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Reiseführer Peloponnes aus dem Reise Know-How Verlag

Aus der Feder von Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart stammt ein toller Reiseführer für die Peloponnes, der im Reise Know-How Verlag Peter Rump erschienen ist. Er ist 2024 erschienen und ein wirklich guter Begleiter für Deine Tour über das südliche Festland Griechenlands.

Im Reiseführer Peloponnes steckt viel Know-How!

Schon der erste Blick in das Inhaltsverzeichnis macht einen sehr guten Eindruck. Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart wissen, worüber sie schreiben.

Reiseführer Peloponnes aus dem Know-How Verlag Peter Rump
Reiseführer Peloponnes

Die Autoren unterteilen die Peloponnes in sieben Regionen: Achaia mit Patras, Elis, Messenien, Lakonien und die Mani, Arkadien, Argolis mit den Saronischen Inseln sowie die Korinthia. Das entspricht den sieben Regionalbezirken. Ganz Rücksicht auf die politischen Grenzziehungen nehmen sie nicht. Sonst müssten die zur Region Attika gehörenden Inseln im Saronischen Golf ein eigenes Kapitel bekommen. Zum Glück haben die Autoren darauf verzichtet.

Die praktischen Reisetipps von A-Z, Informationen zu Land und Leute und ein kleiner Anhang runden das Informationsangebot ab. Für Wanderfreunde gibt es ein Bonbon: Das Buch beschreibt 18 Wanderrouten, auf denen Du die jeweilige Gegend per Pedes erleben kannst.

Mir gefällt, wie die Autoren die Peloponnes schon im zweiten Satz des Vorwortes beschreiben: Die Peloponnes ist landschaftlich, kulturell und klimatisch eine äußerst vielseitige Region, die ganzjährig bereisbar ist und unterschiedlichste Urlaubserlebnisse bereithält.

Und am Ende des Vorwortes beschreiben die Autoren, was sie ihren Lesern bieten möchten. Der Anspruch ist, die schönsten Orte und Landschaften der Peloponnes vorzustellen und eine Fülle Tipps und Empfehlungen für die Reise zu liefern. Welche Strände und Unterkünfte haben ein besonders familienfreundliches Angebot? Welche Einrichtungen werden nachhaltig geführt? Die Vorschläge für Routen und Ausflugstipps sollen helfen, die Reise entsprechend der persönlichen Vorlieben optimal zu gestalten.

Das ist ein sehr hoher Anspruch. Mit Spannung bin ich in die einzelnen Kapitel eingetaucht. Halten die Autoren, was sie versprechen? Ich kann die einzelnen Kapitel nicht in der selben Ausführlichkeit besprechen. Das würde den Rahmen dieses Blogbeitrags sprengen. Aber zumindest ein Kapitel stelle ich hier etwas genauer vor.

Elis mit Pyrgos

Die Elis ist die Landschaft im Westen der Peloponnes. Der deutsche Name folgt dem altgriechischen Ἦλις, Den Regionalbezirk nennen die Griechen Ilia (Ηλεία), was dem in der Antike für die Landschaft ebenfalls verwendeten Ēleia folgt. Die Autoren heben die schönen Strände im Westen der Elis, die Natur im Inneren und natürlich das antike Olympia hervor.

Reiseführer Peloponnes aus dem Know-How Verlag, Auszug Seite 72/73
Reiseführer Peloponnes aus dem Know-How Verlag
Auszug Seite 72/73

Sie stellen 11 Orte und deren Umgebung vor. Das große Highlight in der Region und natürlich auch im Buch ist Olympia mit seiner antiken Ausgrabungsstätte. Darauf möchte ich hier aber nicht eingehen. In ihrem Blog Lemon Guides hat Lilly Nielitz-Hart einen Beitrag über das antike Olympia mit sehr vielen Bildern veröffentlicht. Ich finde den gut und informativ geschrieben.

Pyrgos (Seiten 81-82) liegt im Westen der Peloponnes und ist Hauptstadt des Regionalbezirks Elis. Hier werden vor allem Oliven angebaut und natürlich auch das Öl produziert.

An Sehenswürdigkeiten nennen die Autoren die Platia Pirgou mit ihren Tavernen, die Kirche Agios Nikolaos, das Denkmal des unbekannten Soldaten und das Archäologische Museum. Das Museum befindet sich übrigens in einem Gebäude, das Ernst Ziller entworfen hat. Man könnte allenfalls noch erwähnen, dass auch der Bahnhof nach Plänen von Ernst Ziller erbaut wurde. Der der aber nicht wirklich eine Sehenswürdigkeit ist, ist diese Information auch verzichtbar. Mehr Sehenswürdigkeiten in Pyrgos kenne ich nicht. Es ist eine Herausforderung, einen relativ uninteressanten Ort in einem Reiseführer so darzustellen, dass die doch vorhandenen Highlights rüberkommen. Ich finde, diese Herausforderung haben die Autoren sehr gut und lesergerecht bewältigt.

