über die Bulgaren und eroberte das Bulgarische Reich. Sein Beiname „Bulgaroktonos“ (Βουλγαροκτόνος, Bulgarentöter) zeugt von diesem Erfolg.

Zeit seines Lebens blieb Basileios unverheiratet. Er sah seine Lebensaufgabe darin, das Imperium zu führen und hatte kein Interesse an einer eigenen Familie. Es wird beschrieben, dass er sehr asketisch gelebt habe. Für Prunk und Zeremonien des Hofes hatte Basileios wenig übrig.

Beliebt bei Soldaten und Bauern

Die meiste Zeit verbrachte er bei der Armee und zog gemeinsam mit ihr in die Kämpfe. Das unterschied ihn von anderen Kaisern, die ihre Befehle vom Hof aus gaben und deren Ausführungen ihren hohen Offizieren überließen. Basileios aß das selbe Essen wie seine Soldaten und bevorzugte eher einfache Unterkünfte. Das alles machte ihn bei der Armee sehr beliebt. Er sorgte für die Kinder getöteter Offiziere, sie hatten Unterkunft, Ausbildung und vor allem Nahrung.

Auch bei den Bauern war Basileios beliebt. Er hatte ihre wichtige Rolle für die Ernährung des Reiches und die Versorgung seiner Streitkräfte erkannt. Der Besitz kleiner Höfe wurde besonders geschützt, auch verringerte er die Abgabenlast für die Bauern. Das führte zu Wachstum und Wohlstand. Trotz der permanenten Kriege war unter Basileios Herrschaft die Versorgung des Reichs mit Nahrung gesichert.

Man kann sagen, dass Basileios II. eine gute Hand für ökonomische Fragen hatte. Er führte Maßnahmen zur Stärkung der byzantinischen Wirtschaft ein und verbesserte die Verwaltung des Reiches. Unter seiner Herrschaft erlebte das Byzantinische Reich eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands und des kulturellen Aufblühens. Leider gelang es ihm nicht, die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen auch nachhaltig abzusichern.

Die letzten Jahre

1016 griffen die Truppen von Byzanz die Krim an und beendeten so die permanenten Konflikte mit den Chasaren. Basileios kehrte im Triumph nach Konstantinopel zurück und holte zu einem weiteren Schlag im Osten aus. Jetzt eroberte er die Gebiete, auf denen heute Armenien und Georgien liegen. Die Bergregion sah Basileios als Verteidigungslinie gegen anströmende Völker aus dem Inneren Asiens und befestigte sie.

In dieser Zeit eroberten andere byzantinische Truppen Teile Süditaliens von den Langobarden. Jetzt begann Basileios, die Eroberung von Sizilien vorzubereiten.

Dazu kam es jedoch nicht mehr. Basileios II. starb im Jahr 1025. Er bleib ohne direkte Nachkommen. Da er keine männlichen Erben hatte, folgte ihm sein jüngerer Bruder Konstantinos VIII. auf den Thron.

Basileios Nachwirken

Basileios II. wird oft als einer der fähigsten und erfolgreichsten Kaiser des Byzantinischen Reiches angesehen. Seine militärischen Erfolge und Reformen trugen zur Stärkung und Konsolidierung des Reiches bei. Ich denke, dass auch die eine oder andere innenpolitische Reform Byzanz sehr gut getan hat.

Ein Problem des Reiches waren die großen Adelsfamilien, die einen erheblichen Einfluss auf die Politik des Reiches hatten. Seine Nachfolger hatten es schwerer, da sie das Reich oft an allen seinen Grenzen verteidigen mussten.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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