Der Pantokrator auf Korfu
Der höchste Berg auf Korfu ist der Pantokrator. Die Insel ist die zweitgrößte der Ionischen Inseln und die siebtgrößte Insel Griechenlands. Die Griechen nennen sie Kerkyra (Κέρκυρα).
Heute nehme ich Dich mit auf den höchsten Berg der Insel. Sein heutiger Name ist Pantokrator (Παντοκράτορας). In der Antike hieß der Berg Istoni. Als Venedig über die Insel herrschte, nannten die Venezier den Berg „Monte San Salvatore.“
Der Pantokrator ist 906 m hoch, nach anderen Angaben sogar 917 m. Der Berg nimmt die ganze nordöstliche Spitze der Insel Korfu ein. Im Osten endet er im Meer.
Man kommt über eine kleine Straße gut hinauf. Der Ausblick vom Berg ist wundervoll. Im Osten sind die Küsten Albaniens und von Epirus zu sehen. Die Inseln Othoni, Erikoussa und Mathraki liegen im Nordwesten und im Norden blickst Du über diesen Teil der Insel Korfu. Im Westen geht der Blick auf den breiten Bergrücken der Insel und an guten Tagen kann man sogar bis zur Südspitze der Insel blicken.
Das Kloster Ypsilos Pantokratoras
Im Mittelalter gab es rund um den Berg Pantokrator 23 Dörfer. Deren Einwohner trafen die Entscheidung, dass oben auf dem Berg ein Kloster gebaut werden soll. Es wurde in den Jahren 1343 bis 1347 errichtet und ist seit 1347 „in Betrieb“.
Das Kloster heißt Ypsilos Pantokratoras (Ιερά Μονή Υψηλού Παντοκράτορος). Seinen heutigen Namen hat der Berg übrigens vom Kloster. Pantokrator (Παντοκράτωρ) ist eine in der orthodoxen Kirche verbreiteter Titel für Jesus Christus.
Das Wort Pantokrator kommt im Neuen Testament in zwei Büchern vor. Im Zweiten Brief des Paulus an die Korinther: „Ich werde euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr (Παντοκρατωρ)“ (2 Korinther 6,18). Des Weiteren wird dieser Name auch in der Apokalypse des Johannes mehrfach erwähnt.
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts haben die Osmanen versucht, Korfu zu erobern. Das scheiterte. Im Zuge dieser Kämpfe ist das Kloster im Jahr 1537 leider zerstört worden. Die Bewohner der umliegenden Dörfer haben es 1689 wieder aufgebaut. Im Sommer ist das Kloster bewohnt. Tagsüber ist es geöffnet und frei zugänglich.
Die Klosterkirche ist einschiffig mit einem Gewölbe erbaut und mit wundervollen Ikonenmalereien verziert. Die Wandmalereien stammen nicht nur aus der Zeit des Neuaufbaus im 17. Jahrhundert. Es sind auch einige ältere Malereien aus dem ersten Kirchenbau erhalten geblieben.
Der besondere Feiertag des Klosters ist übrigens der 6. August. An diesem Tag feiern die orthodoxen – aber auch viele andere – Christen das Fest der Verklärung Christi. Das ist zugleich auch die Kirchweih des Klosters Ypsilos Pantokratoras, zu der Gläubige aus den umliegenden Dörfern auf den Berg pilgern.
Außerhalb der Hauptsaison kann es sein, dass das Kloster geschlossen ist.
So kommst Du auf den Pantokrator
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Du auf den Pantokrator wanderst. Man kann die Wanderung in Spartilas (Σπαρτυλας) starten. Der Aufstieg dauert je nach Kondition zwischen 2 1/2 und 3 1/2 Stunden. Auf jeden Fall rate ich von einer Wanderung im Sommer dringend ab. Es gibt nur wenig Bäume und gerade auf dem letzten Viertel der Strecke keinen Schatten. Wichtig: Nimm auf jeden Fall genügend Wasser mit. Du bewältigst ungefähr 500 Höhenmeter, das solltest Du nicht unterschätzen.
Ich selbst bin mit dem Auto auf den Pantokrator gefahren. Die Straße auf den Berg ist recht kurvig und eng. Sie ist aber auch für Fahrer gut zu bewältigen, die keine Erfahrung mit dem Auto auf Bergstraßen haben.
Einkehr im Café
Ich fand es sehr nett, dass es oben auf dem Pantokrator ein kleines Café gibt. Die Einkehr hier war sehr nett. Der Elleniko schmeckt in der Höhenluft über der Insel gleich doppelt so gut. Hier gibt es auch einen kleinen Souvenierladen.
Der Antennenwald auf dem Gipfel des Pantokrator
Kommst Du auf den Pantokrator, fallen die vielen Antennen vor und über dem Kloster auf.
Dabei handelt es sich um Fernseh- und Radioantennen. Hier werden sowohl nationale als auch regionale Programme ausgestrahlt.
Empfangen werden die Programme auf den Ionischen Inseln und im nordwestlichen Teil des griechischen Festlandes.
Die Ausstrahlung reicht aber auch bis Albanien und Italien. Auch dort können Zuschauer die Programme empfangen, die vom Pantokrator ausgestrahlt werden.
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