Argolis mit den Saronischen Inseln

Meine Neugier war mit dem Blick in die Elis aber noch nicht befriedigt. Was haben Reisende von den Tipps zu den Saronischen Inseln? Und wie kommt Mykene rüber?

Poros

Blick auf Poros vom Meer aus
Blick auf Poros vom Meer aus

Ich fange mal an mit der Insel Poros. Die kenne ich von mehreren Besuchen her recht gut. Im Reiseführer sind der Insel 3 Seiten gewidmet (320-322), was ich völlig angemessen finde.

Aus der knappen Einführung erfahren wir, dass Poros aus zwei Halbinseln besteht: Kalavria und Spheria. Es wird gesagt, dass es zwei eigene Inseln seien, was in ganz früheren Zeiten wohl der Fall war. Heute sind beide Inseln nur durch einen schmalen Kanal getrennt, der wegen der Brücke nicht immer wahr genommen wird. Die Altstadt mit Uhrturm, dem Archäologischen Museum und den vielen schönen Tavernen erwähnen die Verfasser, ebenso die alte Windmühle oberhalb des Hauptortes. Die Kirche Agios Georgios mit ihren hochwertigen Ikonenmalereien könnte noch genannt werden, ebenso die Hatzopoulios Bibliothek mit ihrer Sammlung zu Muscheln und Meer. Die Russian Bay mit den Resten der früheren russischen Versorgungsbasis wird erwähnt. Das Poseidon Heiligtum stellen die Autoren vor, das Kloster Zoodochos Pigi erwähnen sie aber nicht. Die Strände sind korrekt beschrieben. Die Anreisemöglichkeiten sind korrekt beschrieben.

Die Nennung von Möglichkeiten für Übernachtung und Einkehr ist sicherlich Geschmackssache. Einen Teil der Empfehlung kenne ich nicht, was aber nicht viel heißen mag. Die genannte Taverna Garden (Kipos ist das griechische Wort für Garten) ist eine gute Empfehlung. Alles in Allem haben die Autoren hier sorgfältig recherchiert. Mehr erwarte ich bei einem Reiseführer Peloponnes nicht.

Mykene

Nachdem ich mir das touristisch eher unbedeutende Pyrgos und die schöne Insel Poros angeschaut habe, werfe ich noch einen Blick nach Mykene.

Mykene
Das Löwentor in Mykene

Hier bietet der Reiseführer gleich an zwei Stellen Informationen: Auf den Seiten 271 und 414.

Ab Seite 271 stellen die Autoren die Ausgrabungsstätte über 6 1/2 Seiten vor. Ich war völlig begeistert. Heinrich Schliemanns Grabungstätigkeit hier mit dem Fund von Palast und Goldmaske des Agamemnon ist in der kompakten Darstellung sehr gelungen, ebenso die Beschreibung der einzelnen Sehenswürdigkeiten in der Ausgrabungsstätte. Das kleine archäologische Museum erwähnen sie ebenfalls. Hier ist alles perfekt für Deinen Besuch in Mykene.

Auf den Seiten 414 und 415 erfährst Du alles über die griechische Geschichte in der mykenisch genannten Epoche. Auch das ist wirklich gut, kompakt und verständlich geschrieben. Hier liefern die Autoren alles, was Du in Mykene wissen musst.

Das Buch ist, was ein Reiseführer sein soll: Eine Hilfe für unterwegs

Andere Orte auf der Peloponnes will ich hier nicht vertiefen. Auch die sind hervorragend dargestellt. Wo historisches Wissen hilfreich ist, liefern die Autoren es. Alles ist journalistisch absolut lesergerecht aufbereitet. Ich habe im Buch nichts wichtiges gesehen, was fehlen würde. Die vielen praktischen Hinweise für sportliche Aktivitäten, Wanderungen, örtliche Feste oder andere Besonderheiten runden das Buch ab.

Ein Beispiel ist noch die Mobilität. Ich persönlich bin ja ein Fan davon, die Peloponnes mit dem Auto zu erkunden. Die Autoren wissen, dass viele Reisende genau das nicht möchten. Sie helfen mit Tipps zu Bus und Bahn. Natürlich musst Du den jeweiligen Fahrplan an anderer Stelle recherchieren, das kann ein gedrucktes Buch nicht leisten. Wenn die Anreise zu einem Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist, dann erfährst Du es in diesem Reiseführer.

Über das Buch selbst

An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zum Buch an sich verlieren. Es ist ein Taschenbuch, das hochwertig und stabil verarbeitet ist. Das Papier hält auch eine stärkere Beanspruchung aus ohne Falten, Druckstellen oder Eselsohren zu bekommen. Druck und Buchbindung haben ganze Arbeit geleistet. Nimmst Du das Buch mit auf Deine Reise durch die Peleponnes, wird es hinter her noch in einem Zustand sein, in dem Du es in Dein Bücherregal stellen kannst.

