2023: Anstieg türkischer Touristen in Thessaloniki
Im Jahr 2023 gab es einen deutlichen Anstieg der Zahl türkischer Touristen in Thessaloniki gegenüber 2022. Die Zahl der Reisenden aus dem Nachbarland liegt jetzt wieder auf dem Niveau der Covid-Pandemie.
Noch 2017 berichtete DW, dass Thessaloniki das Traumziel vieler türkischer Reisender sei. Bis 1913 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. Mustafa Kemal Atatürk, der als Gründer der modernen Türkei gilt, ist in Thessaloniki zur Welt gekommen.
Das Atatürk-Haus (Μουσείο Ατατούρκ Θεσσαλονίκης) ist heute ein Museum. In diesem Haus kam Atatürk zur Welt. Heute kann man hier viel über diese große Gestalt der türkischen Geschichte erfahren.
Auch viele andere Spuren aus der osmanischen Zeit sind noch in Thessaloniki zu finden. Es gibt für türkische Besucher viele tolle Besonderheiten.
Dass Türken sich in Griechenland willkommen fühlen, ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Im 20. Jahrhundert gab es schlimme Konflikte zwischen beiden Ländern mit vielen Toten und noch mehr Vertriebenen. Dennoch gibt es immer auch Leute, die sich davon nicht abschrecken, sondern sind neugierig auf die Nachbarn.
Dann kam die Corona-Pandemie. Reisen waren eine Zeit lang nicht möglich. Danach war die Zahl der Gäste aus dem Nachbarland deutlich reduziert.
Die Griechenland-Zeitung berichtete jetzt von einer erfreulichen Wende. 2022 waren 43.619 Reisende aus der Türkei mit mindestens einer Übernachtung in der Stadt. 2023 kamen 94.212 Touristen aus der Türkei – eine Steigerung von 116%.
Ich finde, dass das ein sehr gutes Zeichen ist. In den zurückliegenden Monaten standen die Zeichen zwischen Griechenland und der Türkei auf Sturm. Inzwischen haben die Länder sich wieder angenähert und die Lage hat sich entspannt. Wenn sich das in den Besuchszahlen niederschlägt, ist das eine sehr beruhigende Entwicklung.
Moin Roland, ich bin was die Annäherung zwischen Athen und Ankara betrifft weiterhin sehr skeptisch.
Dieses Säbelrasseln (immer gerne vor Wahlen) zwischen Griechenland und der Türkei ist ja schon seit vielen Jahren zu beobachten.
Beide Seiten brauchen diese Provokationen, für die Stärkung des inneren Nationalismus und Patriotismus, zum weiteren Wettrüsten und um von inneren Problemen abzulenken.
Viele Grüße aus Hamburg, kv