Geschichte

37 antike Münzen in Chania entdeckt

Archäologen haben in Chania auf Kreta einen sensationellen Fund gemacht und 37 Münzen entdeckt. Davon sind 11 Münzen aus Gold. Sie stammen aus der Zeit Alexanders des Großen. Weiter konnte man den archäologischen Nachweis für eine schockierende Begebenheit aus der minoischen Zeit erbringen, den ich bewusst nicht mit in die Überschrift aufgenommen habe.

Goldstater mit Bild von Alexander dem Großen
Bildquelle: Focus.it

Der Schatz stammt aus der Zeit nach dem Tod Alexanders des Großen, so die Archäologen. Möglicherweise hat ein Söldner den Schatz versteckt, der in den auf Alexanders Tod folgenden Diadochenkriegen gekämpft hat. Das wird aus der Entdeckung eines Goldstaters geschlossen, der in dieser Zeit dem Monatslohn eines Söldners entsprach. Darüber berichtet das italienische Magazin focus.it.

Gefunden hat man den kleinen Schatz im Viertel Kastelli. Dies ist ohnehin ein extrem geschichtsträchtiger Teil von Chania. Hier siedelten schon in minoischer Zeit Menschen, die heutige Stadt Chania hieß damals Kydonia.

Der Fund der 37 Münzen in Chania
Bildquelle: Focus.it

Der Schatz lag nur wenige Centimeter unterhalb der Erde. Das Glück der Archäologen war, dass das in den letzten 2000 Jahren niemandem aufgefallen war. Was wir heute als bewahrenswerten Schatz ansehen, hätten Menschen früherer Zeiten eingeschmolzen und verwertet.

Die Münzen hat man damals in einer Terrakotta-Vase versteckt. Unten lagen die wertvollen Münzen aus Gold, darüber die weniger wertvollen aus Silber. Es scheint, als hätte derjenige, der die 37 Münzen im heutigen Chania versteckt hat, die Goldmünzen noch ganz besonders verdecken wollen.

Die 37 Münzen sind bei den Ausgrabungen im Oktober und November 2023 in Chania ans Tageslicht gekommen. Ich bin erstmals auf diesen Fund durch eine Meldung von parakritika.gr aus dem Januar 2024 aufmerksam geworden. Die Ausgrabungen fanden auf dem Areal des aus der minoischen Zeit stammenden Palastkomplexes des damaligen Kydonia statt.

Schockierende Erkenntnisse über die mykenische Zeit

Bei den jüngsten Ausgrabungen sind auch sehr schockierende archäologische Beweise über die minoische Zeit auf Kreta zutage gekommen.

Bildquelle: parakritika.gr

Fans der griechischen Antike und/oder der Insel Kreta kennen die Sage vom Minotaurus. Diese mythische Gestalt hatte die Gestalt eines Menschen und den Kopf eines Stiers. Alle 9 Jahre musste Athen je sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken, die dem Minotaurus geopfert wurden. Schließlich gelang es Theseus, den Minotaurus zu töten. Was bleibt ist der Beruicht, dass dem Minotaurus Menschen geopfert wurden. Dafür gab es bisher aber noch keine archäologischen Nachweise.

Das hat sich jetzt geändert. In dieser Grabungskampagne wurden die Überreste eines Mädchens gefunden, das zusammen mit etwa 43 Schafen und Ziegen, vier Schweinen und zwei Ochsen geopfert wurde. Das ist ein bisher einzigartiger Fund von großer Bedeutung für die archäologische Wissenschaft. Denn es handelt sich um den ersten archäologischem Beweis dafür, dass in der minoischen Welt der Bronzezeit Menschenopfer durchgeführt worden sind.

Wer sich für weitere Erkenntnisse aus der Grabungskampagne des letzten Jahres interessiert, dem sei der Artikel auf parakritika.gr empfohlen. Der Artikel ist auf Griechisch verfasst. Mit der Übersetzungsfunktion Eures Browsers kannst Du ihn in einer Sprache Deiner Wahl lesen, falls Du Griechisch nicht verstehst.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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