Rolands Meinung zum Reiseführer Peloponnes

Ich finde, dass Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart einen wirklich tollen Begleiter für Deine Reise über die Peloponnes geschrieben haben. Alle wichtigen Orte sind sehr verständlich beschrieben. Die wichtigsten Informationen stehen für den Urlaub zur Verfügung. Wer sich mit diesem Reiseführer auf den Urlaub vorbereitet, wird nichts wichtiges verpassen. Die beiden Anhänge (Praktische Reisetipps von A-Z und Land und Leute) runden die Informationen ab.

Dass ich beim einen oder anderen Ort vielleicht noch dieses oder jenes mehr erwähnen würde – geschenkt. Wer einen Reiseführer für eine Landschaft wie die Peloponnes schreibt, darf sich nicht in Kleinigkeiten verzetteln. Dann würde das Buch ausufern und wäre irgendwann auch nicht mehr zu gebrauchen. Es muss vom Umfang her lesbar bleiben und geeignet sein, es auf die Rundreise mitzunehmen. Diese Herausforderung haben die Autoren mit Bravour gemeistert.

Ganz ehrlich: Nach der Lektüre des Reiseführers Peloponnes aus dem Know-How Verlag bin ich der Meinung, dass dieses Autorenpaar gerne noch die eine oder andere Gegend in Griechenland unter seine Fittiche nehmen sollte. Von der Qualität der Arbeit von Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart können Leser nur profitieren.

Über die Autoren

Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart haben einige Reiseführer verfasst, die im Reise Know-How Verlag erschienen sind.

Lilly Nielitz-Hart
Lilly Nielitz-Hart
(Bildquelle: Lemon Guides)

Ihr Schwerpunkt ist übrigens nicht Griechenland, sondern verschiedene Gegenden in Großbritannien. Aber auch zu Bologna und dem Rhein-Main Gebiet haben sie Reiseführer verfasst. Beide kombinieren ihre Berufe in einer Weise, dass die Leser ihrer Reiseführer wirklich etwas davon haben.

Lilly Nielitz-Hart ist freie Journalistin. Sie schreibt und fotografiert nicht nur als Reisebuchautorin für ihre eigenen Bücher, sondern arbeitet auch für Verlage und Tageszeitungen. Ursprünglich stammt sie aus dem Rhein-Main Gebiet. Sie ist Amerikanistin und Kulturwissenschaftlerin und hat USA und Europa extensiv bereits. Viele Jahre hat sie in Südengland gelebt.

Simon Hart ist Historiker und Archäologe. Zur Welt ist er in der nordenglischen Stadt Leeds gekommen.

Simon Hart

Nach Abschluss seines Studiums war er unter anderem für die University of British Columbia in Kanada als Lehrkraft und Archäologe tätig. Er hat an der Ausgrabung zahlreicher Stätten in Großbritannien teilgenommen. Diese stammten aus der Jungsteinzeit, der Eisenzeit und auch der Zeit der römischen Herrschaft über weite Teile Britanniens.

Orte mit einer langen Geschichte üben auf beide eine große Faszination aus. Schon als Studenten haben sie die Peloponnes ausführlich bereist und kennen Griechenland sehr gut. Das in Kombination mit ihren Berufen macht sie zu echten Kennern der Materie, die ihre Leser voll mitnehmen.

Auf ihrem Blog Lemon Guides schreiben sie über ihre Reiseerlebnisse und geben einige Tipps und Hintergrundinformationen, die in ihren Büchern keinen Platz finden.

Wo kann ich den Reiseführer Peloponnes kaufen?

Du bekommst den Reiseführer Peloponnes im örtlichen Buchhandel, bei den einschlägigen Online-Händlern und natürlich auch direkt beim Reise Know-How Verlag. Wer das Buch kaufen möchte, braucht dafür diese Informationen:

  • Reise Know-How Reiseführer Peloponnes
  • 1. Auflage
  • von Lilly Nielitz-Hart und Simon Hart
  • erschienen: 17. Juni 2024
  • ISBN Buch: 978-3831738625
  • ISBN e-Book PDF: 978-3-8317-5333-8
  • Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
  • Preis: 22,90 Euro (Buch Paperback) bzw. 18,99 Euro (e-Book PDF)
  • 456 Seiten

Mehr über den Reiseführer Peloponnes erfährst Du auf der Homepage des Reise Know-How Verlages. Dort kannst Du Dir auch weitere Dateien und Dokumente zum Buch kostenlos herunterladen, was eine sehr gute Ergänzung ist.

Hinweis: Den von mir genannten Preis habe ich der Homepage des Verlags entnommen. Er steht auch aufgedruckt auf der Rückseite des Buches. Bei Online-Händlern habe ich teils höhere Preise gesehen. Solltet Ihr bei einem Händler einen höheren Preis bezahlen müssen, als vom Verlag veröffentlicht, rate ich Euch vom Kauf dort ab.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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