Fröhliche Weihnachten – Καλά Χριστούγεννα

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern des Hellas Blog frohe Weihnachten. Καλά Χριστούγεννα!

Weihnachten in Griechenland ist etwas anders als in Deutschland. Auch wenn wir alle Christen sind, haben unsere Länder doch etwas andere Traditionen.

Wunderschön finde ich in Griechenland die Tradition des Weihnachtsschiffs.

Für orthodoxe Christen ist streng genommen noch nicht Weihnachten. In der Ostkirche benutzt man noch den alten, julianischen Kalender. Deshalb fällt Christi Geburt für sie auf Anfang Januar. Die orthodoxen Feierlichkeiten zu Weihnachten finden am 6. und 7. Januar statt. Aber das macht nichts: Die Ankunft Christi darf an jedem Tag gefeiert werden, der dafür in Betracht kommt.

Der Heilige Vasilios bringt in Griechenland Geschenke

Bei den Griechen kommt nicht der Weihnachtsmann und bringt Geschenke. Es ist der Heilige Vasilios. Sein Namenstag ist der 1. Januar. Zu diesem Tag backen die Menschen einen speziellen Kuchen und die Kinder bekommen Geschenke.

Das der Heilige Vasilios (Άγιος Βασίλειος) als Weihnachtsmann fungiert, hat einen guten Grund. Er ist der Schutzheilige der Kinder und auch der Schifffahrt. Vasilios lebte im 4. Jahrhundert nach Christus und war Bischof in der Stadt Caesarea.

Vasilios war ein sehr hilfsbereiter Mensch. Er setzte sich für Arme und Kranke ein. So gründete er eine Stiftung, die sich um die Pflege bedürftiger Menschen kümmerte.

Das Land gehörte damals zum Römischen Reich. Die Einwohner mussten an den Präfekten sehr hohe Steuern zahlen. Viele Menschen konnten diese Summen nicht aufbringen. In ihrer Not wandten sie sich an ihren Bischof. Vasilios wandte sich an wohlhabende Bürger und bat sie, die Armen zu unterstützen. Sie gaben Schmuck und Geld, und Vasilios konnte damit die Steuerschuld aller Bürger begleichen.

Damit hatte der Präfekt nicht gerechnet. Dabei ging es gar nicht um das Geld. Es ging um die Solidarität in der Gemeinde Caesarea. Die hat ihn so berührt, dass er auf die Steuern verzichtete. Deshalb gab er Vasilios Geld und Schmuck zurück.

Der Bischof hatte jetzt das Problem, dass er dieses Vermögen natürlich nicht behalten konnte. Es war aber auch nicht möglich, die Wertgegenstände ihren früheren Besitzern zuzuordnen und sie zurück zu geben. Daher hatte er eine andere Idee.

Vasilios ließ süße Kuchenbrote backen, in denen Schmuckstücke und Geld versteckt wurden. Diese Brote verteilte er unter den Armen des Landes. Diese fanden darin Geld oder Schmuck. Auf diese Weise wurde Vasilios zum Geschenkebringer.

Griechische Weihnachten im 20. Jahrhundert und ein großer Getränkekonzern

Im 20. Jahrhundert wirkte sich auch in Griechenland die Werbekampagne der Firma Coca Cola aus. Wie unser Weihnachtsmann bekam Vasilios eine rot-weiße Kleidung und einen weißen Bart. Sein Namenstag am 1. Januar blieb aber der Tag, an dem die Gaben verteilt wurde.

Die süßten Kuchenbrote nennt man Vasilopita. Bis heute ist in ihnen eine Münze eingebacken. Wer sie in seinem Brot findet, hat im neuen Jahr Glück.

Viele Griechen leben im Ausland und haben von dort die eine oder andere Tradition mit nach Griechenland gebracht. Auch tragen die Medien das ihrige zur kulturellen Globalisierung bei. Die Kinder in Griechenland bekommen auch zu Weihnachten Geschenke. Die Geburt Christi ist auch für die Menschen in Griechenland eines der wichtigsten Feste des Jahres.

Egal ob Ihr in Deutschland, Griechenland oder einem anderen Land seid: Ich wünsche Euch frohe und friedliche Feiertage. Frohe Weihnachten und Καλά Χριστούγεννα!